"Das Problem bekommt man sicher gelöst. Biete Speisen an, vegane Weine... da findet sich sicher eine Lösung." Und ich werde mir darum Gedanken machen. Jetzt hat sie ihre Idee in meinen Kopf festgesetzt und jetzt wird sie auch nicht mehr verschwinden. Doch natürlich braucht sie erst einmal jemanden, der sie im Vanilla entlastet. "Hm?" Ich wollte gerade auf meinem Handy schauen wie spät es ist, als sie mich fragt ob ich wisse wo ihres ist. "Nein, ich habe es nicht gesehen." Sie hatte es nicht einmal in der Hand seitdem wir uns gestern getroffen hatten. Nun schaue ich kurz auf mein Handy. "Kurz nach halb eins.", sage ich noch zu ihr und stehe dann auf, um mich umzusehen, ob ich es entdecke. Am Klavier steht ihre Tasche. Stimmt, sie hatte da gestern den Ventilator aufgebaut, bevor... Wieder muss ich grinsen und nehme ihre Tasche und bringe sie ihr. "Hier. Vielleicht ist es dort drin." Ich wüsste sonst nicht wo es sein sollte. Immerhin hatte sie gestern nur ein Kleid an und meines Wissens nach hatte das keine Taschen. Während sie in ihrer Tasche wühlt, beginne ich abzuräumen. Unsere Schüsseln, den Joghurt - das Obst und die Früchte lasse ich noch stehen. "Hast du es gefunden?" Ich sammle unsere Sachen zusammen, die irgendwie in der ganzen Wohnung zerstreut sind und lege ihre Sachen auf das Bett, damit sie diese nachher nicht suchen muss.
"Ich hab es. Danke dir." Ich scrolle gerade durch die Nachrichten, die ich bekommen habe. Es ist kein Anruf dabei, was schon mal gut ist. Denn wenn irgendetwas wäre, zum Beispiel mit dem Vanilla, dann hätte man mich bestimmt angerufen. Vor zwei Jahrem wurde nachts eingebrochen. Morgens hat Brad die zerbrochene Scheibe entdeckt als er zu seinem Sandwich-Shop gegangen ist und hat zuerst die Polizei und dann mich angerufen. Seitdem bin ich was Anrufe betrifft, zumindest wenn ich länger nicht auf mein Handy geschaut habe, was seitdem aber nur selten vorkommt, ein wenig sensibilisiert. Auch wenn es absurd ist, dessen bin ich mir bewusst. "Alles gut. Nur private Nachrichten." Als ich aufsehe, bemerke ich, dass er mich fragend anschaut und ich lache leise. "Mir ist gerade einfach bewusst geworden, wie lange ich nicht auf mein Handy geschaut habe und dachte dann irgendwie sofort, dass bestimmt etwas passiert ist, was ich verpasst habe. Aber alles gut." Da kommt vielleicht so ein wenig meine Kontrollsucht durch, wenn es um das Vanilla geht. Ich schüttle, amüsiert über mich selbst, den Kopf und lege das Handy auf den Tisch. Erst jetzt fällt mir auf, dass ich einige Sekunden wirklich vertieft in mein Handy gewesen sein muss, denn er hat schon einige Handgriffe getan. "Oh, kann ich dir bei irgendetwas helfen?"
Ich muss etwas grinsen und kann nicht leugnen, dass es mir gefällt, dass ich sie von ihrem Handy fernhalte. Natürlich bin ich auch froh, dass nichts irgendwie passiert ist. Aber doch: es gefällt mir, dass sie in den letzten Stunden - und es waren einige - nicht an ihr Handy oder irgendetwas anderes gedacht hat. "Nein, alles gut. Bin soweit fertig. Frisches Kleid liegt wieder im Schrank." Sie hatte einmal ihr Kleid hiergelassen, als sie in meinen Klamotten die Wohnung verlassen hatte. Das hatte sie dann angezogen, als sie das letzte Mal bei mir übernachtete und so habe ich wieder ein Kleid von ihr in meinem Schrank liegen. Das finde ich gut, denn so zieht die Ausrede nicht, dass sie in den Klamotten vom Vortag herumlaufen muss. "Bekomme ich eigentlich meine Hose und mein Shirt wieder?" Es fiel mir gerade wieder ein. Sie trug meine Jogginghose und ein T-Shirt von mir, als sie aus der Wohnung raus ist. Okay, die Hose trug sie nicht mehr, aber sie hatte sie mitgenommen und ich bin mir sehr sicher, dass sie diese angezogen hat. Ich habe mich wieder zu ihr auf die Couch gesetzt. Wieder seitlich und ihr zugewand, damit ich sie besser ansehen kann. Ich grinse immer noch vor mich hin.
