"Dieses Haus ist unfassbar schön, Tristan." Mein Blick wandert durch unser Zimmer - zum wiederholten Male. Neben dem großen, aber nicht zu wuchtigen Bett, welches so gemütlich aussieht, dass ich mich am liebsten direkt hineinlegen würde, stehen unsere Koffer und Rucksäcke. "Wie lange gehört es euch schon? Bitte entschuldige. Deine Großmutter hat es gerade erzählt, aber es waren so viele Eindrücke." Nachdem wir so herzlich empfangen wurden und sich versichert wurde, dass wir nicht kurz vor einem Hungertod stehen und direkt etwas essen und trinken müssen, hat seine Großmutter uns ihr Haus gezeigt oder wohl eher mir. Tristan kennt sich hier natürlich aus, aber er war die ganze Zeit an unserer Seite. Wenn mich nicht gerade das Haus oder die Worte seiner Großmutter davon abgehalten haben, habe ich immer mal wieder flüchtige Blicke zu ihm hinüber geworfen und es kam mir so vor als wäre er sehr glücklich. Schon bei unserem Kennenlernen hatte ich das Gefühl, dass ihm die Gesellschaft seiner Großmutter sehr gut getan hat. Dass er sich wohl und zufrieden gefühlt hat. Jetzt scheint es wieder so und hinzukommt, dass er sich wohl auch in diesem Haus sehr wohl fühlt. Nicht zu verachten ist gewiss auch, dass hier ein Klavier steht. Die beiden haben es mir bereits erzählt und ich bin mir nicht sicher, wer von beiden glücklicher aussah als darüber gesprochen wurde, dass Tristan später etwas für uns spielen könnte. Ob seine Finger wohl schon gekribbelt haben als sie kurz über die Tasten gestrichen sind? Am liebsten hätte er sich sofort hingesetzt und etwas gespielt oder? Meine Lippen formen sich zu einem Lächeln als er zum wiederholten Male vor dem neu gekauften, also zusätzlichen Koffer steht und ihn anschaut. Er ist voll bepackt mit Kostbarkeiten, die wir in Paris und der Umgebung während unserer Entdeckungstouren gekauft haben. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber das ich alle Bände von Harry Potter auf Französisch haben wollte, scheint er mir immer noch nicht ganz verziehen zu haben. Ich unterdrücke ein Lachen, dass nur allzu gerne über meine Lippen kommen würde. "Den müssen wir nicht öffnen oder gar auspacken. Die Sachen, die wir hier noch brauchen sind da nicht drin.", erkläre ich amüsiert, aber wohlgemerkt nicht lachend. Ich stelle ihn neben den Schrank. Ich nicke und murmle ein "Danke." bevor ich mir auf die Unterlippe beiße. Ich beobachte ihn nun absichtlich nicht, denn sonst muss ich wirklich noch lachen. Stattdessen gehe ich um das Bett herum und lasse meine Fingerspitzen über die Bettwäsche streichen. Sie fühlt sich sehr weich an. Sie fühlt sich wie in einem Hotel an. Ich liebe das, aber habe selbst noch nicht herausgefunden, wie man das hinbekommt. Alles in diesem Haus scheint irgendwie besonders zu sein. Oder zumindest kommt es mir so vor. Von den Tapeten in den Räumen, über Läufer, die auf dem Boden verteilt sind. Vasen mit Blumen, die mir natürlich sofort ins Auge gestochen sind. Seine Großmutter hat ganz offensichtlich einen hervorragenden Geschmack. Es ist noch schöner als ich es mir nach seinen Erzählungen vorgestellt habe. Und es ist absolut nicht altbacken oder dergleichen, was man vielleicht vorschnell denken könnte, weil eine ältere Dame hier liebt. Das ist es absolut nicht. Es hat Klasse und ist auf seine eigene Art sehr gemütlich. Oh, ich habe mich vielleicht ein bisschen in das Haus verliebt. Seine Großmutter scheint es selbst auch zu sein - zumindest klang es so, während sie mir alles gezeigt hat. "Meinst du, die Blumen, die wir ihr mitgebracht haben, haben ihr gefallen?" Es machte den Eindruck, aber er kennt sie und ich nicht.
Sollte er sich vorab schon Gedanken darüber gemacht haben wie das Haus aussieht oder Bilder haben - sehr gerne! Ich bin extra nicht zu sehr ins Detail gegangen, damit er noch Spielraum hat.
