Meine Lippen teilen sich als würde ich etwas sagen wollen, doch als hätte er meine Gedanken gelesen kommt er mir zuvor. Bevor ich ihm mitteilen kann, dass er mir das Kleid unter diesen Voraussetzungen ausziehen darf, verwickelt er mich jedoch schon von Neuem in einen Kuss. Ein Lächeln huscht über meine Lippen, geht jedoch in diesem innigen, leidenschaftlichen Kuss unter. Damit er seine Antwort trotzdem erhält, verlagere ich mich mein Gewicht zunächst ein wenig mehr auf meine Knie und hebe somit mein Becken an, damit er den Stoff meines Kleides über meinen Hintern ziehen kann. Als das geschehen ist, löse ich meine Hände aus seinem Haar - nur äußerst ungern wohlgemerkt - und strecke meine Arme in die Höhe. Seine Finger, ich spüre es ganz genau, ziehen nicht einfach an dem Stoff, sondern berühren immer wieder meine Haut, was eben diese dazu bringt zu kribbeln. Mein Körper windet sich ganz leicht und ich atme schwerer in den Kuss hinein. Wir versuchen diesen so lange wie nur möglich weiter zu führen, doch nachdem der Stoff meines Kleides über meine Brüste hinweggelitten ist, muss ich mich von seinen Lippen trennen, damit er mir das Kleid endgültig abstreifen kann. Es ist fünf Jahre her, dass er mich derart entblößt gesehen hat. Seitdem er in San Francisco ist, habe ich kein einziges Mal so wenig am Körper getragen, wenn er in meiner Nähe war. Ich schüttel ganz leicht meinen Kopf, damit mein Haar zumindest ansatzweise wieder in seine Position fällt, beiße mir auf meine Unterlippe und suche seinen Blick.
Ich hoffe sie verzeiht es mir, dass ich das Kleid etwas achtlos neben mir fallen lassen, sodass es halb auf der Couch und halb auf dem Boden liegt. Ich hatte ihr zwar versprochen, dass ich sie weiter küssen, nachdem ich ihr das Kleid ausgezogen haben, doch ich bin abgelenkt. Mein Blick wandert über ihren Oberkörper und geht dann zu ihren Augen. Sie sieht mich an und ich lächle leicht. Dann senke ich meinen Blick wieder und streiche mit meiner reichten Hand langsam von ihrem Hals aus zwischen ihren Brüsten entlang und über ihren Bauch. Es war fünf Jahre her, dass ich sie so gesehen habe und auch so berührt habe. Ich sehe sie wieder an. "Du bist wunderschön." Ich flüstert die Worte nur und dann nehme ich - wie versprochen den Kuss wieder auf. Allerdings lasse ich noch etwas Platz zwischen unseren Oberkörpern, damit meine Hand sie weiter streicheln kann - mal sanft, mal mit mehr Druck. Ich wünschte gerade meine Hände könnten überall gleichzeitig sein.
Er hält Wort und kurz nachdem er mich mit seinem Kompliment zum Lächeln gebracht hat, spüre ich auch schon von Neuem seine Lippen auf den meinen. Der Kuss schmeckt nicht weniger innig und leidenschaftlich als zuvor. Meine Lippen spielen mit den seinen oder es ist andersherum. Auf jeden Fall lassen wir nicht voneinander ab, auch wenn er dabei ist mich zu streicheln und ich dabei bin einmal mehr seine Locken durcheinander zu bringen. Doch meine Atmung hat sich verändert und drängt sowohl von der Schnelligkeit als auch von den Geräuschen des Genusses her mehr in den Vordergrund. Mir gefällt wie seine Finger mich berühren, wie seine Lippen mich küssen und es wird nicht nur immer offensichtlicher das ich es genieße, sondern auch wie sehr ich es genieße. Meine Lippen teilen sich einmal mehr und ich streiche damit einmal über die seinen - nicht seitlich, sondern von unten nach oben - nur um dann damit zu beginnen sanft an seiner Oberlippe zu saugen.
