Ich nicke auf ihre Bitte hin nur, damit auch wirklich kein weiteres Wort über dieses Thema gesprochen wird. Ich bin ihr wirklich dankbar, dass sie mir das gesagt hat und vielleicht werden wir irgendwann über diese junge leichtsinnige Frau sprechen, die sie eben kurz erwähnt hat. Doch selbst, wenn wir nie über sie sprechen, dann wäre das in Ordnung. Als sie wieder lächelt, tue ich es ihr gleich. "Verstanden. Das nächste Mal machst du das." Ich beuge mich noch einmal zu ihr hinunter und küsse sie sehr liebevoll, auch wenn ich immer noch grinse. "Doch so kommen wir schneller ins Bett." Ich zwinkere ihr zu und löse mich dann von ihr, um das Wasser abzustellen. Ich steige zuerst aus der Dusche und greife nach einem frischem Handtuch, öffne dieses und wickel sie darin ein, bevor ich mir selbst eines um die Hüfte binde. Wir werden eh in ein paar Sekunden wieder trocken sein bei der Hitze. "Das war ein unglaublich schöner Tag. Ich weiß, dass er noch nicht vorbei ist, doch ich wollte es jetzt schon einmal sagen." Ich lächle und nehme mein Handtuch sogar schon wieder ab, bevor ich das Badezimmer verlasse. Ich biege direkt in die Küchenzeile ab, um uns etwas zum Trinken zu holen. Ich habe heute extra Zitronenwasser gemacht, weil ich wusste, dass sie kommt. Ich beobachte sie, wie sie sich durch die Wohnung bewegt. "Was hältst du davon, wenn wir Pizza bestellen. Wir könnten Netflix über meinen Laptop gucken." Nach wie vor besitze ich nämlich keinen Fernseher. Dann grinse ich etwas. "Oder ich lese dir etwas vor." Denn tatsächlich lese ich meistens, wenn ich Zuhause bin und nicht lerne oder Klavier spiele.
Noch schlingt sich das Handtuch, in welches er mich eingewickelt hat, um meinen Körper, während ich ein, zwei Schritte zur Tür gehe, um ihm hinterher zu schauen. Er geht nackt zur Küchenzeile und ich habe den perfekten Blick auf seinen kleinen, festen Hintern. Ich beiße mir schmunzelnd auf die Unterlippe und gehe dann wieder zurück, um einen kurzen Blick in den Spiegel zu werfen. Dafür das ich gerade Sex hatte und duschen war, bin ich zufrieden und verlasse sein Badezimmer. Ich trage immer noch das Handtuch, während ich durch seine Wohnung laufe. "Oder du liest mir etwas vor?" Ich bin vor seinem Bett stehen geblieben und lasse das Handtuch gerade fallen. Ich drehe meinen Kopf und blicke über meine Schulter hinweg zu ihm. "Das würde mir gefallen." Ich bewege mich wieder, doch dieses Mal nicht um meine Füße Schritt für Schritt voreinander zu setzen, sondern um es mir in seinem Bett bequem zu machen. Als er zu mir kommt, hat er etwas zu trinken dabei und ich nehme es ihm dankend ab. Ich merke erst, was ich für einen Durst habe, als ich einen Schluck, dann zwei, dann drei direkt hintereinander getrunken habe. "Oh." Meine Zungenspitze streift meine Lippen und ich lächle ihn an. "Zitronenwasser." Ich liebe Zitronenwasser und er scheint es sich gemerkt zu haben. Einmal mehr, und es wird wohl auch noch hunderte Male passieren, bemerke ich wie aufmerksam er ist. Es sind diese Kleinigkeiten, die mich jedes Mal wieder entzücken. Er merkt sich Dinge, die ich sage und mag. Er achtet immer darauf, dass meine Bedürfnisse zuerst gestillt werden. Er gibt auf mich Acht. Er müsste all das nicht tun, denn ich bin eine erwachsene und sehr selbstständige Frau, die niemanden braucht, der irgendetwas für sie tut und doch ist er da und tut all diese Kleinigkeiten ohne mir das Gefühl zu geben er müsse das tun, sondern tut er es, weil er einfach so ist und es möchte. Mein Blick ist während all dieser Gedanken über den Rand meines Glases auf ihn gerichtet und ich trinke noch einen weiteren Schluck. Ist er sich all dessen überhaupt bewusst? Ich bin mir nicht sicher. "Was liest du denn gerade?"
