Sven und Svenja Klee? Margaret schaute über ihrer Halbmondbrille abwechselnd zwischen den beiden hin und her. Die kleine, ältere Frau in ihrer beigen Strickjacke stand hinter dem kleinen Tresen, den eine Glocke schmückte, wie sie Elia sonst nur aus Filmen kannte. Einige Broschüren liegen daneben und vor Margarete ein Gästebuch - eines in die sie die Gäste erfasste und nicht eines in die Gäste schreiben. Finn Campbell! Ich kenne dich seit deiner Geburt. Ich würde deine Nase überall erkennen. Elia presst ihre Lippen fest aufeinander auch wenn es das Schmunzeln nicht verbergen kann, obwohl sie es doch so angestrengt versucht. Du brauchst gar nicht so zu gucken, Elia Quinn! Elia versucht nicht mehr so amüsiert zu schauen, aber es gelingt ihr nicht. Sven und Svenja Klee. brummt Margarete von Neuem, aber dieses Mal noch ungläubiger, während sie dabei langsam ihren Kopf schüttelt und ihre grauen Locken damit zum schwingen bringt. Ich will es gar nicht wissen. Nein, nein. Ich trage das hier jetzt so ein und lasse es gut sein. Ein leises Kratzen ist zu hören als die ältere Frau die beiden Namen in das Buch vor ihr schreibt. Ich habe euch das Doppelzimmer... Kurz blickt sie von dem Buch auf und wirft den beiden einen misstrauischen Blick zu, doch ohne einen Kommentar von sich zu geben, senkt sie ihren Blick wieder und schreibt weiter. Ihre Hand, gezeichnet von blassen Altersflecken, bewegt sich weiter, um ihre Namen zu schreiben. ... fertig gemacht. Erste Etage. Treppe rauf. Links. Sie scheint fertig mit dem Buch zu sein, dreht sich um und nimmt einen Schlüssel von einem Brett. Sie dreht sich wieder zu ihnen und legt ihn, nachdem Finn seine Hand ausgestreckt hat, in diese hinein. "Danke.", bekommt Elia leise heraus ohne zu lachen. Wieder blickt sie Margarete misstrauisch an. Macht, dass ihr wegkommt. Elia gibt ein leises Geräusch von sich, was wie ein ersticktes Lachen klingt. Zum Glück hat sie sich schnell wieder unter Kontrolle. Die beiden setzen sich in Bewegung und gehen mit ihren Taschen zur Treppe, doch bevor sie diese erreichen, ruft ihnen Margarete doch noch etwas hinterher. Ich weiß nicht, was ihr im Schilde führt, aber wenn ihr Unfug anstellt, sage ich es euren Müttern! Oh ja! Ich sag's euren Müttern. Finn und sie tauschen einen amüsierten Blick aus und auch er scheint kurz davor zu sein zu lachen. Da sie bei ihren Worten kurz angehalten haben, müssen sie nun erst noch weiter gehen und können sich dann auf den Weg ins Zimmer machen.
Hatte er damit gerechnet, dass sie bei Margarete damit durchkommen, dass sie als Sven und Svenja Klee anreisen? Nein. Keine Sekunde. Sie kennt ihn wirklich seit seiner Geburt und Elia sicherlich auch seit ihrer. Sie haben ihren Schlüssel bekommen und der Nachruf, dass sie keine Blödsinn machen sollen, lässt sowohl ihn als auch Elia nochmal stehen bleiben und sie sehen sich beide an. "Wir werden uns benehmen!" Er ruft die Worte noch bevor sie weiter die Treppe hoch gehen. Man hört noch wie Margarete etwas sagt, doch sie verstehen beide nicht mehr was. Er beißt sich auf seine Unterlippe und sein Blick geht noch einmal zu Elia, als sie vor der Tür zu ihrem Zimmer stehen bleiben. Die Pension hat nur sehr wenige Zimmer und er hofft, dass sie eines mit einem guten Blick bekommen haben. Er schließt das Zimmer auf und sie beide scheinen immer noch ihr Lachen zu unterdrücken. Doch Margarete würde sie jetzt auf jeden Fall noch hören. Er schiebt die Tür auf und lässt Elia natürlich vorgehen. Das Zimmer ist genauso wie man es vermutet, klein, etwas altbacken eingerichtet - aber sehr sauber und vollkommen ausreichen. Er stellt seine Tasche ab und sieht zu Elia. "Wir müssen uns benehmen, Svenja. Sonst erzählt sie es unseren Müttern." Nun muss er einfach lachen. Margarete hat wohl ganz gekonnt ignoriert, dass sie beide mittlerweile erwachsen geworden sind - doch das ist okay. Er ist schon dabei seine Tasche zu öffnen, um die wichtigstens Sachen rauszusuchen, da sieht er wie Elia sich umsieht, "Gefällt es dir?"