Mir gefällt es wie ihr Körper sich unter meinen Berührungen bewegt und es kommen vereinzelt Erinnerungen an die Nacht vor fünf Jahren zurück, wie sie unter mir liegt und sich reckelt, während meine Lippen ihren Körper liebkosen. Es ist nur für den Bruchteil einer Sekunde, denn er will jetzt nicht an die Vergangenheit denken, sondern die Gegenwart genießen. Und das tut er in vollen Zügen. Seine Finger streichen sanft über den Stoff ihres BHs, doch zu mehr kommt er gerade nicht, denn sie hat begonnen sanft an seiner Unterlippe zu saugen. Ein von Genuss gezeichneten Seufzten kommt von seinen Lippen und kurz öffnet er seine Augen, um einen Blick auf sie zu erhaschen. Doch er schließt sie direkt wieder und genießt ihr Tun.
"Tristan?", wispere ich leise gegen seine Lippen nachdem ich seine Oberlippe wieder freigegeben habe. Meine Zungenspitze, kaum das sein Name aus meinem Mund gekommen ist, streicht einmal zärtlich über seine Lippen. Als er ein leises, fragendes Hm? von sich gibt, löse ich meine Finger aus seinem Haar. Ich lasse sie hinab gleiten, über seine Brust und hinunter zu seinem Bauch. Es ist genug Platz da, damit ich das tun kann, dafür hat er selbst gesorgt. Meine Finger greifen nach dem Bund seines T-Shirts und ich zupfe ganz leicht daran, ohne es ihm hochzuziehen, damit er es bemerkt. Ich öffne meine Augen und schaue erst noch hinunter, dann aber direkt zu seinen Augen. "Darf ich es dir ausziehen?" Mein Kopf bewegt sich zur Seite und meine Nasenspitze streift hauchzart die seine. Ich hauche ihm einen kleinen Kuss auf seinen Mundwinkel. "Ich möchte dich berühren." Noch ein Kuss folgt, nur dieses Mal ein bisschen mittiger. Immer wieder wandert mein Blick zwischen seinen Augen und seinen Lippen hin und her - zumindest soweit ich diese sehen kann, so nah wie wir uns sind. "Ich möchte deine Haut auf meiner spüren." Ich frage absichtlich, denn ich habe in den letzten Sekunden gemerkt, dass ich zurückhaltender bin als ich es wohl sonst wäre. Trotz dieser Zurückhaltung möchte ich ihm einfach nahe sein.
Ich kann ihr nicht sofort antworten auf ihre Frage, denn sie lenkt mich ab. Ihre Nasenspitze streicht über meine und ihre Lippen küssen auch immer noch die meinen. Es fällt mir auch extrem schwer meine Augen offen zu halten und sie weiterhin anzusehen. Ihre Finger umfassen den Saum meines T-Shirts und mein Herz beginnt noch schneller zu schlagen bei dem Gedanken daran, dass ich gleich ihre Haut auf meiner spüren werden. "Ja." Das kleine Wort kommt nur gedämpft auf ihren Lippen an, doch da ihre Finger den Stoff meines T-Shirts höher schieben, scheint sie mich verstanden zu haben. Wir küssen uns wieder bis es nicht mehr geht. Leider muss ich auch meine Hände von ihrem Körper nehmen und die Arme heben, damit sie mir das Shirt ausziehen kann. Zum Glück geht das schnell und es dauert nur den Bruchteil einer Sekunde und wir küssen uns wieder. Dieses Mal ist kein Raum zwischen unseren Körpern. Meine Arme schlingen sich um sie und ich drücke sie an mich, während sie sich zeitgleich an mich schmiegt. Es ist ein unglaubliches Gefühl ihre Haut zu spüren und ihr so nah zu sein. Es fühlt sich an, als wären wir uns das erste Mal so nah. Meine Hände streichen langsam über ihren Rücken und ich erfühle den Verschluss ihres BHs. "Darf ich..." Ich stoppe nach den zwei Worten an ihren Lippen und nehme meinen Kopf ein Stück zurück und sehe sie an. Wir sind wohl beide gerade etwas zurückhaltend, was nur verständlich ist. "Lass uns aufhören zu fragen, okay?" Sollte es einen stören was der andere tut, dann werden wir uns das schon sagen. Ich küsse sie wieder - innig, leidenschaftlich und da wir den Kuss dieses mal nicht lösen müssen, findet meine Zunge wieder ihren Weg zu der Ihren. Währenddessen öffnen meine Finger ihren BH und sie bewegt sich etwas, lässt etwas Raum zwischen uns zu, damit ich ihr den BH auch ausziehen kann. Sofort schmiegt sie sich wieder an mich und ein genüsslichen Seufzten vermischt sich mit dem Kuss an ihren Lippen.