Dieser Ort ist magisch. Ich liebe es hierherzukommen. Die Meerluft ist ein Traum, das Haus meiner Großmutter ist groß und gleichzeitig gemütlich und die Menschen in diesem Ort sind super nett. Seitdem meine Großmutter hier lebt, habe ich sie immer gern besucht und ich freue mich wirklich sehr, dass Mia und ich unsere letzten Tage in Frankreich hier verbringen und sie diesen Ort auch noch kennenlernt. Ich bin mir sicher, dass sie es hier lieben wird und ich scheine mich auch nicht getäuscht zu haben. Meine Großmutter hat uns durch das große Haus geführt, das eher an ein Landhaus in Italien erinnert. Viele große Fenster, eher kleinere Räume, die miteinander verbunden sind. Natürlich gibt es auch einige größere - das Esszimmer, die Bibliothek, den Salon und das Wohnzimmer, das nur durch einen Bogen von dem zuletzt genannten getrennt ist. Was wohl daran liegt, dass das Klavier im Salon steht, die Familie sich aber lieber im Wohnzimmer aufhält. Als meine Großmutter es Mia stolz präsentierte und mich dann sehr lieb bat, ihnen nachher etwas vorzuspielen, stimmte ich direkt zu. Ich habe seit über eine Woche nicht mehr gespielt und wäre unsere Zeit in Paris nicht so toll gewesen, dann wäre meine Laune sicherlich im Keller. Ich will unbedingt spielen. Und das wissen sowohl Mia als auch meine Großmutter. "Vor etwa 6 Jahren hat meine Großmutter es gekauft." Es ist noch nicht ganz sechs Jahre her, dass mein Großvater verstorben und meine Mutter in ihren Heimatort zurückgekehrt ist. Sie ist hier aufgewachsen und hat hier viele Jahre gelebt, bevor sie nach Paris ging und meinen Großvater kennenlernte. Im Wohnzimmer standen auch Fotos von ihm - und meine Großmutter hat ihn Mia sehr stolz vorgestellt. Wenn man es so nennen will. "Es freut mich sehr, dass es dir hier gefällt." Das heißt, dass sie nochmal mit mir hierherkommen würde. Und das bedeutet mir wirklich viel. Doch jetzt sind wir erst einmal hier und jetzt wollen wir auspacken, uns frisch machen und dann zu Großmutter. Sie hat sicherlich schon etwas Gebäck und Kaffee und Tee zubereiten lassen. Früher hat sie so etwas selbst gemacht, doch wir konnten sie vor ein paar Jahren überzeugen jemanden einzustellen, der sich um das Haus und um sie kümmert. Daher gibt es tatsächlich eine Firma, die einmal die Woche das Haus und zweimal die Woche die Räume reinigt, die meine Großmutter hauptsächlich benutzt. Zudem ist immer jemand da, der ihr hilft. Meine Großmutter nennt sie Assistent*innen und das passt auch sehr gut. Sie helfen in der Küche, spielen mit ihr aber auch mal Schach oder passen auf, dass sie genug trinkt. Sie ist noch lange nicht senil, aber eben nicht mehr die Jüngste und wir sind froh, dass die beiden Frauen und der eine Mann, die sich untereinander abwechseln, auf Auge auf sie haben. Unseren Souvenierkoffer - den wir tatsächlich noch kaufen mussten - stelle ich nun neben den Schrank und öffne dann erst ihren Koffer und dann meinen. Ich habe das zusätzliche Gepäckstück schon angemeldet und ich bin mir sehr sicher, dass er auch noch viel zu viel wiegt. Da sind zu viele Bücher drin. Das weiß sie auch ganz genau. "Ich gehe kurz ins Bad." Wir haben ein eigenes kleines mit Dusche, das direkt am Zimmer dran ist. Während ich meine Sachen aus dem Koffer nehme, die ich gleich anziehen will, höre ich ihre Frage. Mit einem Grinsen auf den Lippen, lege ich meine Sachen auf das Bett und gehe zu ihr. "Sie liebt sie. Sonst hätte sie es gesagt." Leise lache und greife mit meinen Händen nach den ihren, um mich dann zu ihr zu beugen und ihr einen Kuss zu geben. "Ich beeile mich." Noch ein Kuss und dann gehe ich schnell ins Bad, damit ich schnell zum Klav... zu Mia und meiner Großmutter kann.
Tatsächlich habe ich eine grobe Vorstellung gehabt, aber nichts passendes gefundes. Vor allem nichts, was auch zu einer älteren Dame passt. Daher darf sie sich gern ausleben - es wird zu 100% passen. Da bin ich mir sicher.
