"Du würdest vorschlagen, dass wir duschen?" Weiß Elia wie er das gemeint hat? Natürlich. Zumindest ist sie sich zu neunzig Prozent sicher. Kann sie widerstehen ihn zu necken, so wie er es heute gemacht hat als es um ihre Brüste ging? Nein, natürlich nicht. Ihre rechte Augenbraue hat sie beim Nachfragen noch zusätzlich in die Höhe gezogen, damit der skeptische Eindruck vollkommen ist. "Ich würde sagen, du gehst zuerst duschen, dann kann ich schon mal Kissen und Decke aufschütteln, uns was zu trinken hinstellen..." Sie wedelt schmunzelnd mit ihrer Hand. "...das Übliche. Und dann gehe ich rasch." Er wird heute zum zweiten Mal bei ihr schlafen. Das erste Mal fand sie sehr schön. Sehr, sehr schön. Es hat ihr gut getan ihn bei sich zu haben, morgens neben ihm aufzuwachen und noch mit ihm und Tank im Bett zu liegen. Bei dem Gedanken daran, dass sie gleich wieder nebeneinander im Bett liegen werden, sieht sie ihn noch einmal von der Seite an - er nimmt gerade seine Sachen, um sich dann auf den Weg ins Badezimmer zu machen. Wird es sich dieses Mal anders anfühlen mit ihm im Bett zu liegen? Sie waren den ganzen Tag noch vertrauter mit einander als sonst, haben sich viel berührt und vor allem haben sie sich geküsst. Sie rollte bei der Erinnerung ihre Lippen übereinander. Wer sie sich nochmal küssen? Bei dem Gedanken daran, dass es so sein könnte, formen sich ihre Lippen zu einem vielsagenden Lächeln. Vielsagend? Ja, denn wer wüsste was in ihrem Kopf vorgeht, wüsste bei diesem Lächeln sofort, dass ihr der Gedanke gefällt.
Auch sein Blick ist vielsagend. Wäre er mit ihr zusammen duschen gegangen? Das werden sie nun niemals erfahren. Tatsächlich beeilt er sich sehr. Aber wieso sollte er sich auch Zeit lassen? Immerhin will er ja schnell wieder zu ihr. Darum ist er nach nicht einmal zehn Minuten schon wieder bei ihr. Sie steht gerade vorm Schrank und sucht sich anscheinend Sachen für die Nacht raus. Sein Herz meldet sich schon wieder und ein Lächeln wandert auf seine Lippen. Tatsächlich trägt er heute keine zusätzlichen Shorts, sondern nur eine Unterhose und ein Shirt. Er hatte überlegt auch dies wegzulassen, immerhin hatte er heute den ganzen Tag keines angehabt, aber er war sich nicht sicher und nun trägt er es. Sie dreht sich zu ihm um und er lächelt sie an. "Lass mich nicht zu lange warten, S."
Kaum vernimmt sie seine Stimme, dreht sie sich auch schon zu ihm um beziehungsweise eigentlich nur ihren Kopf in seine Richtung. "Das würde ich doch nie tun." Ihr Blick wandert von seinen Augen einmal hinab seinen Körper entlang. Nicht allzu auffällig, aber als es ihr bewusst wird, dreht sie ihren Kopf rasch wieder zum Schrank, kramt eine helle, kurze Schlafshorts und ein Schlaftop in derselben Farbe heraus. Er trägt ein Shirt und Unterwäsche. Wenn es nach ihr gegangen wäre, hätte er auf das Shirt auch verzichten können - innerlich schmunzelt sie bei dem Gedanken -, aber sie ist schon fast den ganzen Tag in den Genuss gekommen, also von daher. Aber das letzte Mal hatte er noch eine Shorts an, oder? Sie greift noch nach einem frischen Slip und schließt dann ihren Schrank wieder. "Bis gleich." Ganz sicher hatte er das letzte Mal noch eine Shorts an. Das heißt, er fühlt sich wohl bei ihr oder? Vielleicht nicht wie zuhause, aber sehr wohl. Natürlich. Sonst würde er doch gar nicht wieder hier schlafen. Sie verlässt das Schlafzimmer und geht ins Badezimmer. Neben seinem Bett findet er sowohl Fanta als auch Wasser, damit er entscheiden kann worauf er mehr Lust hat. Die Bettdecke ist schon zurückgeschlagen und das Fenster ist geöffnet. Es dauert circa eine Viertelstunde, dann kommt sie frisch geduscht und mit noch etwas feuchten Haaren wieder zurück zu ihm.