"Oh mein Gott!" Elia muss so lachen, dass sie sich mit ihrer freien Hand an seinem muskulösen Oberarm festhalten muss. "Ich dachte, ich..." Sie versucht ihr Lachen zu beruhigen, doch es wird nur leiser und nicht weniger. "Ich habe versucht nicht..." Sie atmet erst einmal mehrfach tief durch bis sie nicht mehr lachen muss. Schmunzeln? Ja. Lachen? Nein. Obwohl es bei ihren nächsten Worten noch in ihrer Stimme mitschwingt. "Oh, Sven. Wundervoll." Sie löst ihre Hand von ihm, tritt einen Schritt von ihm fort und lässt ihre Tasche fallen. Er hatte sie tragen wollen, aber sie hatte sich geweigert ihm diese zu geben. Es war kurz zu einem dieser Momente gekommen in welchem sie einfach nur da standen und Blicke austauschten. Er streng, sie aus leicht verkniffenen Augen. Es war seit einer Weile ihre stimme Art sich auszutauschen, wenn der eine etwas wollte, was der andere nicht wollte oder dergleichen. Manchmal gewann er und manchmal sie. Dieses Mal hatte sie gewonnen und auch wie immer, schmunzelten sie danach beide. Doch das hat sie jetzt schon wieder vergessen. Sie dreht sich in dem kleinen, altbackenen, aber irgendwie gemütlichen Zimmer um die eigene Achse. "Ja, sehr. Und dir?" Sie geht zu dem Fenster herüber und greift nach der weißen Gardine, um sie zur Seite zu ziehen und hinauszusehen. "Ich war noch nie in einem der Zimmer. Ich wusste gar nicht, dass man von hier aus die halbe Canal Road sehen kann." Im nächsten Moment steht er neben ihr und obwohl sich lediglich ihre Arme berühren, nimmt sie seine Nähe und Wärme wahr als würde er sie umarmen. Es ist so ein wohliges Gefühl. Ich war mal in einem anderen Zimmer, weil ich Margarete ein Regal hinauf getragen habe. Sie hatte versucht es von der Straße selbst heraufzutragen. Das hat natürlich nicht funktioniert. Sie lässt die Gardine los, die in ihre alte Position zurückfällt. "Du bist immer so aufmerksam und hilfsbereit." Eigenschaften, die sie sehr an ihm schätzt. Es gibt noch einige mehr. Sie dreht sich um und anstatt sich so wie er daran zu machen ihre Tasche auszupacken, streift sie im gehen ihre Schuhe von ihren Füßen und lässt sich dann längs auf das Bett fallen. Es ist groß genug für beide. Es müssen zwei Matratzen übereinander liegen, denn es ist sehr hoch und herrlich gemütlich. Weich, aber nicht zu weich. Elia liegt auf dem Rücken, hebt ihre Arme und verschränkt ihre Finger unter ihrem Hinterkopf, um es sich gemütlich zu machen. "Ich kann nicht dafür garantieren, dass ich in diesem Bett keinen Unfug mit dir anstelle."