Ich zwinkere ihr zu, als sie merkt, dass es Zirtonenwasser. Heute wusste ich, dass sie herkommen und hier übernachten wird. Also gibt es Zitronenwasser, ich habe ein bisschen was zum Frühstück geholt. Und sie scheint sich darüber zu freuen, was widerum mich sehr freut. "Ich lese gerade eine chinesische SciFi-Reihe." Ich sehe ihren Blick und muss etwas lachen. "Die ist super. Aber das werden wir nicht lesen. Bin schon Ende Band drei und das wäre sinnlos." Ich bin noch nicht zu ihr ins Bett gekommen und trinke im Stehen etwas, während mein Blick ausnahmsweise mal nicht auf ihr liegt, sondern auf den Ort, wo ich meine Bücher aufbewahre. Ich nicht alle mitgenommen - bei Weitem nicht. Daher überlege ich welche ich dabei habe und welches ich ihr vorlesen könnte. Dann lenkt sie mich schon wieder ab. Ihre Finger haben die meiner freinen Hand berührt und streichen langsam darüber. Zuerst lächle ich, dann sehe ich zu ihr. Meine Finger verschränken sich mit ihrer und ich drücke diese kurz. "Ich hab was." Doch ich lasse nicht sofort von ihr ab, dafür fühlt es sich gerade zu gut an, dass wir uns berühren. Allerdings muss ich mich irgendwann von ihr lösen und gehe zu dem kleinen Schrank und suche nach einem Buch. Ich nehme ein kleines Buch hervor und zeige es ihr nicht, als ich zu ihr ans Bett komme. "Lass dich überraschen." Wieder muss ich lachen und legen mich dann neben sie. Ich mache die kleine Lampe am Bett an und setze mich hin, sodass ich mich etwas gegen die Wand lehnen kann. "Komm her." Auch wenn es warm ist, möchte ich ungern auf ihre Nähe verzichten. Sehr ungern. Sie legt ihren Kopf an meine Brust und ich meinen freien Arm um sie. Mein Blick geht noch einmal zu ihr und dann schaue ich zu dem Buch und lese ihr vor. "1801. Ich bin gerade von meinem Besuch bei meinem Gutherren zurückgekehrt - diesem einsamen Nachbarn, der mir zu schaffen machen wird. Was für eine schöne Gegend! Ich glaube nicht, dass ich in ganz England meinen Wohnsitz an einer anderen Stelle hätte aufschlagen können, die so vollkommen abseits vom Getriebe der Welt liegt. Ein echtes Paradies für Menschenfeinde; und Mr. Heathcliff und ich sind das richtige Paar, um diese Einsamkeit miteinander zu teilen..."
Meine Wange schmiegt sich an seine Haut und ich schließe zufrieden meine Augen. Ist es heiß? Ja. Aber nicht zu heiß, um seine Nähe zu genießen. Meine Hand bewegt sich. Meine Finger tippeln hin zu seinem Bauch und ich beginne ihn sanft zu streicheln, während er die ersten Zeilen liest. Er hat mir gerade nicht verraten, was er mir vorlesen würde und ich konnte es auf die schnelle auch nicht erkennen als er mit dem Buch zu mir ins Bett gekommen ist. Es ist schmal, mehr konnte ich nicht ausmachen. Doch nach den ersten Zeilen und dann endgültig als der Name Mister Heathcliff fällt, erkenne ich es. Meine Lippen formen sich zu einem Lächeln, aber ich sage nichts. Ich mag diesen Roman von Emily Bronte sehr und ich habe ihn schon viel zu lange nicht mehr gelesen. Ganz davon abgesehen merke ich schon nach den ersten Zeilen, dass es noch einmal etwas ganz anderes ist, wenn er die Worte liest und nicht ich selbst. Er hat eine wirklich angenehme Stimme. Hat er immer, aber beim Lesen verändern sich Stimmen oft ein wenig, so auch bei ihm, und es klingt wundervoll.