Da er eben schon seine Zähne geputzt hat, wird er jetzt auf die Fanta verzichten. Aber es freut ihn sehr, dass immer eine für ihn bereit steht, wenn er zu ihr kommt. Also trinkt er ein Schluck Wasser und schreibt noch mit Jamie bis Elia wieder im Schlafzimmer auftaucht. Er hat sich bereits ins Bett gelegt - natürlich auf die Seite, auf der er schon das letzte Mal geschlafen hat. Sein Blick wandert über ihren Körper und er schmunzelt etwas. Sie hat jetzt mehr an als den ganzen Tag über. Seine Finger beginnen direkt zu kribbeln, wenn er daran denkt wie sich ihre Haut unter seiner anfühlt. "Stört es dich, wenn ich mein Shirt doch ausziehe? Es ist doch warm geworden mittlerweile." Er glaub tatsächlich nicht, dass sie etwas dagegen hat, doch er möchte auf Nummer sicher gehen. Mittlerweile ist es schon einige Tage warm und er schläft auch im Winter selten mit Shirt. Es ist jetzt aber wirklich einfach zu warm dafür. Sie geht um das Bett herum und er schlägt ihre Decke zurück, damit sie direkt zu ihm kommen kann. Und da meldet sich auch direkt wieder sein Herz. Zum Glück kann nur er das hören.
"Nein, natürlich nicht. Ganz wie du magst." Wenn sie es nicht besser wüsste, würde sie sagen, dass er ihre Gedanken gelesen hat bevor sie das Zimmer vor einigen Minuten verlassen hat. Oder stand es ihr ins Gesicht geschrieben? Nein, es wird nur einfach immer wärmer. Auch sie hat die letzten Nächste schon auf die Shorts verzichtet. Ihre Zungenspitze streift ihre Lippen, während sie um das Bett herum zu ihrer Seite geht, aber das so wirklich diese Mischung aus Lächeln und Schmunzeln auf ihren Lippen verstecken kann? Er ist ohnehin damit beschäftigt sich seines Shirts zu entledigen, sodass es ihm vermutlich gar nicht auffällt. Sie kommt auf ihrer Bettseite an und will gerade nach der Decke greifen, da schlägt er sie für sie auf. Nun lächelt sie ganz deutlich. "Sehr zuvorkommend, danke." Sie schlüpft ohne zu zögern und nur allzu gerne zu ihm ins Bett. Sie spürt, wie es unter ihr nachgibt, aber so wirklich Aufmerksamkeit schenkt sie dem nicht. Es gibt so Sachen, die nimmt man bewusst oder unbewusst zwar wahr, aber mehr auch nicht. "Hast du es gemütlich?", fragt sie interessiert nach, während sie ihr Kissen zurecht rückt. Wenn sie ehrlich zu sich ist, will sie das gar nicht benutzen, aber sie ist gerade ein bisschen aufgeregt, genauso wie beim letzten Mal und weiß noch nicht so ganz genau wie sie sich hinlegen soll und alles. Sie seufzt leise, denn das ist albern. "Campbell?"