Meine Lippen kribbeln noch von seinem Kuss, während ich ihm auf dem Weg zu dem kleinen Badezimmer, das zu unserem Zimmer gehört, hinterherschaue. Ausnahmsweise verfolge ich nicht die Bewegungen seines Körpers. Wie seine Schultern sich bei seinen Schritten bewegen. Wie sein Hintern sich in seiner Hose abzeichnet. Mein Blick ist auf seine Locken gefallen. Er hat sie in den letzten Tagen nicht so oft zu bändigen versucht wie sonst und auch heute liegen sie zwar mehr oder weniger ordentlich, weil wir immerhin seine Großmutter besuchen, aber nicht zu gewollt. Wenn es nach mir ginge müsste er sie nie zu bändigen versuchen. Allzu oft helfe ich seinen Locken sogar dabei wild zu sein indem ich sie mit meinen Fingern durcheinander bringe. Ich könnte das stundenlang tun - auch jetzt. Doch er geht sich frisch machen und da ich das auch vorhabe, mache ich mich daran mich um meine Sachen zu kümmern. Auf eine Idee von ihm hin, hatten wir unser Gepäck auf der Hinreise extra nicht vollgemacht, damit wir etwaige gekaufte Sachen auf der Rückreise verstauen können. Das hat nicht so gut funktioniert. denke ich lächelnd. Wir haben beide nicht damit gerechnet, dass wir mehr als ein, zwei Teile kaufen würden. Mir ist vorab nicht in den Sinn gekommen, dass es derart viele Bücher werden würden. Auch für Freunde haben wir ein bisschen was gekauft und für meine Familie. Jetzt gerade lege ich ein Kleid zur Seite, welches in meinem Gepäck und nicht in dem extra gekauften Koffer ist. Wir habe es in einer wunderschönen Boutique gekauft. Ich habe es an einem besonderen Abend getragen, an dem er mich sehr schick ausgeführt hat. Es war traumhaft schön - nicht nur das Kleid, sondern der gesamte Abend. Wir haben köstlich gegessen, haben sehr viel geredet und miteinander gelacht. Wir sind danach noch durch Paris gewandert und haben uns die Lichter der Stadt und die Sterne angesehen. Es muss nicht immer ein besonderer Abend sein, damit es ein wunderschöner Abend ist, doch dieser war es und ich erinnere mich jetzt schon sehr gerne daran. Ich lege das Kleid zur Seite und entscheide mich für etwas schlichteres. Doch ich ziehe mich nicht sofort um. Auch ich möchte mich erst frisch machen und das tue ich auch nachdem Tristan zurück ist und wir sozusagen die Plätze tauschen. Ich brauche nicht lange und als ich zu ihm zurückkomme, steht er am Fenster und schaut hinaus. Ich trete an seine Seite und lege meine Hand auf seinen Rücken. Meine Finger spreizen sich und gleiten wieder zusammen, während ich ihn liebevoll streichle. "Die Aussicht ist..." Welches Wort soll ich dafür benutzen? Seine Großmutter hat uns ganz bestimmt absichtlich ein Zimmer gegeben von welchem aus wir das Meer sehen. "Hast du sonst auch immer hier geschlafen, wenn du zu Besuch warst, oder?"
Für einen kleinen Moment lasse ich die Aussicht Aussicht sein und schließe meine Augen, als ihre Finger meinen Rücken berühren. Es ist nur für zwei, drei Sekunden, doch in diesen konzentriere ich mich ausschließlich auf dieses Gefühl. Mein Haut kribbelt, sie wird warm und ein angenehmer Schauer geht durch meinen Körper. Das passiert jedes Mal, wenn sie mich berührt. Auch wenn die Berührung noch so klein ist. Doch dann öffnet ich meine Augen wieder und sehe das Meer. Es ist gerade Ebbe und es ist weiter weg, dafür ist der Strand größer. Es sind Wolken am Himmel, doch die Sonne scheint trotzdem und es ist angenehm warm. Ich habe mich für eines meiner dünneren Hemden und eine lange Jeans entschieden. Mein Blick geht zu ihr und ich lächle sie an. Sie sieht umwerfend aus. Ich mag dieses Kleid an ihr sehr und sie trägt es auch sehr gern - was mich natürlich freut. Ich habe meine Sachen für die nächsten ausgepackt und unsere Koffer dann im Schrank verstaut. Das Zimmer ist aufgeräumt und wieder ordentlich. So wie wir beide es mögen. "Ja, das ist mein Zimmer." Mein Arm legt sich um ihre Hüfte und ich ziehe sie etwas zu mir heran, aber natürlich so, dass sie mich weiterhin streicheln kann. "Es ist toll, oder? Das Bett ist super bequem und morgens hört man die Möwen. Und wenn man nicht allzu früh ins Bett geht, dann hört man die Wellen, weil dann die Flut kommt." Eines der besten Geräusche zu denen man einschlafen kann. Ich beobachte sie, wie sie aus dem Fenster schaut. Doch dann dreht sie ihren Kopf und sieht mich an. Mein Lächeln wird noch größer und dann beuge ich mich zu ihr und gebe ihr einen Kuss - einen langen und sehr liebevollen. "Je t'aime, mon amour." Ich flüstere die Worte nur gegen ihre Lippen und löse mich dann widerwillig von ihr. Meinetwegen könnten wir hier ewig vor dem Fenster stehen. Aber ich denke, dass sie - genauso wenig wie ich - meine Großmutter noch länger warten lassen wollen. Meine Hand greift nach der ihren, nachdem diese von meinem Rücken gefallen ist und wir verlassen unser Zimmer. Auf dem Flur sind noch weitere Gästezimmer. Das Schlafzimmer meiner Großmutter ist im unteren Stockwerk, damit sie die Treppen nicht jeden Tag erklimmen muss. Eben diese gehen wir nun hinunter und meine Großmutter sitzt im Salon an einem Tisch, auf dem tatsächlich Gebäck, Tee und Kuchen stehen. Am Tisch lasse ich Mias Hand los, greife nach einem Eclair und gehe dann direkt zum Klavier, während ich dieses esse. Er hätte ruhig mit uns Essen können. Das Grinsen meiner Großmutter verrät Mia, dass sie genau wusste, dass ich das nicht tun würde. Ich setze mich direkt an das Klavier und beginne zu spielen. Es dauert nur Sekunden und ich habe alles um mich herum ausgeblendet. Ausnahmsweise sogar Mia. Das wird gleich wieder gehen. Doch nach den vielen Tagen Pause muss ich mich für einen Moment darin verlieren - und ich genieße das sehr.