Auch wenn sie in ihrer Heimatstadt sind, sind sie das erste Mal zusammen im Urlaub. Es ist ein bisschen verrückt, oder? Also dass sie in ihrer Heimat Urlaub machen. Es ist immer ein bisschen komisch wieder hier zu sein und durch die Straßen zu gehen, durch die man als Kind gerannt ist oder an den Plätzen vorbei zu gehen, wo man sich als Jugendlicher mit Freunden getroffen hat. Das war ein anderer Finn. Das war auch eine andere Elia. Jetzt sind sie gemeinsam hier - als Paar. Um genau das ihren Familien mitzuteilen. Und natürlich auch um den Geburtstag seiner Schwester zu feiern. Diese Feier findet seit vielen Jahren statt. Auch Elia war zwei oder drei Jahre nicht dort gewesen - Finn schon seit über zehn Jahren nicht mehr. Abgesehen von S und noch zwei weiteren Freunden, waren Miriams Freunde nie so sein Ding gewesen. Er hat seine Badsachen in das kleine, aber sehr feine Badezimmer gebracht und als er wieder in das Zimmer kommt, sieht er Elia in dem Bett liegen und hört vor allem ihre Worte. Ein Schmunzeln bildet sich auf seinen Lippen und auch er zieht seine Schuhe aus. "Ich hoffe doch, dass hier Unfug passieren wird." Er kniet sich zunächst auf das Bett und beugt sich dann über sie. Ihre Körper berühren sich nicht, doch er verlagert sein Gewicht auf seine linke Hand und seine rechte streicht ihre Seite entlang - mit festem Druck. Dann klopft es auf einmal und Finn erschreckt regelrecht. Ich habe frische Handtücher für euch. Er hebt eine Augenbraue und sieht von der Tür zu Elia. "Es sind welche im Bad." Er flüstert nur, dann wird er lauter. "Danke! Leg sie einfach vor die Tür." Finn Cambell! Die Handtücher sind frisch gewaschen. Der Boden ist sauber, aber nun wirklich. Jetzt mach die Tür auf. "Du wolltest hierher, Svenja." Mit einem Grinsen steht er wieder vom Bett auf und geht zur Tür, um diese zu öffnen. "Du kannst sie mir geben." Margarete ist neugierig. Natürlich. Ihr Blick geht zu Elia, die auf dem Bett liegt. Dann geht ihr Blick zu Finn und wieder zu Elia und wieder zu Finn. Bevor ihr Blick wieder zu Elia geht, gibt Finn ein Geräusch von sich. Wissen eure Mütter das? "Wir sind hier, um es ihnen zu sagen." Nun wird Margaretes Gesicht aufmerksam und sie schaut nochmal zu Elia. Also ist das ernst? Finn muss grinsen und dann spürt er eine Faust an seinem Arm. Grinse nicht so frech, Finn Cambell. Ich bin alt, aber nicht dumm. Schwängerst du sie unter meinem Dach, dann heiratest du sie. Verstanden? "Yes, Ma'am." Finn nickt nur und sein gesamter Körper ist angespannt, denn sonst müsste er wirklich lachen. Margarete gibt ihm die Handtücher und geht dann wieder. Die Tür zieht sie hinter sich zu. Die Handtücher legt er auf dem kleinen Tisch ab und geht zurück zum Bett. "Hochzeit, Kinder... wir sind nicht mal eine Stunde in der Stadt." Bei den Worten ist er wieder über ihr und kaum hat er diese ausgesprochen, verwickelt er sie in einen sehr innigen und intensiven Kuss.
Schwängerst du sie unter meinem Dach, dann heiratest du sie. Elia ist kurz davor erneut zu lachen, doch sie tut es nicht. Zum einen, weil sie Margarete nicht böse machen will und zum anderen, weil sie es sehr lieb findet, dass Margarete sich Gedanken macht. Sie selbst findet das vielleicht amüsant, aber für Margarete sind ihre Worte ein Zeichen dafür, dass ihr wichtig ist was mit Elia passiert. Sie ist in einer anderen Zeit aufgewachsen als sie selbst. Ein unverheiratetes Paar allein in einem Zimmer? Das hätte es damals nicht gegeben. Das war nicht gestattet. Es konnte den Ruf einer Frau vollkommen ruinieren. Sie gibt sich nicht weiter diesen Gedanken hin, sondern gibt ein freundliches und aufrichtiges "Danke, Margarete." von sich bevor die Tür sich schließt - sowohl für ihre Worte als auch die Handtücher. Sie bekommt nur ein Brummen als Antwort. Sie rollt ihre Lippen übereinander und schmunzelt dann. Ihr Blick ist auf Finn gerichtet und sie beobachtet, wie er zurück zu ihr ins Bett kommt. "Hast du gehört? Pass bloß auf!" Hochzeit, Kinder... wir sind nicht mal eine Stunde in der Stadt. Sie begrüßt seine Lippen auf den ihren mit einem leisen Kichern und erwidert seinen Kuss dann nur allzu gern. Sie zieht ihre Hände unter ihrem Kopf hervor und greift danach mit ihm. Sie berührt ihn so gerne und zwar nicht nur mit ihren Lippen. Allzu gerne erkundet sie seinen Körper, ob er nun angezogen oder nackt ist. Zugegeben ist ihr Nacktheit seinerseits dabei lieber. Man sollte meinen, sie kenne inzwischen jeden Zentimeter seines Körpers und das ist auch so, aber sie hört trotzdem nicht damit auf und wird es wohl auch nie. Sie bewegt ihre Lippen noch inniger und leidenschaftlicher auf den seinen. Nicht, weil sie ihn verführen will, was durchaus sein könnte, weil sie sich in einem Bett befinden, sondern weil ihr sein Kuss gerade so gut schmeckt und sie noch mehr davon will.