Meine Finger finden ihren Weg zurück zu seinen Schultern und lehne mich wieder nach vorne, schmiege mich an ihn und als meine Haut auf die seine trifft, in der Sekunde in welcher wir gerade unsere Lippen bewegen, weil wie uns immer noch küssen, seufze ich leise. Es dauert nur den Bruchteil einer Sekunde, doch exakt in diesem seufzen wir beide. Meine Lippen auf den seinen formen sich zu einem Lächeln und ich spüre, dass er ebenfalls zu grinsen scheint, weil uns beiden die Reaktion des jeweils anderen nicht entgangen ist. Seine Haut auf der meinen zu spüren, fühlt sich schön an. Mehr als schön. Ich bewege mich auf ihm, rekel mich ein kleines bisschen und spüre wie meine Haut über die seine streichelt. Seine Haut fühlt sich warm an und als er seine Arme wieder um mich legt, um mit seinen grazilen Fingern über meinen Rücken zu streicheln, verstärkt sich dieses wohlige Gefühl der Wärme noch. Mein Rücken formt sich unter seinen Berührungen zu einem leichten Hohlkreuz, was wiederum mit sich bringt, dass meine Brüste sich noch enger an seine Brust schmiegen. Wieder seufze ich leise in den Kuss hinein, doch dieses Mal lächel ich nicht, sondern lasse den Kurs wieder inniger werden. Meine Zunge findet zurück zu der seinen, nachdem ich einen Moment zu abgelenkt war, um diesen Zungenkuss fortzuführen, und nimmt das Spiel wieder auf. Er scheint für diesen Moment überall zu sein. Ich sitze auf seinem Schoß, unsere Körper schmiegen sich eng aneinander, seine Finger berühren mich, seine Zunge liebkost die meine und vergessen ist alles andere. Noch zwei oder drei Sekunden küsse ich ihn weiter bevor ich, während meine Finger über seine Schultern streicheln, meine Lippen auf Wanderschaft gehen lasse. So beende ich zwar den Kuss, aber das hält mich nicht davon ab ihn weiter zu küssen. Erst seinen Mundwinkel, dann hinab zu seinem Kieferknochen und seitlich daran entlang. Kurz löse ich meine rechte Hand von ihm, nur um damit nach seinen Locken zu greifen und sie sanft fort zu streicheln, damit ich mich hin zu seinem Ohr küssen kann.
Meine Hände streichen mal sanft und mal mit mehr Druck über ihren Rücken. Ich spüre wie sie sich auf mir bewegt, sich rekelt und dabei immer mehr an mich schmiegt. Das bringt mich wirklich um den Verstand. Das innige Spiel unserer Lippen und Zungen tut sein übriges dazu. Doch dann löst sie den Kuss und ich komme nicht einmal dazu wirklich Luft zu holen, denn ihre Lippen scheinen keine Sekunde von mir zu lassen. Ganz automatisch bewegt sich mein Kopf zur Seite, damit sie besser an meinen Hals herankommt. Ihre Lippen hinterlassen eine kribbelige Spur auf meiner Haut und ganz leise kommt ihr Name seufzend von meinen Lippen. Sie hat mitbekommen, dass ich ihn einfach geflüstert habe, weil sie gerade so einiges mit mir anstellt und nicht, weil sie aufhören soll. Ganz im Gegenteil. Während sie mich weiter liebkost, fahre ich mit meinen Fingerspitzen langsam über ihren Rücken und ganz leicht über ihren Hintern. Sie trägt noch ihr Höschen und da sie sitzt, habe ich ne nur zu einem begrenzten Teil Zugang, doch diesen nutze ich auch. Ich weiß noch, dass er sehr gut in meine Hände gepasst hat. Ein kleines, seufzendes Lachen kommt von meinen Lippen und ich befeuchte meinen Lippen mit meiner Zunge, da diese vom vielen schnellen Atmen ganz trocken sind.