Er lässt ihr auf jeden Fall genug Raum, damit sie zu ihm ins Bett kommen kann. Sein Shirt liegt neben dem Bett und er sich seitlich zu ihr gedreht, während sie es sich bequem macht. Ihr Haar ist noch ein bisschen feucht, doch immerhin trägt sie es jetzt wieder offen. Sie sah heute wunderschön aus, doch so findet er es irgendwie besser. Außerdem hätte er vorhin wirklich gern in ihr Haar gegriffen als sie sich geküsst haben. Das wird er beim nächsten Mal nachholen. Wenn es eines gibt. Er hofft es sehr. Ein bisschen bearbeitet er sein Kissen und dreht sich gerade wieder auf den Rücken, um dann eine einladene Geste für sie machen, dass sie zu ihm kommen kann. Doch auf halben Weg seiner Armbewegung stockt er, denn sie spricht ihn direkt an. Sein Blick sucht den ihren, auch wenn ihre Augen im Dunkel liegen. Das Licht ist aus und sie liegt mit dem Rücken zum Fenster. "Ja? Also wenn du dein Shirt auch ausziehen willst, weil dir zu warm ist - ich habe wirklich nichts dagegen."
Von jetzt auf gleich ist ihr leichter zumute und sie lacht leise vor sich hin. "Natürlich." Sie klingt amüsiert und das liegt nicht nur daran, dass sie noch immer lacht. Sie ist tatsächlich für den Bruchteil einer Sekunde versucht ihr Top auszuziehen nur um seine Reaktion zu sehen. Sie ist sich ziemlich sicher, dass ihn das trotz seiner Worte aus dem Konzept bringen würde. Das wäre ganz sicher recht amüsant mit anzusehen. Aber sie entscheidet sich dagegen. Denn sollte sie irgendwann mal derart entblößt mit ihm das Bett teilen, dann weil er sie ausgezogen hat. Darüber denkst du jetzt gar nicht weiter nach. Sie hat die einladende Geste vor seinen Worten natürlich mitbekommen und jetzt bewegt sie sich, rutscht mit ihrem Hintern ein bisschen hin und her, legt sich richtig hin, schmiegt sich seitlich an ihn und bettet ihren Kopf an seiner Schulter. Tatsächlich mehr an seiner Schulter, denn so kann sie seitlich liegend sein Gesicht ansehen. "Hat sich erledigt.", seufzt sie und es klingt klar vernehmlich zufrieden. Er fühlt sich warm und weich und fest und nach vielem mehr an. Da sie ihre Hand halb zwischen seinen Bauch und seine Brust gelegt hat, fühlt sie halt nicht nur seine Haut unter ihren Fingerspitzen, sondern auch einen leichten Flaum weiches Haar und teilweise die Konturen seiner Muskeln. Sie bewegt ihre Finger nicht, aber es kostet sie beinahe alles an Willenskraft sie so still zu halten.
Er hat keine Ahnung wie er reagiert hätte, wenn sie sich ihr Shirt ausgezogen hätte. Aber wenn er so genauer darüber nachdenkt, dann will er es ihr lieber ausziehen - sollte es irgendwann einmal soweit kommen, dass sie in einer Situation sind, die das begünstigt. Boah, selbst in seinem Kopf labert er blöd drum herum. Ohne zu zögern kommt sie zu ihm, was ihn direkt wieder lächeln. Sie hat auch jetzt wieder keine Berührungsängste und das gefällt ihm. Sein Arm legt sich locker um sie herum, sodass er mit seinen Fingerspitzen ganz leicht über ihren Oberarm streichen kann. Ihre Haut ist ganz weich und wieder einmal wird ihm bewusst wie sehr er es genießt sie zu berühren. Sie liegen da und sehen sich an. Gerade spricht keiner von ihnen und sie scheinen einfach nur zu genießen, dass sie hier zusammen liegen. Ihm wird regelrecht warm ums Herz. "Ich freue mich wirklich sehr, dass ich wieder hier übernachten darf." Sie hatte es vorgeschlagen, als sie über das Festival gesprochen hatten und er hat natürlich sofort zugesagt. Nicht nur, dass ihr Bett super bequem ist - er kann wieder mit ihr einschlafen, neben ihr aufwachen und jetzt kuscheln sie sogar schon vor dem Einschlafen. "Dein Bett ist nämlich super bequem und hier gibt es Fanta."