Ich bin mir relativ sicher, dass sie den Roman kennt und da mich nicht stoppt, lese ich weiter. Es ist nur ein kleines dünnes Buch, das für den Einstieg sicherlich ganz gut ist. Vielleicht gefällt es ihr gar nicht, wenn ich ihr vorlese und dann brechen wir keinen großen Roman ab. Allerdings muss ich auch sagen, dass es sehr angenehm ist dieses kleine Buch mit einer Hand zu halten. Die Finger meiner anderen Hand streichen über ihren Arm und ich nehme sie nur weg, um umzublättern. Sie streichelt mich auch und wir liegen in meinem Bett. Das ist unfassbar schön. Leider kann ich meinen Blick nicht so oft abwenden vom Buch und zu ihr sehen, wie ich es am liebsten tun würde. Doch ich lese ihr weiter vor und das Lächeln wird nicht mehr von meinem Lippen verschwinden. Ein schönes Ende für ein wirklich schönen Tag.
"Es klingt echt schön, wenn du vorliest.", seufze ich leise als er gerade eine Seite umblättert. Meine Augen sind noch immer geschlossen, sodass ich es nicht sehe, aber ich höre die Pause zwischen den Sätzen und das Rascheln der Seiten. Ich spüre seine Bewegungen, die kurz danach wieder andere sind - nämlich das er mich streichelt. Er sagt nichts zu meinen Worten, sondern liest genauso weiter, wie zuvor. Ich öffne meine Augen und sehe zuerst wie er das Buch hält. Dann bewege ich meinen Kopf ein bisschen, um zu ihm hinauf zu schauen. Sein Blick ist auf die Zeilen vor ihm gerichtet und er macht einen ebenso entspannten Eindruck, wie ich mich gerade fühle. Wieder ist da dieses Gefühl, welches mein Herz schneller schlagen und mich lächeln lässt. Ich bewege meinen Kopf wieder zurück in die vorherige Position und schließe meine Augen wieder. Meine Finger streicheln ihn weiter, mal auf und ab, mal zeichnen sie kleine Formen, die aber keinerlei Bedeutung haben. So ruhig habe ich mich schon lange nicht mehr gefühlt.
Ich spüre wie sie sich bewegt, immerhin berühren wir uns, doch ich wende meinen Blick nicht ab von dem Buch und lese weiter. Es ist ein wirklich schöner Moment, in dem wir beide nackt auf meinem Bett liegen, Arm in Arm und ich ihr einfach vorlese. Abgesehen von meiner kleinen Schwester habe ich noch nie jemanden vorgelesen und irgendwie entspannt es mich wirklich. Zwar bin ich mir sicher, dass das nicht am Vorlesen, sondern eher an ihr liegt, doch ich genieße es sehr. Es ist warm und das Rauschen der Ventilatoren ist das einzige Geräusch, das man wirklich wahrnimmt, wenn man von meiner Stimme absieht. Währen dich umblättere, schaue ich kurz zu ihr und muss lächeln, weil sie ihre Augen geschlossen hat. Ob sie irgendwann einschlafen wird? Noch streichelt sie mich und beschert mir damit eine Gänsehaut. Zum Glück bin ich echt gut darin mich zu konzentrieren, denn ansonsten würde das mit dem Vorlesen wohl wirklich nichts werden.
Ich habe keine Ahnung, wann es passiert ist, aber irgendwann muss ich in seinen Armen eingeschlafen sein. Als ich meine Augen das nächste Mal öffne und mich erst einmal verschlafen umschaue, ist es dunkel und still um uns herum. Seine Brust hebt und senkt sich ganz ruhig und entspannt unter meiner Wange. Hat er sich nicht gerührt oder habe ich mich nachdem er sich vielleicht gerührt hat wieder in diese Position gelegt. Es ist so still. Ich höre seine Atemzüge, die zu den Bewegungen seiner Brust passen, aber ansonsten nehme ich nicht wirklich Geräusch wahr. Die Ventilatoren sind aus. Er muss also irgendwann nochmal das Bett verlassen haben wird mir jetzt klar. Da ist auch kein Buch, welches noch aufgeschlagen auf seinem Bauch liegt oder so. Also habe ich mich tatsächlich wieder an ihn geschmiegt nachdem ich irgendwann diese Position aufgeben musste, weil er sich bewegt hat. Interessant. Ich bin sonst eigentlich nicht so der kuschelige Mensch. Ich bewege mich, wenn auch nur ein kleines bisschen und spüre um meine Beine herum, die sich wie ich nun merke, irgendwie mit den seinen über- und untereinander gelegt haben, eine sehr dünne Decke. Sie reicht nicht weit nach oben. Wir scheinen sie fortgestrampelt zu haben nachdem er uns wohl zugedeckt hat. Meine Lippen formen sich zu einem trägen lächeln und ich schließe meine Augen wieder. Meine Hand gleitet über seinen Bauch, sodass ich ihn mehr umarme und dann schlafe ich auch schon wieder ein.