Es ist so wundervoll ihn wieder spielen zu hören. So wundervoll, dass ich für einen Moment alles andere vergesse. Das ich mich in einem Haus aufhalte, aus dessen Zimmer man das Meer rauschen und morgens die Möwen kreischen hören kann. Das ich gemeinsam mit seiner Großmutter an einem Tisch sitze. Das Gebäck auf einem Teller vor mir liegt, dass ganz gewiss köstlich ist. Das ich sogar meine Augen geschlossen habe, um mich nur auf meinen Gehörsinn zu konzentrieren, wird mir erst bewusst als ich nach einer ganzen Weile eine Hand behutsam meinen Arm berühren spüre. Ich öffne meine Augen wieder und lasse mich für einen kurzen Augenblick von der Musik ablenken. Ich blicke erste auf die Hand, die auf meinem Unterarm ruht und dann in das Gesicht zu der Frau, der sie gehört. Seine Großmutter hat ebenfalls die Augen geschlossen und lächelt sehr zufrieden. Sie scheint meinen Blick auf sich zu spüren und flüstert: Er spielt so wunderschön. Ich habe vermisst es zu hören. Auch ich lächle, sage aber nichts dazu, um ihr den Moment zu lassen. Ich lege meine Hand vorsichtig auf die ihre, die meinen Arm berührt, und drehe meinen Kopf wieder in die Richung von Tristan. Seine Großmutter und ich genießen diesen Moment in vollen Zügen, doch auf ihn trifft das nicht zu beziehungsweise scheint es mir als würde das Wort "genießen" nicht genügen um auszudrücken, was er empfindet. Er hat zuletzt in dem Park gespielt und gewiss war es an der frischen Luft mit all den fremden Menschen ein schönes Erlebnis, doch das hier ist nochmal etwas anderes oder? Allein diese Akustik! Wurde dieses Klavier für diesen Raum gekauft oder wurde dieser Raum für dieses Klavier gebaut? Man könnte es sich fragen, aber ich lasse es, weil ich ihm lieber zuhöre, anstatt mich unnützer Gedanken hinzugeben.
Ich spiele einige Stücke, bis ich es tatsächlich schaffe zumindest meinen Kopf etwas zu drehen, um zu Mia und meiner Großmutter zu schauen. Sie sitzen beide dort, sehen zu mir und sprechen kein Wort. Die Hand meiner Großmutter liegt auf Mias Arm und ihre Hand darauf. Direkt muss ich lächeln und dann wende ich mich wieder dem Klavier zu, um eines der Lieblingsstücke meiner Großmutter zu spielen. Sie hat mich sehr lange nicht mehr spielen hören, wie mir gerade bewusst wird. Es muss letztes Jahr Weihnachten gewesen sein. Das nächste Mal war sie erst in New York, als ich in den Entzug gegangen bin. Es war kein leichtes Weihnachten gewesen. Ich war vorher im Krankenhaus gewesen und hatte mich für einen Entzug entschieden - doch erst nach den Prüfungen. Diese waren Ende Januar gewesen. Also nahm ich zu der Zeit noch Drogen, wissend, dass dies bald vorbei sein wird. Es gab Tage, da übertrieb ich es. Es waren zwei volle Monate, in denen ich mir sagte: Genieße es nochmal. Bald ist es vorbei. Bei den Gedanken jagt mir kurz ein Schauer über den Rücken, doch das beeinflusst mein Spiel nicht. Ich spiele das Stück zuende und erhebe mich dann erst einmal. Ich kann später nochmal spielen. Als die beiden leise applaudieren, verbeuge ich mich sehr professionell und gehe mit einem Grinsen auf den Lippen zum Tisch und setze mich zu ihnen. Mia hat mir schon einen Kaffee eingeschenkt und auch Gebäck liegt schon bereit. "Danke dir." Sanft lächle ich sie an, doch dann ergreift meine Großmutter das Wort. C'était magnifique, Tristan. Vraiment ! J'ai dû m'en passer pendant trop longtemps. Ich sehe meine Großmutter an und nicke wieder leicht. "Ça ne se reproduira pas, mamie." Ich lächle sie an und trinke dann erst einmal etwas von meinem Kaffee. Tu as pu travailler ton français, chérie? Die Frage ging an Mia und ich grinse noch mehr. Sie spricht mittlerweile so gut und auch die Angst zu sprechen wird immer weniger. Ich bin unendlich stolz auf sie.