Hat er das jetzt wirklich gesagt? Ein leises Lachen bringt ihren Körper ganz leicht zum erbeben. "Wirklich, Campbell?" Sie hebt ihren Kopf ein Stückchen an, um ihn noch besser ansehen zu können. Sie stützt sich dazu sogar extra mit ihrem Ellbogen auf der Matratze ab. "Du schläfst hier, weil mein Bett bequem ist und du Fanta bekommst?" Ihr Blick wandert amüsiert über sein Gesicht und vor allem immer wieder zu seinen Augen, damit ihr nicht die kleinste Regung entgeht. Es ist dunkel im Zimmer. Nur von draußen scheint schwaches Licht durch das Fenster hinein. Sie kann ihn sehen, weil sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben, aber wenn sie wirklich aufmerksam alles verfolgen möchte was sich auf seinem Gesicht abzeichnet, muss sie aufpassen. Da sie das tut, entgeht ihr nicht, dass seine Stirn sich in Falten legt. Knapp oberhalb seiner Nase, wie es gar nicht so selten passiert. Sie muss nur noch mehr schmunzeln als sie das ohnehin schon tut. "Ja? Das sind die beiden Gründe?" Die Leichtigkeit des Tages verspürt sie noch immer und die hört man auch ihren Worten an, oder? Ihre Zungenspitze streift ihre Lippen als ihr Blick einmal mehr flüchtig hin zu den seinen wandert und dann, ohne groß darüber nachzudenken, beugt sie sich ihm Zentimeter für Zentimeter entgegen. Zugegeben sind es nicht viele, weil sie aneinander geschmiegt da liegen, aber dennoch ist sie sich der Nähe bewusst und ihr Herzschlag lässt sie spüren, dass auch der Rest ihres Körpers sehr aufmerksam das Geschehen verfolgt. "Ehrlich?" Ihre Stimme ist nur noch ein leises, beinahe atemloses Flüstern als sie ihre Augen schließt und hauchzart mit ihrer Nasenspitze die seine streift.
Sein Herz schlägt schneller und er hat aufgehört zu atmen, als sie ihm näher gekommen ist. "Hm." Es ist nur noch ein Ton, der aus ihm herauskommt. Sein Blick liegt auf ihrem und sie spürt wahrscheinlich, dass er nicht mehr atmet. Er ist sich sogar sicher, dass sie genau das erreichen wollte. Doch dann schließen sich seine Augen als ihre Nasenspitze sanft die seine streicht. Seine Hand liegt auf ihrem Rücken und seine Finger greifen nicht mehr ganz so sanft in den Stoff ihres Oberteils. Irgendwie hat er gerade das Bedürfnis sich festzuhalten. "Elia..." Ganz leise und sehr sanft flüstert er ihren Namen. Immerhin hat er diesen noch im Kopf. Minimal bewegt er seinen Kopf, sodass seine Lippen über die ihren streichen. Sie wissen beide, dass es nicht am Bett und der Fanta liegt, dass er heute Nacht wieder hier übernachtet. Er hebt seinen Kopf etwas an und klaut sich einen kleinen Kuss von ihren Lippen. Aber wirklich nur einen ganz kleinen. Dann noch einen. Es sind gar keine richtige Küssen, doch ihre Lippen berühren sich immer wieder. Ganz automatisch drückt er ihren Körper noch enger an ihren, damit sie gar nicht auf die Idee kommt wieder mehr Abstand zwischen ihnen zu bringen.