Irgendwann ist sie tatsächlich eingeschlafen. Ich hatte mir die Seite gemerkt und das Buch zugeklappt. Allerdings konnten wir so nicht schlafen - ich zumindest nicht. Ganz vorsichtig bewegte ich mich. Sie durfte nicht aufwachen. Ich stand auf, stellte die Ventilatoren ab und ging ins Bad, um meine Tablette zu nehmen. Ich schlief zwar besser, wenn sie bei mir war, doch die Tablette plus Mia würden für einen wirklich guten Schlaf sorgen. Ich legte mich wieder zu ihr, machte das Licht aus und deckte uns beide mit der dünnen Decke zu, die auf meinen Bett lag. Kaum lag ich, schmiegte sie sich wieder an mich heran, was mich zum Lächlen brauchte. Vorsichtig und sehr sanft küsste ich sie auf ihr Haar und schloss dann meine Augen, um auch einzuschlafen.
Als ich wieder wach wurde, war es schon hell. Mia schlief immer noch und ich lächelte zufrieden vor mich hin. Einen Moment genoss ich ihre Nähe noch, doch leider musste mein verdammter Körper ins Badezimmer. Also löste ich mich erneut vorsichtig von ihr und verschwand im Bad. Als ich zurückkam, lag sie immer noch im Bett und ich beobachtete sie eine ganze Weile. Sie war nackt, lag seitlich auf ihrem Bauch und die Decke bedeckt nur ihren Po. Ihre Beine müssen sich in der Nacht irgendwann von der Decke befreit haben. Zufrieden lächelnd gehe ich zum Klavir und öffne so leise wie möglich den Deckel - der geputzt werden muss. Nach gestern wirklich dringend. Meine Hand streicht über das Holz und ich atme tief ein und aus. Ich werde nie wieder auf dem Flügel spielen können ohne an gestern zu denken. Ich setze mich auf den Klavierhocker - den wir gekauft haben und der mittlerweile wieder repariert wurde - und fange ein langsames Stück an zu spielen.
Als ich langsam aber sicher wach werde, werden mir zwei Sachen augenblicklich bewusst: Tristan liegt nicht mehr mit mir im Bett und es wird Klavier gespielt - sehr wahrscheinlich von ihm. Es ist ein langsames Stück und zum Aufwachen geradezu traumhaft. Ich rege mich etwas, strecke mich und wackel mit meinen Zehen. Erst dann öffne ich meine Augen, die vom Schlaf noch schwer sind.. Tatsächlich kann ich genauso wie bei mir fast die gesamte Wohnung überblicken ohne mich aus dem Bett erheben zu müssen. So bleibe ich einfach liegen, rücke mir das Kissen, welches wundervoll nach ihm riecht, etwas zurecht und schaue zu ihm hinüber. Er sitzt auf dem Klavierhocker, den wir gemeinsam gekauft haben, und scheint sehr in das Stück vertieft. Ich kann nicht anders als zu lächeln. Nicht nur, weil er da sitzt und Klavier spielt, was sich wunderschön anhört, sondern auch weil ich an gestern denken muss. Ich beiße mir lächelnd auf meine Unterlippe, während ich mich daran erinnere was wir gestern auf diesem Klavier gemacht haben. Ich sollte ihn auf mich aufmerksam machen, aber das hat noch einen Moment Zeit. Ich werde gleich aufstehen, zu ihm hinübergehen und mich vielleicht zu ihm setzen. Ob er noch spielen könnte, wenn ich mich nicht neben ihm, sondern auf seinen Schoß setzen würde? Ich werde es gleich ausprobieren, doch erst gönne ich ihm noch einen Moment der Ruhe mit seinem Klavier und mir selbst den Genuss ihm zuzuhören.