"Chacun des derniers jours. Cela va me manquer de pouvoir m'entraîner à chaque occasion." Es wird mir sogar sehr fehlen. Es wurde schon leichter für mich an meinem Französisch zu arbeiten als Tristan von meinem Wunsch erfahren hat diese Sprache zu lernen, doch die letzten Tage boten sich natürlich so viel mehr Gelegenheiten. Am Anfang war ich noch sehr zurückhaltend, wer wäre das nicht, doch inzwischen muss ich manchmal schon gar nicht mehr darüber nachdenken was ich sagen will, sondern spreche es einfach aus. "Heureusement, j'ai Tristan qui peut continuer à s'entraîner avec moi, même lorsque nous sommes de retour à San Francisco. Et peut-être que nous vous rendrons visite une fois ou deux pour que je puisse encore m'améliorer?" Bei meiner Frage wandert mein Blick zwischen Tristan und seiner Großmutter hin und her. Gewiss kann man mir ansehen, dass ich mich sehr darüber freuen würde. "Le fait que vous veniez nous rendre visite est toujours d'actualité, non?" Das seine Großmutter uns besuchen kommen wird, sobald wir zusammengezogen sind und das Ruby's seine Türen geöffnet hat, hatten wir besprochen als sie uns in Paris besucht hat. Es wäre so schön, wenn es nicht wieder so lange dauern würde bis sich die beiden wiedersehen. Tristan telefoniert zwar sehr oft mit seiner Großmutter, aber es hat ihm zugesetzt das sie sich so lange nicht gesehen haben - das hatte er mir mal erzählt. Außerdem kann sich seine Großmutter dann davon überzeugen, dass es ihm wirklich gut geht und das nun nicht nur während des Urlaubs so ist. Es ist ganz offensichtlich, wie viel ihr an seinem Wohlergehen liegt. "Oh mein Gott... das ist köstlich!", flüstere ich hinter vorgehaltener Hand. Ich habe gerade einen Bissen von meinem Gebäckstücke probiert und noch nicht einmal heruntergeschluckt - deshalb auch die Hand vor meinem Mund als ich meine Begeisterung kund tue.
Elle est bien. Ich muss grinsen und nicke. "Elle est très bien." Tatsächlich hatten wir uns sogar schon erwischt, dass wir auf Französisch miteinander gesprochen hatten. Wir waren in einem Geschäft. Mia hat mit den Menschen dort gesprochen und als wir raus sind, haben wir uns weiter auf Französisch unterhalten. Vous pouvez venir me voir quand vous voulez et aussi souvent que vous le souhaitez. Et cela me ferait vraiment plaisir si cela fonctionnait vraiment. Ich übersetze Mia einen Teil, in dem meine Großmutter etwas umgangssprachlich gesprochen hat. Umgangsprachlich. Du weißt gar nicht wovon du sprichst, Junge. Ich lache zuerst und dann stimmen die beiden Frauen mit mir ein. Meine Großmutter ist sehr gut drauf. Sie scheint sich wirklich darüber zu freuen, dass wir jetzt hier sind. Ich komme euch auf jeden Fall besuchen. Und mein Versprechen steht, dass ich komme, wenn du den Drachen kennenlernst. Wieder muss ich etwas grinsen und blicke meine Großmutter dankbar an. Dass sie das macht, sagt sehr viel darüber aus, wie sehr sie Mia jetzt schon mag. Und ich werde natürlich Weihnachten dasein. Vielleicht ergibt es sich ja, dass wir uns sehen. Mein Blick geht zu Mia und dann wieder zu meiner Großmutter. "Das bekommst du sicher hin." Daran habe ich keine Zweifel. Bei Mias Reaktion auf das Gebäck, hat sie wieder meine volle Aufmerksamkeit. "Du hast es bisher nicht probiert?" Ich habe sicher eine halbe Stunde, vielleicht länger, gespielt. Sie war viel zu sehr damit beschäftigt dir zu lauschen. Womit sie nicht alleine war. Nun isst auch meine Großmutter ihr erstes Stück und stimmt Mia zu, dass es köstlich ist. "Ich hatte schon eines gegessen, bevor ich angefangen habe zu spielen!" Du hast es dir reingestopft. So wurdest du nicht erzogen. Wieder muss ich lachen und trinke noch etwas von meinen Kaffee. Ich mag die Stimmung. Sehr. Wollt ihr euch die Stadt ansehen? "Ich denke heute entscheiden wir uns lieber fürs Meer, oder?" Mein Blick geht bei meiner Frage an Mia, denn diese ist natürlich an sie gerichtet.