Nicht jeder ihrer Küsse führt zu Sex. Nicht jede Berührung soll verführen. Das ist etwas, das er sehr mag und ihm auch wichtig ist. Er will sie auch innig küssen und sich an sie schmiegen, ohne dass beide im Kopf haben - okay, daraus wird jetzt Sex folgen. Sie berühren sich viel und oft. Das haben sie schon bevor das zwischen ihnen so richtig offiziell war oder bevor da überhaupt wirklich was zwischen ihnen war. Die Nähe tut ihnen gut. Es reicht aus, dass Elia ihre Hand auf seinen Arm, seine Schultern, seinen Rücken oder seine Hand legt und es beruhigt ihn sofort. Die körperliche Nähe zwischen ihnen ist so viel mehr und nicht immer sexuell geladen. So auch jetzt nicht. Sie küssen sich einfach - in diesem wundervollen kleinen Zimmer. "Ich hoffe unsere Eltern fangen nicht an, uns auf einmal aufzuklären." Seine Lippen streichen immer noch die ihren und er grinst leicht. "Das werden lustige Tage." Am Abend wird das Grillen im Hinterhof des Fahrradladens seines Vaters - bzw. Miriam - sein. Ihre Familien wissen, dass sie heute ankommen - aber noch nicht, dass sie in der Pension schlafen werden. Sie haben beide bloß gesagt, dass sie auswärts schlafen werden. Noch einmal küsst er sie. Dieses Mal sanfter, aber nicht weniger innig. "Bist du aufgeregt?"
Wieder streift ihr Atem in Form eines leisen Kicherns über seine Lippen. "Oh, ich hoffe wirklich, wirklich, wirklich das sie das nicht tun." Schon allein die Vorstellung ist ihr unangenehm. Sie wurde zwar damals von ihren Eltern aufgeklärt, weil es ihnen wichtig war, dass ihre Tochter sich sicher in dem fühlt was sie tut und sich schützt, aber das noch einmal erleben? Nein, das muss sie wirklich nicht. Vor allem, weil es dieses Mal etwas anderes wäre. Sie würden es tun, weil sie sich vorstellen können, dass sie und Finn miteinander schlafen. Das ist die eigentlich unangenehme Vorstellung. Ihre Eltern sollen sich nicht vorstellen, dass sie mit ihm schläft. Sie will sich nicht vorstellen, dass sie sich das vorstellen. Zum Glück verbleibt sie gedanklich im Hier und Jetzt bei ihm und verirrt sich nicht in irgendwelchen Vorstellungen. "Sehr.", gibt sie leise zu bevor sie noch einen zärtlichen Kuss auf seine Lippen haucht. Ihre Finger streicheln gerade über seine Oberarme. Selbst durch den Stoff seines Oberteils spürt sie, wie sich seine Muskeln bewegen sobald er ein bisschen sein Gewicht verlagert oder sich anders bewegt. "Und du?" Zuerst seine Antwort abwartend, erklärt sie dann leise: "Ich habe mir schon zig verschiedene Arten überlegt, wie wir es ihnen sagen könnten, wann dafür der richtige Moment ist und was sie sagen könnten." Er weiß bereits, dass sie sich viele Gedanken über diesen Besuch gemacht hat. Über diesen ersten Urlaub, den sie zusammen machen - in ihrer Heimat. "Wie wäre es, wenn wir den Hinterhof einfach betreten und uns dabei an den Händen halten? Dann wüssten sie sofort Bescheid, oder?" Sie gluckst ganz leise gegen seine Lippen. "Oder ist das feige?"