Kurz bevor das Stück vorbei ist, drehe ich mich leicht um, um zu ihr zu sehen und sehe, dass sie mich beobachtet. Ich lächle kurz und wende mich dann wieder dem Klavier zu, um direkt in ein neues Stück überzugehen. Nur am Rande nehme ich wahr, dass sie aufzustehen scheint. Es sind kleine Geräusche, von denen ich mich aber nicht ablenken lasse. Ich spüre ihre Nähe als sie hinter mir steht und bevor ihre Fingerspitzen meine Schulter berühren. Ich muss etwas schmunzeln und dann merke ich wie sie sich weiter bewegt. Mein Blick geht zu ihr und dann muss ich aufhören zu spielen, als sie sich auf meinen Schoß setzt. "Guten Morgen." Wir sind beide immernoch nackt und es fühlt sich gut an ihre Haut wieder auf meiner zu spüren. Spiel weiter. Ich hebe kurz meine Augenbrauen, doch dann greifen meine Arme an ihr vorbei und legen sich wieder auf die Tasten, um weiterzuspielen. Wir sehen uns weiterhin an, doch dann schmiegt sie sich enger an mich heran. Tatsächlich kann ich so besser spielen, weil ich an die Tasten herankomme, die hinter ihr sind. Doch so lenkt sie mich auch ab - nur minimal. Ich spiele nichts schweres, Stücke die ich blind spielen kann. Alles andere wäre wohl nicht möglich.
Mein Körper schmiegt sich im Sitzen an den seinen und noch so früh am Tage, fühlt sich seine Wärme auf meiner Haut einfach wundervoll an, weil sie nicht in Konkurrenz zu der Hitze steht, die uns auch an diesem Tage bestimmt wieder dazu bringt zu fluchen. Seine Haut ist so glatt und weich. Ich spüre die feine Härchen unter meinen Fingerspitzen während ich ihn hauchzart streichle - gerade so, dass ich ihn nicht dabei störe seine Finger weiter auf den Tasten zu bewegen. Ob es ihn wohl stören würde, wenn ich ihn küsse? Unser Blickkontakt reißt ab als ich mich ein Stückchen auf seinem Schoß bewege und meinen Kopf zur Seite neige. Leider, denn ich blicke ihm wirklich gerne in die Augen. Sie sind grün. Mal dunkler und mal heller. Es ist leicht sich in ihnen zu verlieren, weil seine Blicke meist eine gewisse Itensität haben. Ich bette meine Lippen vorsichtig an seinem Hals und lausche - er verspielt sich nicht und hört auch nicht ganz damit auf. Ich lächle gegen seine Haut und beginne dann kleine gehauchte Küsse auf dieser zu verteilen. Meine Finger an seinem Rücken streicheln ihn gleichzeitig weiter. Ich hatte meine Arme unter seinen hindurch geschoben als ich mich rittlings auf seinen Schoß gesetzt hatte. So beeinträchtige ich ihn hoffentlich nicht zu sehr. Das Stück geht weiter und die Melodie, obwohl es ein langsames Stück ist, bringt mein Herz dazu schneller zu schlagen. Könnte das nicht auch an ihm liegen? Meine Lippen streichen seinen Kieferknochen entlang und gerade als ich an seinem Kinn ankomme, bewege ich meine Lippen höher. Sie wandern Millimeter für Millimeter hin zu seinen Lippen bis mein Mund den seinen berührt - nur hauchzart. Nur gerade so, weil ich sehr vorsichtig bin. Wieder bewege ich mich ein wenig auf seinem Schoß, um auch noch das letzte bisschen Platz, um auch noch den letzten Zentimeter zwischen uns zu nichte zu machen. Meine Lippen öffnen sich und ich spüre, wie sie dabei über die seinen streicheln. Nur noch ein Atemzug und dann küsse ich ihn sehr liebevoll.
Sie macht es mir wirklich schwer weiterzuspielen. Ihre Berührungen sind so unglaublich sanft und liebevoll, dass es mir wirklich schwer fällt mich auf das Spielen zu konzentrieren. Dass sie immer so liebevoll mit mir umgeht bringt mich mehr und mehr um den Verstand. Mein Herz schlägt schneller in meinem Kopf und für einen Moment, als ihre Lippen über meinen Kieferknochen streichen, schließe ich meine Augen und höre auf zu viel darüber nachzudenken. Meine Finger bewegen sich von allein über die Tasten und als ihre Lippen die meinen streifen, bewege ich meinen Kopf ihr etwas entgegen. Meine Augen habe ich nicht wieder geöffnet, doch ich nehme ganz genau wahr, was sie macht. Sie bewegt sich etwas, sie streichelt mich immer noch und dann küsst sie mich. Wir haben an diesem Morgen noch nicht wirklich miteinander gesprochen und dennoch küssen wir uns schon wieder. Zärtlich erwidere ich den Kuss und ich habe nun wirklich keine Ahnung mehr, was meine Finger da machen. Sie spielen irgendwas und ich nehme die Musik wahr, doch ich genieße es viel mehr sie zu küssen. Ihre Lippen sind weich und unser Atem vermischt sich miteinander und ich kann nicht anders als in den Kuss hineinzulächeln. Ein Gefühl von Glück erfüllt mich und ich spüre sehr bewusst und sehr extrem wie glücklich ich gerade bin - wie glücklich sie mich macht. Das ist wohl der beste Morgen meines Lebens, denn dieses Gefühl in meinem Inneren habe ich vorher noch nie so empfunden und ich verliere mich komplett darin.