Meine Nasenspitze stubst sanft gegen sein Ohrläppchen, bevor ich dann einen Kuss in die kleine Kuhle darunter an seinem Hals hauche. "Flüster ihn nochmal.", raune ich gegen seine Haut bevor noch ein weiterer Kuss folgt. Meinen Namen auf diese Weise von seinen Lippen zu hören, hat mir nicht nur gefallen, sondern meinen gesamten Körper dazu gebracht zu kribbeln. Von den Zehen- bis in die Fingerspitzen habe ich es gespürt und in noch ganz anderen Regionen meines Körpers. Um meinen Wunsch, auch wenn man es durchaus als Forderung bezeichnen könnte, noch zu unterstreichen, beiße ich ihn verspielt seitlich an seinem Hals. Meine Zähne streifen seine Haut, ich beiße zu und beginne sanft zu saugen. Meine Zunge streift in meinem Mund über seine Haut. Und gerade rechtzeitig, dass kein Fleck entstehen kann, lasse ich von ihm ab. Ein weiteres Mal streichelt meine Zungenspitze ihn, doch dieses Mal beschwichtigend.
Ich muss etwas grinsen und während sie meinen Hals weiter verwöhnt, nehme ich eine Hand von ihrem Rücken und greife damit in ihr Haar. Ich ziehe nicht daran, sondern halte mich einfach nur fest - was auch dringend notwendig ist. "Mia." Der Name kam zwar wieder geflüstert, aber dieses Mal fast etwas vorwurfsvoll von meinen Lippen, da sie mich gerade gebissen hat. Mein Körper ist leicht zusammengezuckt und hat daraufhin nur noch mehr die Nähe zu ihrem gesucht. Mein Atem geht immer schneller und als sie sanft an meiner Haut saugt, entlockt sie mir ein erstes leises Stöhnen. Automatisch wir mein Griff in ihrem Haar fester und wir sind uns so nah, dass sie mittlerweile auch merken wird, dass mich das alles nicht kalt lässt, was sie mit mir anstellt. Die Jeans kaschiert zwar ein bisschen was, doch da sie sich immernoch auf mir bewegt und ihr Becken immer wieder über meines reibt, bin ich mir ziemlich sicher, dass sie es spürt. Sie soll es spüren. Sie soll spüren, dass ich sie begehre und nie wieder Zweifel daran haben, dass ich sie nicht will.
"Irgendwie steh' ich drauf...", lache ich leise gegen seine Haut. Sie ist feucht von meinen Küssen, meinem Biss und meiner Zunge, sodass mein Atem heiß darüber streift. "...wenn du meinen Namen so flüsterst." Hat mich das auch schon vor fünf Jahren derart fasziniert, wie es das jetzt gerade tut? Bevor ich mir selbst diese Frage beantworten kann, verwerfe ich sie. Ich will nicht an die Nacht vor fünf Jahren denken, auch wenn es durchweg positive, heiße, sexy Erinnerungen sind. Ich will lieber im Hier und Jetzt leben und meinen Namen aus seinem Mund hören, seine Hände auf meinem Körper spüren und ihn auf meinen Lippen schmecken. Deshalb küsse ich mich auch seinen Kierferknochen entlang zurück zu seinen Lippen. Doch ich küsse ihn nicht sofort wieder auf den Mund. Mein Gesicht schwebt einige Millimeter vor dem seinen und meine Nasenspitze berührt die seine einmal mehr. Langsam öffne ich meine Augen und aufgrund meiner sitzenden Position und das ich so ein kleines bisschen größer als er bin, fällt mein Blick zuerst auf seine Lippen. Sie sind ein Stückchen geöffnet und üben auf mich eine geradezu magische Anziehungskraft aus. Meine Zungenspitze streift meine eigenen und mein Blick wandert hinauf zu seinen Augen. Mein Herz schlägt einen kräftigen Schlag als sich unsere Blicke treffen. Hat er gespürt, dass ich ihn angesehen habe? Meine Lippen streifen einmal mehr die seinen - erst einmal, dann zweimal, dann mehrfach. Mein Blick ist währenddessen ununterbrochen auf seine Augen gerichtet. Es kommt kein einziges Wort aus meinem Mund, dabei fallen mir gerade so viele Dinge ein, die ich ihm sagen könnte: Dass ich darauf stehe, wie sich seine Atmung verändert, wenn meine Lippen sich seiner Haut widmen. Dass ich nicht genug von seinen Berührungen bekommen kann. Dass ich das Gefühl seiner Locken zwischen meinen Fingern genieße. Ich bewege mich wieder ein kleines bisschen auf seinem Schoß, reibe dabei mit meinem Becken über das seine und presse meine Brüste gegen seine Brust. Meine Finger gleiten von seinen Schultern in sein Haar und nach einem letzten Blick in seine Augen, schließe ich meine doch wieder, um ihn von Neuem zu küssen - tatsächlich ohne auch nur eine einzige Silbe gesprochen zu haben.