"Die Hose und das Shirt." Ich nicke und zum Glück habe ich meine Mimik soweit im Griff, dass man mir nicht ansieht das ich mich ertappt fühle. Ich habe seine Sachen nämlich nicht vergessen. Ich bin mir der Tatsache, dass die Sachen bei mir sind, ganz genau bewusst. Vielleicht hatte ich das Shirt auch ein, zweimal zum Schlafen an. All das sage ich natürlich nicht. "Liegt beides frisch gewaschen bei mir im Schrank." Das stimmt! "Vielleicht nimmst du die Sachen mit, wenn du das nächste Mal bei mir bist?" Die letzten Male, wenn wir Zeit miteinander verbracht haben, haben wir wie selbstverständlich von Ereignissen in der Zukunft gesprochen, haben uns verabredet und dergleichen, ohne das sich das komisch angefühlt hat. Ich habe es, auch wenn es mir aufgefallen ist so wie jetzt, gar nicht in Frage gestellt, dass wir uns wieder sehen würden. Das Festival oder seit heute der Besuch von New York sind gute, große Beispiele. Ob es ihm auch so geht? Ob er sich dieser Zukunftsplanung bewusst ist und es ihn gar nicht stört? Natürlich planen wir keinen Hausbau oder dergleichen, aber dafür das wir uns erst seit einigen Wochen treffen, ist es doch etwas oder? Ich streiche mir schmunzelnd mein Haar hinter mein linkes Ohr. "Außer du möchtest sie bei mir lassen. Nur für den Fall der Fälle, dass du mal etwas brauchst." So wie ich dieses Kleid bei ihm habe und, wenn auch gar nicht absichtlich, jedes Mal wieder ein anderes dafür da lasse.
"Ich denke die Sachen können ruhig bei dir bleiben." Bisher habe ich sie hier nicht wirklich vermisst. Ein-, zweimal ist mir in den Sinn gekommen, dass sie noch bei ihr sind, doch ich hatte immer vergessen danach zu fragen. Ich hatte auch nicht daran gedacht, als ich bei ihr geschlafen hatte. "So habe ich ein Wechselshirt, wenn ich das nächste Mal bei dir bin." Ein Lächeln bildet sich auf meinen Lippen und ich senke meinen Blick und beobachte meine Finger dabei, wie sie kleine Kreise auf ihren Oberschenkel malen. Ganz unbewusst hat sie auch schon eine Zahnbürste hier, da sie das letzet Mal eine gebraucht hatte, als sie hier geblieben ist. Ich habe sie ihr nicht mitgegeben oder weggeworfen, weil ich einfach gehofft hatte, dass sie sie ein weiteres Mal brauchen wird. Ich mag es, dass es bei uns einfach irgendwie passiert und wir daraus auch keine Riesensachen mache. Für manche ist das ein großer Schritt Sachen bei jemand anderen zu haben. Ich finde es vor allem praktisch und es hat sich nicht groß, sondern natürlich angefühlt ihre Kleider zu waschen und in den Schrank zu legen, damit sie es das nächste Mal wieder anziehen kann. "Du hattest gesagt, dass das mit uns kompliziert ist." Ich hebe meinen Blick wieder und sehe sie an. "Ich glaube ich hatte noch nie so einen unkomplizierten Anfang von etwas..."