Du hast es dir reingestopft. So wurdest du nicht erzogen. Ich kann nicht anders als zu lachen und mein Blick wandert dabei sehr amüsiert zu Tristan herüber. Er muss selbst lachen. Ich habe noch niemanden so mit Tristan sprechen hören. Die Art seiner Großmutter ist sehr direkt, was ich außerordentlich mag, aber dabei nicht fies oder dergleichen, sondern aufmerksam und sogar herzlich. Auch sehr amüsant. Selbst bei ernsten Themen hat man den Eindruck als wäre ihre Direktheit ein Ausdruck ihrer Sorge und vor allem Fürsorge. Eine bemerkenswerte Frau. Nachdem wir uns kennengelernt haben, habe ich zwei Tage lang von ihr geschwärmt. "Das Meer?" Da werde ich sofort hellhörig. Es ist nicht so als wäre ich noch nie am Meer gewesen, denn das war ich schon sehr oft, sondern ist es vielmehr das ich eine Schwäche dafür habe. All diese Wildheit, die aber Ruhe mit sich bringt. "Sehr gerne." Ich nicke, um meine Worte noch zu unterstreichen. Aber unterschätzt den Wind nicht. erklärt seine Großmutter und ihr Blick wandert dabei erst über die Kleidung von Tristan und dann über meine. Es ist frischer als es aussieht. Zieht euch lieber noch etwas über. Wir haben uns beide für leichte Kleidung entschieden. Nicht mehr so sommerlich, wie noch vor einigen Tagen als die Sonne Paris in ein warmes Licht getaucht hat, aber dennoch sind wir nicht warm angezogen. "Danke für den Ratschlag. Das werden wir machen." Ich habe nicht vor eine Erkältung mit nach Hause zu bringen. Sand vielleicht. Eine Muschel bestimmt. Aber eine Erkältung? Nein, danke. Ich esse mein Gebäckstück langsam und genüsslich auf, trinke hin und wieder einen Schluck und lausche den beiden, die sich darüber unterhalten, wie der ein oder andere Besuch von Tristan hier war.
Oh, ich habe doch extra... Mit den Worten steht meine Großmutter auf und geht zu einem der Schränke. Ich blicke ihr fragend hinterher und sie kommt mit Fotoalben wieder. "Mamie..." Ihr Blick lässt mich direkt verstummen und ich schüttel leicht meinen Kopf. "Wirklich?" Deine Mutter wird es nicht machen und dein Vater nicht dran denken. Und irgendwer muss die Klischees doch bedienen. Ich nehme mir noch einen von Keksen und esse diesen, während Mia näher an meine Großmutter heranrutscht, als diese das erste Album aufschlägt. Wie du dir sicher denken kannst oder es schon weißt... Ihr Blick geht dabei kurz zu mir, doch dann direkt wieder zu Mia. ...war ich nicht sehr begeistert davon, dass mein Sohn sich für Tristans Mutter entschieden hat. Dann wurde sie auch noch schwanger. Mein Mann und ich waren ganz und gar nicht begeistert. Doch als uns das Taxi durch das verschneite New York zum Krankenhaus fuhr und Baptiste uns unseren Enkel vorstellte, waren wir doch froh drum. Nicht, dass Charlotte eine gute Mutter war. Aber mit Magda hatten wir das perfekte Kindermädchen gefunden. Ich kenne die Fotos und dort sieht man mich mehr auf Magdas Arm, als auf dem meiner Mutter. Sie hatte nie Interesse an mir gehabt. Ein halbes Jahr später wurde dann Elisabeth geboren. Sie deutet auf ein Foto, auf dem zwei Babys sind. Mit zwei sehr stolzen Vätern. Natürlich gibt es Foto von meinem Vater mit mir und von Lizzys Vater mit ihr auf dem Arm. Mia weiß, dass die beiden Geschäftspartner sind und sich selbst schon seit ihrer Jugend kennen. Unsere Familien stehen sich sehr nah. Darum sind Lizzy und ich auch wie Geschwister aufgewachsen. Hier ist ein Bild von Mary. Sie war eine tolle Mutter. Jetzt beuge ich mich auch etwas, um das Bild zu sehen. Lizzys Mutter starb bei einem Autounfall, als wir beide 14 waren. Auch das habe ich Mia erzählt. "Sie war toll." Meine Großmutter nickt leicht. Auch sie hatte Lizzys Mutter sehr gemocht. Tristan war ein einfaches Baby. Er hat wenig geschrien, schnell durchgeschlafen. Ich hatte vorgewarnt, dass er dafür später schwierig werden würde. Ihr Blick geht wieder zu mir und ich hebe meine Schultern. "Es war vorher bestimmt. Also kann ich gar nichts dafür." Oh, der Blick meiner Großmutter sagt alles. Ich nicke nur. Es gibt Dinge, über die macht man keine Scherze und meine Großmutter versteht keinen Spaß, wenn es um meine die letzten 13 Jahre und mich geht. Verständlicher Weise. Er war unser ganzer Stolz. Ist er immer noch. Jetzt muss er es sich nur mit Lilly teilen. Was ich gern mache. Und es erwärmt mir wirklich das Herz, dass sie das gerade sagt. Meine Großmutter hatte mich nie fallen gelassen. Selbst wenn ich hier war und sichtlich zugedröhnt in ihr Haus kam, auch wenn sie Besuch hatte - sie hat mich nie vor allen bloß gestellt oder sich beschwert. Manchmal hat sie ein Machtwort gesprochen, machmal hat sie mich nach Hause geschickt oder am schlimmsten: mit Schweigen bestraft. Aber sie stand mir immer zur Seite. Das rechne ich ihr hoch an. "Ich war ein verdammt hübsches Baby." Das schönste überhaupt. Mein Blick geht zu meiner Großmutter, die Mia schon das nächste Foto erklärt. Ich habe wirklich großes Glück.