Für einen Moment scheint die Zeit stillzustehen. Wir sind uns unglaublich nah und sehen uns an. Ich kann ihren Atem auf meinen Lippen spüren und zwischendurch streifen ihre Lippen auch immer wieder die meinen. Sie küsst mich nicht, ich küsse sie nicht. Wir sehen uns einfach nur an. Ein kleines Lächeln kommt auf meine Lippen, das ich nicht unterbinden kann und will. Will sie etwas sagen? Ich bin mir nicht sicher und wende zu keiner Sekunde meinen Blick ab. Ich traue mich kaum zu blinzeln. Dann bewegt sie sich wieder etwas, was mich erneut seufzten lässt. Meine Lider flattern etwas und es fällt mir schwerer sie offen zu halten. Als ihre Finger in mein Haar greifen, verliere ich den Kampf und meine Augen schließen sich, noch bevor wir uns wieder küssen. Kaum berühren ihre Lippen wieder die meinen, erwidere ich den Kuss und richte mich dabei noch etwas mehr auf, um ihr noch näher zu sein. Ich habe mich nicht nach hinten gelehnt, als sie sich aufgesetzt hat. Meine Hand ist immer noch in ihrem Haar und ich drücke sie sanft näher an mich, sodass kaum noch ein Luft zwischen unsere Lippen kommt. Das wird zwar dafür sorgen, dass wir den Kuss bald lösen müssen - denn nicht nur ich atme schwer - aber das ist es gerade wert. Meine andere Hand liegt auf ihrem Steiß und drückt ihr Becken fest gegen meines, ohne sie daran zu hindern, dieses von selbst zu bewegen. Diese Bewegungen lassen mich immer wieder leise stöhnen, auch wenn diese Geräusche direkt an ihren Lippen ersticken.
Es gefällt mir nicht das zu tun, aber es muss sein - ich löse schwer atmend unseren Kuss. Ich würde seine Lippen mit den meinen nur allzu gerne weiter küssen, doch mir fehlt schlicht und ergreifend die Luft dazu. Wir haben uns nun so lange geküsst, haben unsere Körper derart aneinander geschmiegt und gepresst, dass wir uns selbst die Möglichkeit genommen haben zu atmen. Dieser Umstand lässt mich leise gegen seine Lippen lachen, was gar nicht so einfach ist, denn auch dazu fehlt es mir eigentlich an Luft in meinen Lungen. Eigentlich fehlt mir diese zu allem und dennoch kann ich nicht anders als mich weiter so eng an ihn zu schmiegen, als mit meinem Becken unter sanftem Druck über das seine zu reiben und als meine Finger mit seinem Haar spielen zu lassen. Wie lange machen wir das eigentlich schon? Erst jetzt wird mir bewusst, dass es still um uns herum ist. Der Film scheint zu ende zu sein und irgendwann, wenn ich nichts mache, stellt sich mein Fernseher automatisch aus. Da sind keine Geräusche mehr. Ich nehme auch kein Licht vom Fernseher wahr. Auch draußen vor den Fenster ist es nicht mehr taghell. Meine Lippen sind noch immer geöffnet, weil es mir so viel leichter fällt durch diese Luft zu holen als durch die Nase. "Tristan?" Ich flüstere seinen Namen leise und höre ganz langsam damit auf mich auf ihm zu bewegen. Doch ich schmiege mich immer noch eng an ihn. Es ist also nicht so als würde ich mich gänzlich von ihm lösen oder gar eine abweisende Haltung annehmen. "Es würde mir gefallen, wenn du noch bleiben würdest." Da sind kein Essen oder Film als Grund und das weiß er auch oder?