"Ich auch." Natürlich ist er aufgeregt. Das wäre er wohl bei jeder Frau gewesen - auch wenn die letzte Frau, die er seinen Eltern vorgestellt hatte noch ein Mädchen war, denn er war 17 gewesen. Aber es ist Elia. Seine Eltern lieben sie, weil sie zum Teil bei Ihnen aufgewachsen ist. Was wundervoll ist. Sie müssen sich nicht erst kennenlernen und er ist sich sehr sicher, dass ihre Eltern sich freuen werden. Doch auch Miriams erste Reaktion war sehr negativ gewesen. Auch wenn das natürlich eine ganz andere Situation war. "Können wir machen. Oder wir begrüßen alle und machen dann einen auf: Wir wollten euch was erzählen und nehmen uns dann an die Hände? Wenn wir Hand in Hand auf den Hinterhof kommen, dann könnten sie uns auch unterstellen, dass wir sie verarschen sollen." Ihre Blicke treffen sich und sie nicken beide. "Man könnte uns das zutrauen. So ehrlich müssen wir sein." Sie lachen beide und er gibt ihr noch einen Kuss. "Und ich glaube ich will lieber meinen Arm um dich legen, anstatt deine Hand zu halten." Noch einmal küsst er sie. "Sie werden sich freuen. Ganz sicher." Ihre Familien verband sehr viel miteinander und das waren negative Dinge aber vor allem auch viel positives und jetzt würde noch etwas sehr positives dazukommen. Seine rechte Hand legt sich an ihr Kinn und sein Daumen streicht über ihre Haut, während er sie noch einmal küsst. "Sie werden sicherlich mit uns schimpfen, dass wir es jetzt erst erzählen." Leise lacht er und küsst sie nochmal. "Ich bin eher gespannt was unsere Freunde sagen werden." Sie haben unterschiedliche Freundeskreise hier gehabt und haben sie immer noch. Dennoch kennt man sich natürlich. Sein Jugendfreund von hier weiß von Elia. Finn hatte ihm erzählt, dass er Elia wieder getroffen hatte und auch davon, dass sie sich näher gekommen waren. Er musste mit jemanden darüber sprechen, der Elia auch kannte. Bei seinem letzten Besuch haben es auch noch ein paar andere Freunde mitbekommen. Bisher haben alle positiv reagiert und er hofft auch, dass es so bleibt. "Oh dieser Idiot wird auf der Feier sein. Jim? John? Du warst mit ihm mal ganz kurz zusammen." Ein leises Schnauben kommt von ihm. "Der hat nie aufgehört dich anzubeten."
Elia mag es so gern, wenn er das tut. Wenn er ihr Kinn hält und sie streichelt. Sie wusste nicht, dass sie das mag bis er es gemacht hat. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie es so mag, weil er es ist, der das tut, ist allerdings sehr groß. Vielleicht mochte sie es vorher gar nicht. Vielleicht war es ihr gleich. Sie wird es niemals herausfinden. "Ich auch. Also beides. Ich kann mir vorstellen, dass sich unsere Familien freuen und bin gespannt, was unsere Freunde sagen." Zugegeben hat sie sich auch über diese beiden Punkte sehr viele Gedanken gemacht. Einen Teil davon, die Gedanken die ihre Freunde betroffen haben, hatte sie mit ihm geteilt. "Was?" Nun muss sie lachen und sogar noch ein bisschen mehr als sie sein Schnauben hört. Dafür bekommt er glatt noch einen kleinen Kuss. Einen sehr liebevollen. "Das stimmt nicht.", erklärt sie noch immer mit einem Hauch Amüsement in ihrer Stimme. "Wirklich nicht. Außerdem hat er An... Respekt vor dir. Zumindest war es früher so." Ihr Blick wandert zärtlich über sein Gesicht. "Was ich heute noch mehr verstehen würde als früher schon." Er hatte Angst vor mir? Da sie liegt, wie sie liegt, kann sie gerade nicht nicken, also lacht sie ganz leise ein "Ja." Ihre Hände gleiten in seinen Nacken und ihre Finger beginnen ihn zu kraulen. "Hatte er. Auch wenn er das vor dir wohl nie zugegeben hätte. Aber frag mich nicht warum. Ich habe keine Ahnung." Sie weiß nur noch, dass John sich immer sehr unwohl gefühlt hat, wenn Finn in der Nähe wahr oder sie über ihn gesprochen hat oder jemand anderes. Sie dreht ihren Kopf zur Seite und schaut auf den Wecker, der auf dem Nachttisch steht und den sie dort entdeckt hatte als sie sich das Zimmer angesehen hat. Sie seufzt leise. "Wir müssen bald los und ich möchte mich noch frisch machen und umziehen." Sie dreht ihren Kopf wieder und sieht ihn von Neuem an. "Dabei ist mir gerade vielmehr danach hier mit dir in diesem Bett zu liegen."