Ich erinnere mich. Er hat seinen Blick wieder gehoben und sieht mich an oder? Ich tue es ihm gleich nachdem ich für ein paar Sekunden seine Finger auf meinem Oberschenkel beobachtet habe. Meine Lippen zucken zu dem Ansatz eines Lächelns in die Höhe. "Ist das so?" Meine Zungenspitze streift meine Lippen und dann rolle ich sie übereinander - eine Angewohnheit. "Jetzt kommt es mir nicht mehr kompliziert vor. Zumindest nicht das zwischen uns. Wenn ich an die Welt außerhalb deiner und meiner vier Wände denke, kommt es mir aber immer noch so vor." Ich kann es nicht recht erklären, aber vielleicht versteht er es auch so? "Wobei wir es auch außerhalb unserer Wohnungen ganz gut hinbekommen oder?" Er hatte da gestern auch einiges zu gesagt und ich konnte ihm in allem nur zustimmen.
"Ganz ehrlich? Im aktuellen Stadium unseres Kennenlernes ist mir die Welt da draußen scheißegal." Sie hat wahrscheinlich recht. Würden wir es öffentlicher machen, dann gäbe es vielleicht Probleme, Blicke, Sprüche. Manchmal würde ich sie einfach gern berühren oder ihr näher sein. Ich bin allgemein kein Fan davon Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit auszutragen, daher ist es für mich in Ordnung das nicht zu tun. Trotzdem würde ich ihr gern einen Kuss geben, wenn wir uns auf der Straße voneinander verabschieden oder uns dort treffen. Doch das alles ist nebensächlich. "Es ist wirklich schön, wenn du bei mir bist. Draußen, aber auch drin. Gestern und heute früh..." Ich muss über mich selbst lachen und senke deswegen kurz meinen Blick, nur um sie dann direkt wieder anzusehen. "Ich finde nicht einmal Worte dafür. Das ist wichtig. Ich habe nicht das Bedürfnis rauszuschreien, dass du mich glücklich machst. Das ist etwas zwischen dir und mir. Also scheiß auf die Außenwelt." Ich grinse sie an und lege meine Hand an ihre Wange. "Und durch das zusammenreißen außerhalb unserer vier Wände, kann ich zwischendurch auch mal klar Gedanken fassen." Sanft streicht mein Daumen über ihre Wange. "Aber ja, wie bekommen das ziemlich gut hin. Da hast du Recht." Wir sind wirklich gut. Vielleicht denken einige, dass zwischen uns etwas läuft, weil wir recht viel Zeit miteinander verbringen. Vielleicht aber auch nicht. Ich lasse mir das hier von niemanden kaputt machen.
Also scheiß auf die Außenwelt. Ich muss lachen bei seinen Worten und bin gleichzeitig wirklich froh darüber, dass er es so sieht. Wie schon gestern kommt mir wieder in den Sinn, dass er denken könnte ich würde ihn verstecken, aber halt aus den falschen Gründen. Natürlich verstecken wir uns ein Stück weit, was meine Schuld ist, aber so wie er es gestern und auch jetzt gerade beschreibt, klingt das gar nicht so schrecklich. Nicht so als würde es ihm zusetzen. So als würden wir unsere Anfangszeit einfach zu zweit genießen. Anfangszeit? Auf jeden Fall verspüre ich eine große Erleichterung bei seinen Worten und seiner Berührung. Würde ich manchmal gerne seine Hand nehmen? Ja. Würde ich ihn manchmal gerne küssen? Ja. Aber es bleiben die kleinen, verstohlenen Berührungen, die wir austauschen und dann unsere gemeinsame Zeit zu zweit, in welcher wir so gar nicht auf irgendwen außer uns achten müssen. Außerdem muss es nicht immer so bleiben oder? Je nachdem wie sich das mit uns entwickelt, könnte sich auch das mitentwickeln. "Ich genieße die Zeit mit dir auf jeden Fall sehr. Sowohl wenn wir in der Öffentlichkeit sind als auch wenn wir zu zweit sind. Ich fühle mich sehr wohl, Tristan. Die letzten Tage waren..." Meine Augen weiten sich kurz und ich lache von Neuem leise. "Sie waren wunderschön. Nicht nur diese versteht sich. Es ist eher so, dass es sich besser und besser anfühlt." Ich setze mich in Bewegung, beuge mir vor und nähere mich mit meinem Gesicht den seinen. Kurz wandert mein Blick zwischen seinen Augen und seinen sinnlichen Lippen hin und her. "Und ich freue mich auf mehr." Meine Augen schließen sich und ich hauche ihm einen kleinen, aber zärtlichen Kuss auf den Lippen. Dann lehne ich mich wieder zurück. "Aber bevor es mehr gibt, muss ich mich jetzt gleich erstmal fertig und mich dann an den Ausbau meines Imperiums machen." Ich lache kurz auf. "Auch wenn es noch weit entfernt ist von einem solchen." Es war scherzhaft gemeint.