Ihren Namen derart geflüstert von seinen Lippen zu hören, lässt sie nicht nur noch mehr lächeln, sondern sorgt es auch dafür, dass sie noch unbedingter als eh schon seine Lippen mit den ihren berühren möchte. Noch ein Millimeter. Und noch einen. Dann bewegt er sich ihr entgegen und sein kleiner, hauchzarter Kuss bringt ihre Lippen dazu noch mehr zu kribbeln als der Rest ihres Körpers es ohnehin schon tut. Ein, zwei, drei, mehrere Male berühren sich ihre Lippen und jedes Mal fühlt es sich für sie wieder wie ein kleines Feuerwerk an. Ihre Hand rutsch ein bisschen höher auf seine Brust und sie spürt, dass seine Hand sie wiederum an sich drückt und festhält. In den letzten Wochen hat er sie immer mal wieder mit dieser liebevollen Geste verwöhnt sie auf ihr Haar zu küssen. Heute hat er am Strand die Initiative ergriffen, sich ihr genähert und gefragt ob er sie küssen darf. Jetzt gerade hat er seinen Kopf ein Stückchen angehoben, um ihre Lippen mit den seinen zu berühren. Natürlich wollte sie all das - so viel mehr als sie es bisher zum Ausdruck gebracht hat -, aber nun will sie ihn auf ihre Initiative hin küssen damit auch er sich geküsst fühlt. Damit er spürt, noch mehr als er es hoffentlich ohnehin schon getan hat, dass sie ihn auch küssen möchte, wenn er nicht die Initiative ergreift. Ihre Lippen öffnen sich einen kleinen Spalt und dann überwindet sie die letzten Millimeter - viele waren es ohnehin nicht mehr -, und presst ihre Lippen sanft, aber bestimmt auf die seinen. Ihr Mund schmiegt sich auf den seinen und sie verharrt ungefähr eine Sekunde bevor sie ihn zärtlich zu küssen beginnt. Ihre Hand rutscht noch höher und hält erst an als sie seitlich an seinem Hals angekommen ist. Ihr Daumen berührt seinen markanten Wangenknochen, doch sie streichelt noch nicht daran entlang. Sie konzentriert sich auf und genießt viel zu sehr diesen Kuss in der Geborgenheit seiner halben Umarmung.
Er holt noch einmal kurz Luft, kurz bevor sich ihre Lippen auf die seinen legen. Ihm ist durchaus bewusst, das bisher jeder Kuss von ihm ausging. Nicht, dass er das Gefühl hatte, dass sie ihn nicht küssen wollte. Ganz im Gegenteil. Dennoch war er derjenige, der die Initiative ergriffen hatte - bis jetzt. Irgendwie fühlt es sich noch einmal ganz anders an von ihr geküsst zu werden. Ihre Hände bewegen sich über seinen Oberkörper und legen sich an seinen Hals und auch ein Stück weit an seine Wangen. Ihr Körper schmiegt sich noch etwas enger an seinen heran und sie beide küssen sich. Natürlich hat er den Kuss direkt erwidert und auch dieser ist wieder weniger vorsichtig als noch die letzten. Verdammt fühlt sich das gut an - sie in seinen Armen zu halten, sie küssen. Das ist wirklich ein verdammt guter Tag. Einer der besten seit langer langer Zeit. Als sich ihre Lippen während des Kuss öffnen, will seine Zunge eigentlich gegen diese stupsen, doch stattdessen ist da ihre Zunge, die wohl das selbe vorhatte. Für einen Moment scheinen sie beide überrascht zu sein, doch nur eine Sekunde später beginnen ihre Zungen sich zu erkunden, ein bisschen miteinander zu spielen. Was ihn ermutigt sich etwas zu bewegen, mehr seitlich zu drehen, damit er ihr noch näher sein kann.