Gefällt es ihm, dass Jim-John Angst vor ihm hatte? Oh ja. Das gefällt ihm wirklich. Und jetzt sollte er erst wirklich Angst haben. Vielleicht hatte auch das ein oder andere Wort von ihm in der Vergangenheit dazu geführt. Bei Elia und Miriam hatte er nie Spaß verstanden. Miriam hat das gehasst. Elia schien es zumindest zu akzeptieren. Mit seinem Wissen jetzt macht es natürlich noch mehr Sinn, dass S. eher nicht davon gestört war, dass er so auf sie aufgepasst hatte. Es wird auf jeden Fall spannend mit ihren Freunden und sie haben beide Namen im Kopf, die sicherlich eher skeptisch sein werden oder gar nicht begeistert. Und mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit haben sie dieselben Namen im Kopf. Doch das ist ihm ziemlich egal und ihr sicherlich auch. Die waren damals schon Idioten und sind es immer noch. Leicht dreht er seinen Kopf und seufzt schwer. "Oh man. Wenn wir wieder Zuhause sind, dann gönnen wir uns einen Tag im Bett." Sie bekommt noch einen Kuss. "Vielleicht auch zwei, damit wir uns von dem ersten Tag im Bett erholen können." Sie küssen sich noch einmal - länger, inniger - bis Elia ihn von sich schiebt, weil sie sonst wirklich zu spät kommen, denn auch er will sich nochmal frisch machen und umziehen. Er lässt sich auf das Bett fallen und liegt zum ersten Mal darauf. Seine Arme verschränkt er hinter seinen Kopf und beobachtet sie. Campbell! "Ist ja gut!" Dann steht auch er auf, um sich fertig zu machen.
Obwohl sie noch einige Küsse hier und da, viele Worte und den ein oder anderen Lacher ausgetauscht haben, haben sie es geschafft so fertig zu werden, dass sie pünktlich kommen werden oder zumindest so, dass sie in der Zeitspanne ankommen werden, die ihnen Miriam genannt hatte. Kommt einfach zwischen 17 und 18 Uhr. Der Rest der Familie kommt auch irgendwann dazwischen. In diesem Fall meinte sie mit Familie wohl eher die von Elia, denn die Familien von Finn veranstaltet schließlich das Grillen. Wobei sie sich auch vorstellen könnte, dass ihrer beider Mütter sich zusammen um das Essen gekümmert haben. Das haben sie früher schon oft getan, wenn sich die Familien getroffen haben. Elia ist auf jeden Fall sehr zufrieden mit den beiden als sie die Pension verlassen. Allerdings wäre sie das auch gewesen, wenn sie zu spät gekommen wären, denn solche Zeit mit ihm, in der sie einfach unbeschwert miteinander reden oder schweigen, lachen oder was auch immer tun, ist ihnen so viel wichtiger als Pünktlichkeit. Sie genießt das so sehr. Sie arbeiten beide viel. Er steht immer sehr lange und auch bis spät in der Nacht in der Küche. Es macht sie beide sehr glücklich, wie es ist, aber es hindert sie natürlich daran mehr Stunden miteinander zu verbringen. Deshalb weiß sie die Zeit, die sie miteinander haben, noch mehr zu schätzen als sie das ohnehin schon tun würde. "Wie sehe ich aus?", fragt sie zum vierten Mal als sie sich auf den Weg machen. Sie haben beschlossen zu Fuß zu gehen. In Harpers Ferry, zumindest im Kern der Stadt, kann man alles zu Fuß erreichen. Normalerweise fragt sie ihn sowas nicht so oft, aber sie ist aufgeregt und sie möchte so unbedingt gut an seiner Seite aussehen, wenn sie es ihren Familien sagen. Sie streicht sich ihr Haar zurück und blickt im Gehen noch einmal an sich herunter. Vielleicht hätte sie sich nicht für das leichte, weiße Kleid entscheiden sollen, sondern das graue, dass sie auch noch mitgebracht hat. Aber das will sie eigentlich anlässlich von Miriams Geburtstagsfeier tragen. "Antworte nicht.", stöhnt sie leise und sieht von der Seite hin zu ihm. Ein kleines, unsicheres Lächeln schleicht sich auf ihre Lippen. "Meine Aufregung spricht mehr und mehr aus mir."