Lächelnd erwidere ich den kleinen Kuss. Es tut gut zu wissen, dass ihr genauso geht wie mir. Sie soll sich wohl fühlen bei mir und mit dem was sich da gerade zwischen uns entwickelt. Manchmal macht sie sich vielleicht ein paar Gedanken zu viel, doch das scheint zu ihr zu gehören. Wir lernen uns kennen und wir genießen das beide sehr. Das ist doch etwas gutes. Etwas sehr gutes. "Bleib einfach hier." Ich verziehe mein Gesicht und muss dann lachen. Sie bekommt noch einen Kuss und dann stehe ich von der Couch auf. "Los, ab mit dir. Nicht, dass ich nachher noch Schuld daran bin, dass aus deinem Imperium nichts wird." Ich zwinkere ihr zu und während sie ins Badezimmer verschwindet, ziehe ich mir zumindest Boxershorts an - mehr werde ich heute in der Wohnung nicht tragen - mache die Ventilatoren an und räume noch ein bisschen auf - das Obst weg, die Bettdecke aufschütteln. Ich sitze auf meinem Bett, als sie aus dem Badezimmer wieder rauskommt und auch wenn sie umwerfend aussieht, verziehe ich mein Gesicht. "Nackt hast du mir besser gefallen." Ich stehe auf und gehe zu ihr hinüber. Meine Hände greifen in ihr Haar und ich ziehe ihren Kopf etwas zurück. "Bis nachher." Dann küsse ich sie noch einmal und ich löse meine Lippen erst von ihren, als sie meine Haustür schließen muss, damit der Kuss überhaupt endet. Und da ist wieder das Grinsen auf meinen Lippen, das nicht aufhören will.
"Bis nachher, Tristan.", wispere ich gegen seine Lippen bevor ich auch noch den letzten seiner Küsse nur allzu gerne erwidere - was zugegeben länger dauert und auch nur dadurch beendet wird, dass wir uns gemeinsam zur Tür bewegen, ich versuche herauszugehen und dann die Tür schließe. Was mir nicht leicht fällt, denn gegen ein paar weitere Küsse hätte ich nichts einzuwenden gehabt. Ich küsse diesen Mann wirklich gerne. Gerne trifft es nicht einmal annähernd. Als ich die Treppen hinuntergehe und noch einmal über meine Lippen lecke, schmecke ich ihn noch auf diesen und betrete daher lächelnd die Straße - auf der mich kein bekanntes Gesicht sieht. Ja, ich habe mich umgeschaut. Auf dem Weg nach Hause schreibe ich ihm noch eine Nachricht, aber dann hat mich vorerst der Alltag wieder.
Nachricht:
Danke für das tolle Frühstück. Lieb, dass du dir solch eine Mühe gemacht hast mit allem, wie dem Zitronenwasser und so. Ich hoffe, ich kann mich beizeiten revanchieren. Bis später.