Es ist nicht so als hätte ich nicht gewusst, wie lange sich Tristan und seine beste Freundin bereits kennen, doch die beiden nun gemeinsam als Kinder auf diesen Fotos zu sehen, ist noch einmal etwas ganz anderes. Ich kann einfach nicht damit aufhören zu lächeln und während Tristan und seine Großmutter miteinander reden, betrachte ich die Fotos sehr genau. Bekomme ich mit, was sie reden? Ja. Aber durch die Fotos bekomme ich auch mit beziehungsweise einen Einblick darin, wie seine Familie früher ausgesehen hat und vor allem er. Seine Locken sind auch früher schon wild um seinen Kopf herum gewachsen - mal kürzer und mal länger. Ich war ein verdammt hübsches Baby. Ein leises Lachen schlüpft über meine Lippen und kurz blicke ich von den Fotos auf, um ihm einen belustigt anmutenden Blick zu zuwerfen. Anders als gerade weist seine Großmutter ihn, nicht mal scherzhaft, in seine Schranken, sondern bestärkt ihn noch in seinen Worten. Tristan begegnet sehr zufrieden meinem Blick und ich verdrehe amüsiert die Augen. Er war so ein aufgeweckter Junge. erklärt seine Großmutter nachdem sie eine weitere Seite in dem Fotoalbum umgeblättert hat. "Das ist er immer noch.", entgegne ich und im nächsten Moment treffen sich die Blicke seiner Großmutter und mir. Heute... Comment dit-on... lässt er seinen Kopf die Entscheidungen treffen. Als Kind hat er sich nie Gedanken gemacht. Zugegeben als kleines Kind. Ihr Blick wandert von mir zu Tristan und sie beginnt lachend von einer Geschichte zu erzählen, wie er seiner Mutter in einem Park weggelaufen ist. Er wollte sich scheinbar die Enten in einem Teich anschauen, hat seiner Mutter aber nicht Bescheid gesagt. Da war deine Mutter einmal selbst im Park mit dir anstatt Magda zu schicken und du läufst ihr davon. Seine Großmutter schmunzelt als wäre das nicht nur auf der offensichtlichen Ebene sehr amüsant.
"Nicht immer." Ich habe erst vor Kurzem eine Entscheidung getroffen, die von meinem Herzen gelenkt war. Mein Kopf hatte mir gesagt, dass es gerade nicht der richtige Zeitpunkt ist, nicht die richtige Zeit allgemein. Doch ich habe auf mein Herz gehört und es keine Sekunde bereut. Mein Blick liegt einen Moment auf Mia und wir sehen uns an, bis meine Großmutter das Album umblättert und Mia ihren Blick wieder senkt und die Geschichte von dem Park und den Enten erzählt. "Ich erinnere mich tatsächlich nicht mehr dran." Ich grinse etwas und zucke mit meinen Schultern. "Wird wohl seine Gründe gehabt haben." Die beiden Frauen unterhalten sich und ich schenke derweil uns allen etwas Tee ein. Oh, das war seine erste Freundin. Wie hieß sie nochmal. "Lourdes." Ich habe irgendwo noch die Zeitungsartikel. Meine Großmutter lacht leise, ich verdrehe nur meine Augen. Sie ist die Tochter von Madonna. Und unser Tristan war ihr erster Freund. "Wir waren 13 und ein halbes Jahr zusammen." Es hat gereicht, dass Fotos von dir in Zeitungen gelandet sind. Oh, diese Freundin hatte seiner Mutter gefallen. Oh, das hatte es wirklich. Und ich weiß noch, dass meine Mutter nach der Trennung sauer war. Nicht weil sie Lourdes gemocht hatte, sondern weil sie hätte Madonna treffen können und diese wäre ein Teil der Familie geworden.
