Anfangs dachte ich wirklich, dass Brenda mich nicht mag. Die Sache im Grunge, das Zusammentreffen auf dem Markt. Doch das wurde besser und seit der Sache im Vanilla haben wir uns wirklich angefreundet. Sie war sehr oft bei uns, ab und zu auch mit Billy. Da haben wir uns kennengelernt. Billy mochte ich von Anfang an. Er ist ein sehr aufmerksamer Mensch, er hört mir zu und wenn er etwas erzählt, dann höre ich ihm gern zu. Es ist nicht so eine Freundschaft, dass ich ihn anrufen würde, wenn es mir schlecht geht. Aber wenn ich Lust auf ein Bier hätte - würde ich noch trinken. Kommen wir mal zu den ernsteren Fragen. Mein Blick ändert sich etwas und auch Mia scheint darauf angesprungen zu sein. Mein Blick geht kurz zu ihr, doch dann sehe ich wieder Brenda an. "Schieß los." Als sie von Daddy-Fragen spricht, bin ich sichtlich irritiert. Bei ihrer Frage muss ich wirklich lachen. "Also erst einmal: ich glaube niemand muss Mia ernähren. Das bekommt sie sehr gut hin." Kurz geht mein Blick zu Mia und ich grinse. Wahrscheinlich ist es genau das, was Brenda hören will - es ist dennoch die Wahrheit. "Ansonsten würde ich gern Filmmusik machen. Es gibt ein paar gute Studios in San Fransisco." Ich trinke von meinem Wasser. "Oh und ich habe gut geerbt. Sie wird nicht verhungern. Keine Angst." Nun zwinkere ich Brenda zu und esse dann genüsslich weiter.
Ich glaube niemand muss Mia ernähren. Das bekommt sie sehr gut hin. Unser Blickkontakt bricht viel zu schnell wieder ab, sodass ich mit meiner Hand nach seinem Kinn greife, sein Gesicht sanft zu mir drehe und mich dann strecke, um ihm einen kleinen, aber liebevollen Kuss auf die Lippen zu hauchen. Natürlich lasse ich ihn dann sofort wieder los - zum einen, damit er weiter antworten kann und zum anderen, damit wir beide weiter unsere Pizza essen können. In San Francisco. Das ist auch Brenda nicht entgangen, denn wir wirft mir sofort einen Ach, schau an!-Blick zu. Ich beiße zufrieden von meiner Pizza ab. Der vegane Käse, den die benutzen, ist wirklich lecker, wenn nicht sogar der beste, den ich kenne und ich habe wirklich schon einige gekostet. Du hast gut geerbt? Brenda. Was denn? Ich interessiere mich doch nur sehr für meinen neuen besten Freund. Billy und ich müssen sofort lachen. "Du bist unmöglich." Nun ist es Brenda die amüsiert ihre Augen verdreht. Also Filmmusik. Interessant. Und hier in San Francisco, ja? Ich sehe aus dem Augenwinkel, dass Tristan nickt, um seine vorherigen Worte noch einmal zu unterstreichen. Also ist es dir ernst? Ich blicke sofort zu Brenda, aber sie schaut Tristan an - nicht mehr amüsiert. Sie blickt sehr aufmerksam, schon beinahe ernst, aber nicht böse oder dergleichen. Wir wissen alle, dass sie nicht seine Karriereabsichten meint oder?