Wie lange wir uns küssen? Ich habe mich zu sehr darin verloren ihn zu küssen und von ihm so zärtlich geküsst zu werden, sodass es eine Sekunde, eine Minute oder eine Stunde sein könnte. Ich löse meine Lippen nur sehr langsam von ihm - begleitet von Küssen, die langsam immer kürzer und kürzer werden. Nach dem letzten öffne ich meine Augen und lächle ihn an. Er sieht es, denn auch seine Augen haben sich wieder geöffnet. Für einen kurzen Moment schauen wir uns noch an, dannn bette ich meinen Kopf auf seiner Schulter. Ob es wirklich noch die Töne des Stücks sind, die er zuvor gespielt hat, kann ich nicht beurteilen, doch es klingt immer noch schön. Ich schmiege mich an ihn, streichle ihn sanft weiter und koste diesen Moment in vollen Zügen aus bis er die Melodie ausklingen lässt. Auf einmal ist da die Stille. Meine eigenen Atemzüge nehme ich nicht wahr, aber ich höre die seinen. Er schließt seine Arme um mich und wir sitzen einen Augenblick ganz ruhig da bevor ich lächelnd flüstere: "Guten Morgen, Tristan." Ich seufze ganz leise. Bin ich jemals schöner in den Tag gestartet? Ich kann mich nicht daran erinnern.
Ich lächle bei ihren Worten und meine Fingerspitzen streichen sanft über ihren Rücken. "Guten Morgen, Mia." Ganz leicht bewege ich meinen Kopf und küsse den ihren seitlich auf ihr Haar. Dieser Morgen ist einer dieser Momente, die man am liebsten einfrieren und ewig darin leben wollen würde. Sie klingt auch glücklich, was mich noch ein Stück glücklicher macht. Wir sitzen noch eine ganze Weile dort, streicheln uns und lehnen uns aneinander. Ich fühle mich ihr gerade unglaublich nah. Sanft küsse ich ihre Schulter. "Ich habe was zum Frühstück da." Zwar habe ich nach wie vor keine Kaffeemaschine - ich sollte wirklich nochmal zu den Harrys und mir eine besorgen. Für Morgen wie diese. Aber ich habe Joghurt, frisches Obst, Müsli. Ich würde auch losgehen und Brötchen holen, aber irgendwie sagt mir mein Gefühl, dass das nicht nötig sein wird. Ich habe auch wirklich nicht das Bedürfnis mich anzuziehen und dann nicht mehr ihre Haut zu spüren. "Komm, ich mach uns was zu Essen." Ich küsse noch einmal auf ihre Schulter und wir sitzen noch einige Minuten so da, bevor sie dann doch von meinem Schoß aufsteht. Ich sehe zu ihr auf und meine Hände streichen über ihre Arme. Ich fühle mich betäubt, aber auf eine verdammt gute Art und Weise. Lächelnd stehe ich auf und küsse sie dann noch einmal. Sehr lange, sehr liebevoll - bevor ich es endlich schaffe mich von ihr zu lösen und zur Küchenzeile zu gehen, um Frühstück vorzubereiten. Sie folgt mir und kaum hole ich alles aus dem Kühlschrank, fragt sie auch schon, ob sie mir helfen kann. "Du kannst gern das Obst und die Früchte waschen." Ich habe Äpfel, Bananen, Himbeeren, Blaubeeren und Erdbeeren besorgt. Während sie sich darum kümmert, decke ich den kleinen Couchtisch ein. Ich brauche wirklich Stühle für den größeren Tisch, damit wir dort essen können.