"Du warst mit der Tochter von Madonne zusammen?", frage mit gerunzelter Stirn nach. "Der Madonna?" Oui. Wenn ich den Zeitungsartikel wiederfinde, zeige ich ihn dir. Seine Großmutter gibt einen leisen Seufzer von sich. Diese Frau macht fürchterliche Musik. Aber auf dem Foto in der Zeitung sahst du mit der Tochter wirklich entzückend aus. Ich lache leise und blicke amüsiert zu seiner Großmutter. "Ich hoffe sehr, dass ich diesen Zeitungsartikel zu sehen bekomme." Seine Großmutter stimmt in mein Lachen mit ein und greift dann nach ihrer Tasse mit Tee, was mich selbst dazu animiert einen Schluck zu trinken. "Danke dir." Tristan hat uns gerade nachgeschenkt, während seine Großmutter und ich miteinander geredet habe. Nachdem ich einen Schluck von dem sehr aromatischen Tee getrunken habe, der warm meine Kehle hinunter rinnt und dessen Geschmack mir sehr mundet, gibt die Tasse ein leises Klirren von sich als ich sie zurück auf den Untersetzer stelle. "Ich habe das Gefühl dich noch gar nicht richtig zu kennen.", scherze ich schmunzelnd. Mein Blick wandert dabei ganz kurz hin zu ihm, aber dann direkt weiter zu seiner Großmutter. "Wie wäre es mit noch weiteren Geschichten?" Seine Großmutter scheint sehr angetan davon mir noch mehr zu erzählen und ich höre von der Seite nur einen leisen, sehr theatralisch klingenden Seufzer bevor sie mir zu beinahe jedem weiteren Foto eine Geschichte erzählt, die meistens darin endet, dass wir beide lachen. Doch obwohl es so ist, sind es keine Geschichten, die gemein wären zu erzählen. Sie blamiert ihn auf keinste Weise, was sehr gut zu dem passt, was er mir über diese Frau vorab erzählt hat. Diese Frau hat Stil und das in wirklich jeder Lebenslage, wie es scheint. Jetzt reicht es aber. lacht Tristan irgendwann - ich habe keine Ahnung, wie lange wir hier schon gemeinsam sitzen, weil ich ein bisschen die Zeit vergessen habe. Wir wollen noch ans Meer. Im Hellen. Mir ist schon klar, warum er die beiden letzten Worte so betont. Es ist noch nicht dunkel draußen, nicht einmal ansatzweise und das wird es gewiss auch so schnell nicht, aber wir reden ihm eindeutig schon zu lange über ihn und seine Kindheit.
Zum Glück habe ich Licht und wir können uns weitere Bilder ansehen, wenn es dunkel ist. Während dieser Worte sieht meine Großmutter mich an und nicht Mia. Sie will mich ganz eindeutig ärgern und ich verdrehe erneut meine Augen. Tatsächlich habe ich damit nicht gerechnet. Aber Mia ist auch die erste - und hoffentlich letzte - Frau, die ich mit hierher bringe. Ich konnte es also gar nicht wissen, dass meine Großmutter die Fotoalben herausholt und anfängt Geschichten zu erzählen. "Ich gehe mir jetzt noch etwas anziehen und dann zum Strand." Meine Großmutter zeigt Mia noch ein allerletztes Foto - zum dritten Mal bereits. Also gehe ich einfach aus dem Zimmer und wieder hoch in die obere Etage, um mir etwas anzuziehen. Als ich unser Zimmer betrete höre ich Mia schon auf der Treppe und ein paar Minuten später steht sie bereits im Zimmer. Ich hole mir gerade einen Hoodie aus dem Schrank und grinse sie an. "Dir gefällt das, was?" Mir auch und das weiß sie auch. Schon allein weil es ihr gefällt, gefällt es auch mir. Und weil es meiner Großmutter gefällt, dass wir hier sind. Ich setze mich auf das Bett und beobachte sie, wie sie sich etwas zum anziehen aus dem Schrank nimmt, es sich anzieht. Ich könnte sie einfach immer und ständig beobachten. "Bereit?" Als sie nickt erhebe ich mich und halte ihr meine Hand hin, damit sie diese nehmen und ich sie ans Meer führen kann.
"Es ist wirklich schön hier zu sein." Als seine Augenbraue in die Höhe wandert, füge ich leise lachend hinzu. "Nicht wegen der Geschichten. Die im Übrigens sehr lieb von deiner Großmutter erzählt wurden und man bei jedem Wort gehört hat, wie sehr sie dich liebt. Sondern weil euch beide zusammen zu sehen so toll ist." Ich streife meinen Hoodie über, der eigentlich der seine ist. Nachdem er vor einiger Zeit völlig schockiert festgestellt hatte, dass ich keine Hoodies besaß - Vergangenheit wohlgemerkt - ist er mit mir einkaufen gegangen und wir haben mir drei Stück gekauft. Dennoch ist der, den ich mir zuvor aus seinem Schrank genommen hatte, noch immer der liebste und so hat er es auch geschafft in meinen Koffer zu dem Gepäck für unseren Urlaub zu wandern. Ich zupfe ihn zurecht und schließe dann den Schrank. Nun trauge ich den Hoodie, eine Jeans, warme Socken und Schuhe. Das wird reichen oder? Trotz Wind - vor dem uns seine Großmutter gewarnt hat. "Bereit, wenn du es bist." Ich greife lächelnd nach seiner Hand. "Oder sollte ich noch eine Jacke anziehen?" Nachdem er den Kopf geschüttelt hat, greife ich meine Worte von zuvor noch einmal auf. "Dann bin ich bereit." Es raucht ein paar Schritte durch das schöne Haus seiner Großmutter bis wir es durch eine Tür, die dem Strand zugwandt ist, verlassen. Es ist noch hell - natürlich, denn seine Worte waren lediglich ein Scherz - und ich kann sofort meinen Blick schweifen lassen. Ich atme tief ein und spüre die frische Luft in meinen Lungen. "Wow..." Mehr kommt mir nicht über die Lippen.