Finn hatte Elia schon gesagt, dass sie umwerfend aussieht, bevor sie ihn gefragt hatte. Auch die anderen beiden Male hatte er ihr das gesagt und er hätte es auch jetzt nochmal zu ihr gesagt. Sie sieht aber auch umwerfend aus. Das Kleid steht ihr unglaublich gut. Es ist brav und sexy zugleich. Es betont ihren Hintern und ihre Brüste, ohne dass es zu viel ist. Also perfekt für ein Essen mit der Familie. Er trägt eine dunkle Jeans und ein weißes Shirt. Tatsächlich hat er sich nur bedingt Gedanken darüber gemacht, was er anziehen soll. Wahrscheinlich wird er das gleiche zu Miriams Feier tragen. Er besitzt halt ungefähr 20 weiße Shirts. Aber er hat noch eine zweite Jeans mit - eine hellere. Immerhin! Okay, Elia meinte, dass er wenigsteins eine zweite Hose mitnehmen sollte. Er hätte das nicht getan. "Das wird ein guter Abend. Und du siehst umwerfend aus." Sie laufen etwa 15 Minuten bis zu dem Laden seiner Familie. Daneben ist eine Tür und ein Tor, das beides zum Hinterhof führt. Normalerweise ist beides abgeschlossen, doch heute wird zumindest die Tür offen sein. Sie bleiben davor stehen und tatsächlich schaut er sich kurz um - aber nur um sicher zu gehen, dass Elias Eltern nicht auch gerade herkommen. "Wir rocken das. Wie alles." Dann küsst er sie noch einmal. Nur kurz. Dann holt Elia ihr Handy heraus und schreibt Miriam - immerhin ist diese ihre Komplizin. Noch während sie schreibt, öffnet er die Tür. "Alles wird gut. Ich bin bei dir." Sie betreten den Hof und müssen noch ein Stück am Haus entlang gehen, bevor sie hinter das Haus kommen, wo Tisch, Stühle, der Grill und ihre Familien sitzen. Sein Dad kommt gerade aus dem Haus heraus und wirft ihm einen Blick zu, sodass Finn fast anfangen muss zu lachen. Anscheinend war sein Vater wohl gerade vorn im Laden, als er Elia geküsst hat. Doch natürlich sagt er nichts. Es dauert eine Sekunde, bis Finns Mutter die beiden bemerkt, dann auch Elias Mutter und dann müssen wohl wirklich erst einmal alle begrüßt werden.
Ich kann es immer noch nicht fassen, dass ihr hier seid. flüstert ihr Liza Campbell ins Ohr, während diese sie so herzlich umarmt wie eh und je. Ich weiß nicht, wie du es geschafft hast meinen Jungen dazu zu bewegen tatsächlich zu dem Geburtstag seiner Schwester zu kommen, aber ich freue mich sehr und bin dir dankbar. Sie löst sich nur eine Armeslänge von Elia, hält noch ihre Schultern fest und sieht sie nun lächelnd an. "Nicht doch." Doch, doch. Elia erwidert ihr Lächeln warmherzig, denn sie freut sich sehr über die herzliche Begrüßung. Zuerst hat sie ihre Eltern begrüßt, was mit langen Umarmungen und Freudentränen einhergegangen ist, doch dann wurde sie direkt von Liza Campbell in ihre Arme geschlossen. Du siehst sehr hübsch aus. "Oh, danke. Das kann ich nur zurückgeben." Nun lacht seine Mutter. Hör auf mich um den Finger zu wickeln und geh den Rest begrüßen. Sie zwinkert ihr noch zu und dann lösen sie sich ganz voneinander. Miriam ist gerade vom Grill herüber gekommen. Elia hatte schon gesehen, dass sie dort stand und wie ihr jetzt am Rande auffällt, wurde sie von Benjamin Campbell abgelöst. Was geht ab? Die beiden Freundinnen schließen sich in die Arme und drücken sich fest. Sie wiegen sich dabei ein bisschen hin und her und strahlen einander an. "Was geht bei dir?" Nein, nein. Was geht bei... Bitte hört auf damit. vernimmt sie auf einmal hinter sich Worte von einer Stimme, die ihr nur allzu vertraut ist. Es war früher schon anstrengend, wenn ihr euch das zur Begrüßung immer wieder gefragt habt. Sie muss ihren Kopf drehen, Miriam kann einfach nur gerade aus gucken und sie sehen nun beide hin zu Finn. Sei still, großer Bruder. Sonst frage ich gleich mal dich. Sie beugt sich etwas vor und flüstert Elia ins Ohr. Als würde es mich interessieren! Sie lachen beide leise. Dann geht sie hinüber zu seinem Vater und stellt sich neben ihn. Er hatte sie gerade schon mit einem Blick und einem Begrüßungsnicken gegrüßt, aber sie möchte trotzdem kurz "Hallo." sagen und tut das auch. Dann dreht sie sich wieder dem Rest richtig zu und ihr Blick findet Finn. Ob er die Fragen in ihrem Blick erkennen kann? Wann? Jetzt? Wie nochmal?