"Hast du." Antworte ich ihr lachend. "Keine Ahnung was das im Grunge war, aber ich wollte dich so unbedingt küssen." Und das war eigentlich nur der Höhepunkt des Abends. Schon davor, wenn wir uns gesehen hatte, habe ich diese Anziehung gespürt. Ich sehe von der Seite zu ihr und meine Finger streichen ganz leicht über ihre Hand - eine rein zufällige Berührung. Vor meiner Haustür hole ich meinen Schlüssel heraus und öffne ihr dann die Tür. Es ist noch nicht extrem spät, doch da es im Hausflur ruhig ist, greife ich nun nach ihrer Hand - wenigstens bis zu meiner Wohnungstür. Doch ich halte sie auch noch, während ich diese aufschließe und wir die Wohnung betreten. Erst dann löse ich mich von ihr, denn ich muss meine Unisachen wegräumen. Also eigentlich nehme ich nur den Laptop aus der Tasche, lege ihn auf den Esstisch und stelle die Tasche dann weg in den Schrank. "Oh, ich habe mir einen neues Esstisch besorgt." Der andere Tisch ist rausgeflogen und ein kleiner Esstisch mit vier Stühlen hat seinen Platz neben dem Klavier gefunden. Ich hatte es ihr noch nicht erzählt, weil ich es ihr gern zeigen wollte. Wir haben bei mir meistens auf der Couch gegessen, doch das ist eher unbequem. So gefällt es mir besser und tatsächlich lerne ich an diesem Tisch auch. Auch die Bilder hängen mittlerweile an der Wand. "Ich glaube ich komme so langsam an hier." Was vor allem an ihr liegt. Doch das weiß sie, oder?
@Mia Walsh (er steht wirklich sehr auf die Herzen, die er immer bekommt)
Ich musste kurzfristig für einige Tage nach New York - eine Familiensache. Ich konnte mich zwar noch von Mia verabschieden, trotzdem war es komisch einfach so zu fahren. Zwar hatte ich sie gefragt, ob sie mich begleiten will, doch uns war beiden klar, dass sie so schnell niemanden fürs Vanilla finden wird und auch hätte ich gar nicht so viel Zeit für sie gehabt. Und wir waren uns beide einig, dass es viel zu früh, dass sie meine Familie kennenlernt. Also bin ich allein geflogen. Jetzt bin ich wieder in San Francisco und in meiner Wohnung angekommen. Ich hatte Mia direkt geschrieben, dass sie kommen kann sobald es ihr passt. Ich habe erst einmal meine Klamotten in die Wäsche geworfen und bin nochmal schnell los, um ein bisschen was zu essen im Haus habe - ein bissen Joghurt, Obst, ein paar Früchte. Nachdem ich dann unter der Dusche war, habe ich natürlich Zitronenwasser fertig gemacht. Da Mia noch nicht da ist, setze ich mich an den neuen Esstisch und klappe meinen Laptop auf, um noch etwas zu lernen. Allerdings habe ich noch nicht einmal richtig angefangen, als es klingelt. Ich bin direkt aufgeregt, was mich selbst zum Grinsen bringt. Sie hat mir gefehlt. Sie hat mir sogar sehr gefehlt. Ich trage das beige Hemd, das sie mir ausgesucht hat und eine dunkle kurze Leinenhose - tatsächlich ist das aktuell meine liebste Kombination bei dem warmen Wetter. Mit wenigen Schritten bin ich bei der Tür und öffne per Knopfdruck zuerst die Haustür unten und dann meine Wohnungstür. Ich trete in den Flur und als sie das Haus betritt, muss ich direkt grinsen. Sie sieht wieder einmal umwerfend aus und ich spüre, dass ich sie sogar noch mehr vermisst habe, als ich eigentlich gedacht hatte.