Nicht nur er bewegt sich. Auch sie lässt sich wieder von ihrem Ellbogen gleiten - langsam und mit Bedacht, denn sie hat nicht vor diesen Kuss deshalb zu lösen. Sie legt sich wieder richtig hin, seitlich zu ihm hingewandt und obwohl sich ihrer beider Positionen dadurch hier und da ein kleines bisschen ändern, büßen sie deshalb nicht an Nähe ein. Nur ihre Hand bewegt sich noch etwas mehr und gleitet seitlich seinen Hals entlang ein Stück weit mehr in seinen Nacken. Auch ihre Nasenspitzen berühren sich ein bisschen anders. Aber ihre Lippen ruhen noch immer mehr oder weniger auf einander, während ihre Zungen einander erkunden, sich immer mal wieder von einander lösen und sich dann doch wieder anstupsen. Es fühlt sich wie eine Ewigkeit an bis sie sich zum ersten Mal voneinander lösen. Ihre Lippen sind seinen immer noch sehr nahe. So nahe, dass sie spürt wie seine Atemzüge diese streifen und auch er kann gewiss spüren, wie rasch sie atmet. Ihre Lippen formen sich zu einem kleinen Lächeln und ihre Augen öffnen sich ganz langsam. "Finn...", flüstert sie so leise, dass sein Name beinahe zwischen ihren Atemzügen untergeht. Auch er öffnet seine Augen. Ob es nun so ist, dass er es tut, weil sie zum ersten Mal seinen Vornamen benutzt, um ihn anzusprechen oder einfach, weil er sie ansehen möchte, weiß sie nicht, aber kaum treffen sich ihre Blicke, lächelt sie noch mehr. Sie hat ihn schon seit einer Ewigkeit, seit zig Jahren, nicht mehr so genannt, aber jetzt gerade fühlte es sich für sie richtig an. So als wäre es der Intimität des Moments angemessen.
Ihr Atem streichelt seine Lippen und er spürt deutlich wie schnell dieser geht. Sicherlich spürt sie genauso wie schnell sein Atem über ihre Lippen streicht. Seine Hände liegen auf ihrem Rücken und ihre Körper schmiegen sich eng aneinander. Es fühlt sich einfach so gut an. Sein Atem geht viel zu schnell und sein Herz schlägt wie verrückt - aber er fühlt sich gleichzeitig unglaublich entspannt. Wie viel ein Mensch und dessen Nähe doch ausmachen kann. Er will sie seit Tagen küssen. Immer wieder gab es diese Momente. Heute hatte er einen Moment sogar sehr bewusst verstreichen lassen, weil er das eigentlich nicht wollte, wenn sie beide etwas getrunken haben. Weder Elia noch er waren heute auch nur einen Moment betrunken. Dennoch hatte er irgendwie Angst, dass sie sich vielleicht nur von etwas mitreißen lassen. Doch eigentlich weiß er, dass diese Gefühle schon eine Weile dort sind - diese Anziehung. Finn... Kaum spricht sie seinen Vornamen aus, öffnen sich seine Augen und er sieht sie an. Wenn er bis eben dachte, dass sein Herz schnell schlägt wird er nun eines besseren belehrt. Er kann sich nicht einmal daran erinnern, dass sie ihn jemals bei seinem Vornamen angesprochen hat. Seitdem sie sich wieder getroffen haben, hat sie dies nicht einmal getan. Jetzt hat sie seinen Namen ausgesprochen und er wünschte wirklich, dass er ihren Blick richtig sehen könnte. Natürlich haben seine Augen sich mittlerweile an die Dunkelheit gewöhnt, doch sie liegt immer noch mit dem Rücken zur einzigen Lichtquelle, die sie haben. "Es gefällt mir wie mein Name von deinen Lippen klingt." Die Worte sind nur geflüstert, als würde jedes laute Wort alles zunichte machen. Sanft beginnt seine eine Hand sie zu streicheln und sehr liebevoll stupst er mit seiner Nasenspitze gegen die ihren.