Finn liebt seine Familie. Sehr. Doch er ist auch froh, dass er sie nicht ständig um sich hat. Aber gerade ist es einfach schön sie alle wieder zu sehen. Während Elia ihre Eltern begrüßt, begrüßt er seine. Es ist noch nicht so extrem lange her, dass er hier war und dennoch will seine Mutter ihn gar nicht mehr loslassen. Sein Vater und er umarmen sich kurz und da ist wieder dieser Blick. Finn signalisiert seinem Vater mit einem anderen Blick, dass er nichts sagen soll. Die beiden haben sich schon immer stumm verstanden und konnten nur über ihre Mimik miteinander sprechen. Auch Miriam und ihr Vater können das. Ihr Vater redet einfach nicht so gern. Finn. "Hallo Elias." Er begrüßt Elias Vater und da ist auf einmal die Aufregung. Er hatte da auch mit Elia drüber gesprochen. Finn und Elias Quinn haben diese Nacht gemeinsam durchgemacht, nachdem Jonathan durchgedreht ist. Sie haben beide nicht geschlafen. Sie haben kaum miteinander gesprochen. Doch diese Nacht hat die beiden auf einer Ebene miteinander verbunden. Darum möchte Finn, dass Elias damit einverstanden ist, dass er mit seiner Tochter zusammen ist. Das ist ihm wichtig. Ach Finn! Mary Quinn schließt ihn in ihre Arme und er drückt sie fest. Verrückt, dass ihr euch in San Fransisco wieder gertoffen habt. "Ja, oder?" Es ist alles herzlich, es gibt einen kleine Schlagabtausch mit Miriam - alles wie immer. Sein Blick trifft Elias und er nickt ganz leicht. Er geht zu ihr und lächelt sie an. "Bereit?" Er flüstert nur und Elia schüttelt tatsächlich den Kopf. Niemand bekommt dies mit. Daher wird Finn etwas lauter, um die Aufmerksamkeit, auf sich zu ziehen. Sein Herz springt gleich aus seiner Brust. "Wir wollten euch noch etwas sagen." Tatsächlich legt er seinen Arm nicht um sie, denn er spürt Elias Finger an seinem Arm und wie sie diesen entlang wandern zu seiner Hand. Verdammt! Du hattest Recht. Irritiert blickt Finn zu seiner Mutter, die tatsächlich 20 Dollar aus ihrer Tasche holt und sie Mary Quinn gibt. Ich wusste es, dass sie es uns direkt sagen. Nun geht sein Blick zu Miriam, die ihre Hände hebt. Ich habe nichts gesagt. Wir sind eure Mütter. Denkt ihr wirklich, dass wir das nicht mitbekommen haben? Ich habe es an deiner Stimme gehört, wenn du nur ihren Namen ausgesprochen hast. Man kann es nicht leugnen, aber Finn steht doch etwas unter Schock. Sein Blick geht zu seinem Vater. Ich weiß es erst seit circa zehn Minuten. Habe euch eben gesehen. Das wusste Finn schon. Elia aber noch nicht.