Als wir den Kuss lösen, brauche ich wieder ein paar Sekunden, um meine Augen zu öffnen. Wir sehen uns an und wieder sagt niemand etwas. Ich mag diese Momente zwischen uns. Auch mir fällt auf, dass es mittlerweile dunkler ist. Ist der Fernseher schon aus? Ich möchte gerade nicht an ihr vorbeischauen, um dies zu überprüfen und es ist eigentlich total egal. Als sie meinen Namen sagt und dann aufhört sich auf mir zu bewegen, muss ich etwas schlucken. Wird sie jetzt aufstehen und mich bitten zu gehen? Es scheint schon etwas später zu sein. Aber sie weicht nicht von mir zurück - ganz im Gegenteil. "Ja?" Auch ich flüstere ich nur. Wir scheinen beide nicht lauter reden zu wollen. Es passt zu der Stimmung zwischen uns. Meine Haut pocht immer noch an der Stelle, wo sie mich eben noch gebissen und an mir gesaugt hat. Mein ganzer Körper kribbelt noch. Doch dann sagt sie, dass ich noch bleiben soll. Sofort muss ich lächeln und nicke, ohne darüber nachdenken zu müssen. "Ich würde wirklich gern noch bleiben." Wie ich es ihr vorhin schon sagte: Ich will gerade nirgendwo anders sein. Sanft streichen meine Hände über ihren Rücken und ich lächle sie an. Ich brauche keinen Grund, um bei ihr zu bleiben. Sie ist Grund genug.
Seine Antwort bringt mich dazu zu lächeln und ihm einen, wenn auch wesentlich unschuldigeren Kuss als zuvor, auf seine Lippen zu hauchen. Mit einem Mal sind da wieder Gedanken in meinem Kopf - so ganz andere als die letzten Minuten. Wir haben uns durch Zufall im Vanilla getroffen, dann im Plattenladen, dann im Grunge, dann wieder im Cafè, dann auf dem Markt, dann im Park, dann vor dem Supermarkt - auf der einen Seite kommt mir all das vor wie gestern, doch in Wirklichkeit sind es schon mehrere Tage, sogar Wochen. Wir haben uns viel unterhalten, haben gelacht, haben uns geküsst, er hat mir ein paar Töne auf seinem Klavier beigebracht und noch einiges mehr. Wir haben aber auch dafür gesorgt, dass es uns schlecht ging. Sehr schlecht. "Ich will nicht, dass... es dir meinetwegen noch einmal schlecht geht. Nie wieder." Diese geflüsterten Worte müssen für ihn wie aus dem Nichts kommen, doch sie sind mir schneller über die Lippen geschlüpft als ich darüber nachdenken konnte. Er bewegt sich etwas, lehnt sich zurück um mich noch besser ansehen zu können und ich bewege mich genauso, nur das ich mich mehr aufrichte. Meine Zungenspitze streift meine Lippen, während meine Finger aus seinem Haar und hin zu seiner Brust gleiten. Nun ist da genau Raum, dass ich ihn dort berühren und streicheln kann. Sein Blick mutet fraged an oder irre ich mich? "Keine Ahnung." Ich zucke ganz leicht mit meinen Schultern. "Ich freue mich einfach, dass du noch bleibst. Ich will, dass du noch bleibst." Ich betone das Wort will absichtlich. Denn habe ich ihm irgendetwas in dieser Form schon mal so deutlich gesagt? Wir haben uns heute so einiges gesagt und vielleicht musste ich das jetzt auch noch dazu sagen, um es mir selbst und ihm einzugestehen. Was er denkt, weiß ich nicht und ich muss es auch nicht wissen. Es ist mir in diesem Moment einfach wichtig, dass er weiß das ich mir aufgrund der letzten Tage bewusst bin und daraus irgendwie resultiert ist, dass ich zwar noch nicht weiß wie ich kriege was ich will, aber das ich weiß das ich ihn will - in meiner Nähe, besser kennenlernen und noch vieles mehr.