Kaum habe ich das Haus von Arthur betreten, geht mein Blick in die Richtung der Wohnungstür des Mannes wegen dem ich hier bin - es ist nicht Arthur. Ich gehe ein, zwei Schritte und meine Hände streichen dabei über den Stoff des leichten grauen Kleides für das ich mich entschieden habe. Habe ich mir vielleicht mit meinem Kleid, meinen Schuhen und meinem Schmuck ein wenig Mühe gegeben, um Tristan zu gefallen? Sehr gut möglich. Wir haben uns in den letzten Tagen nicht gesehen, weil er nach New York musste, und als er mir vorhin schrieb, dass er wieder zurück ist, habe ich mir die Zeit genommen. Er hat mir tatsächlich gefehlt als er nicht in der Stadt war. Mehr als mir ein Mensch fehlt mit dem ich einfach "nur" befreundet bin oder mit dem ich einfach "nur" schlafe oder oder oder. Einmal mehr ist mir bewusst geworden, wie viel er mir eigentlich bedeutet. Meine Lippen formen sich zu einem Schmunzeln als mein Blick auf den seinen trifft. Uns trennen noch ein, zwei Schritte und ich nutze die Zeit um einmal tief gegen die Aufregung anzuatmen, die mich seit seiner Nachricht ergriffen hat. Er sieht gut aus. Mir fällt auf, dass er das beige Hemd trägt das ich ihm ausgesucht habe und ich freue mich insgeheim. Nun ist es also soweit. Er ist wieder da und ich bin direkt vor ihm stehen geblieben. Dadurch das ich hohe Schuhe trage, die meine Beine in Kombination mit dem Kleid betonen, weil ich weiß das er das mag, trennen uns nicht die üblichen Zentimeter. Wir sind nicht auf Augenhöhe, aber ich bin zumindest ein Stückchen größer als sonst. "Willkommen zurück.", flüstere ich schmunzelnd.
Sie bleibt direkt vor mir stehen und ich neige leicht meinen Kopf und sehe sie an. Sie ist größer als sonst. Normalerweise trägt sie keine hohen Schuhe. Diese sind mir schon aufgefallen, als sie die zwei Meter durch den Flur zur Treppe gegangen und diese dann hochgekommen ist. Sie sieht toll aus. Mein Herz schlägt mir zum Hals. "Hallo Liebste." Meine Hand streicht langsam über ihren Arm hin zu ihrer Hand und unsere Finger verschränken sich miteinander. Dann nehme ich sie mit in meine Wohnung. Kaum ist die Tür zu, ziehe ich sie sanft zu mir. Meine Hand löst sich wieder aus der ihren und ich greife mit beiden Händen in ihr Haar und küsse sie endlich. Erst während des Kusses schmiegt mein Körper sich enger an ihren. Verdammt tut das gut. Ich habe mich schon die ganzen letzten Tage darauf gefreut sie wieder zu küssen. Auch das hat mir gefehlt. Wenn wir allein sind, ist das zwischen uns sehr körperlich und ich genieße das sehr. Ich mag es sie zu berühren, sie zu küssen, zu streicheln, mit ihr zu schlafen und ich mag es genauso, wenn sie das alles mit mir macht. Ihre Nähe hat mir gefehlt. Ich löse den Kuss leicht und lehne meine Stirn an ihre. "Du siehst toll aus." Meine Augen habe ich geöffnet, doch ich bin noch nicht bereit die Nähe zu ihr aufzugeben. Allerdings nehme ich meine Hände aus ihrem Haar und lasse meine Finger über den grauen Stoff ihres Kleides streichen.
Nur für dich. "Ach...", flüstere ich nur schmunzelnd. Ich spüre, dass er seine Augen auf mich gerichtet hat - das Prickeln, welches immer damit einhergeht, wenn ich seinen Blick auf mir spüre. Doch ich halte meine Augen noch geschlossen. Seine Stirn lehnt noch an meiner, unsere Körper berühren sich zusätzlich an der ein oder anderen Stelle und seine Finger streichen über den Stoff meines Kleides. Ich atme zufrieden seine Nähe ein. Ich hebe meine rechte Hand an, bewege sie zwischen uns und lege sie behutsam auf seine Brust. Meine Finger bewegen sich gerade so, dass meine Fingerspitzen über den Stoff seines Hemdes streicheln können. "Schön, dass du wieder da bist." Ich bewege meinen Kopf ein kleines Stück, nicht zu viel, denn auch wenn sich meine Stirn von der seinen löst, will ich die körperliche Nähe zu ihm gar nicht aufheben. Vielmehr streichle ich nun hauchzart mit meine Nasenspitze die seine entlang. Sehr langsam erst von der einen Seite hin zur anderen und wieder zurück. "Habe ich dir gefehlt?" Mir ist danach es aus seinem Mund zu hören, obwohl ich die Antwort bereits kenne.