Mein Herz schlägt wie verrückt nach diesem Kuss. Wir haben uns schon vor anderen geküsst. Auch schon inniger, wenn ich an den Kuss nach meinem Konzert denke. Dieser war wieder einer dieser besonderen Küsse. Zumindest für mich. Außerdem bringt sie mich damit kurz aus der Fassung und Brendas grinsen verrät mir, dass sie das sehr wohl mitbekommen hat. Ich muss wirklich sehr lachen, als Billy Brenda ermahnt. Die beiden sind wirklich lustig. Das ist mir schon sehr früh aufgefallen. Doch dann ändert sich die Stimmung. Nachdem ich noch einmal bestätigt habe, dass ich vorhabe in San Fransisco zu bleiben, wird Brenda wirklich ernst. Ich sehe sie an und kaue erst einmal auf. Nicht zu schnell, aber auch nicht extrem langsam. Meine freie Hand legt sich unter dem Tisch auf Mias Oberschenkel, doch ich sehe weiterhin Brenda an. Erneut nicke ich. "Ja, es ist mir ernst. Ich gebe sie nicht mehr her. Wenn das bedeutet, dass ich den Rest meines Lebens in San Fransisco leben werde, dann ist das so." Ich muss etwas schmunzeln. "Außerdem wohnt doch auch meine neue beste Freundin hier." Und wieder zwinkere ich Brenda zu, die tatsächlich lachen muss. Punkt für dich. Ich esse mein letztes Stück Pizza und meine Hand streicht leicht über Mias Oberschenkel. Dabei geht mein Blick zu ihr. Oh und wie ernst mir das mit ihr ist. Es fühlt sich einfach richtig an - alles.
Das ist eine ernste Frage oder? Zu ernst? Zu intim? Brenda scheint diesbezüglich keine Bedenken gehabt zu haben, denn sonst hätte sie diese Frage nicht gestellt. Ich bin tatsächlich versucht Tristan zu sagen, dass er auf diese Frage nicht antworten muss. Doch dann spüre ich unter dem Tisch seine Hand auf meinem Oberschenkel. Er berührt mich so als würde er mir stumm mitteilen wollen, dass er die Antwort zwar Brenda gibt, aber sie für mich ist. Vielleicht bilde ich mir das aber auch nur ein. Dann gibt er meiner Freundin eine Antwort und noch während er spricht, wechselt mein Blick von Brenda hin zu ihm. Mein Herz schlägt so schnell und kräftig in meiner Brust, dass es stark an der Grenze dessen ist was weh tut. Und von jetzt auf gleich muss ich lachen. Über seine Antwort müssen wir nachher nochmal reden, wenn wir unter uns sind. Dafür bekommt er mehr als nur einen Kuss, denn ich hege absolut keinen einzigen Zweifel daran, dass er die Antwort so meinte, wie er sie gesagt hat. Das bedeutet mir unendlich viel. Sein Blick findet den meinen und ich kann einfach nicht anders als zu lächeln. Sein Blick bestärkt mich noch mehr in den Annahme, dass er seine Worte vollkommen ernst meint. Billy? Pack die Pizza ein. So wie sich die beiden ansehen, müssen wir nun gehen. Und wieder muss ich lachen - so wie alle anderen auch. "Brenda!" Ich schüttle amüsiert meinen Kopf. Was denn? fragt sie einmal mehr und ich muss nur noch mehr lachen. Nach dieser ernsten Frage und dieser ernsten Antwort ist die Stimmung sofort wieder ausgelassen. Zu meiner letzten Frage, Tristan. Was hat sie sich wohl für den Schluss aufgehoben? Ich lege meine Hand unter dem Tisch auf die seine und drücke sie sanft. Was willst du von mir, hm? Ich beiße mir fest auf die Unterlippe, um nicht wieder zu lachen.
Ich verdrehe meine Augen etwas und werde jetzt nicht erwähnen, dass ich ganz und gar nichts dagegen hätte, wenn Brenda und Billy gehen. Solche Worte besiegeln wir eigentlich immer mit einem Kuss. Doch diese Küsse gehören nur Mia und mir. Ich habe meine Entscheidung getroffen und ich habe mich für Mia entschieden. Und ich werde hart dafür arbeiten, dass ich mir nach der Uni aussuchen kann wo ich arbeiten werde, damit das überhaupt kein Thema wird. Ich trinke mein Glas aus und sehe sie gespannt an. Ich spüre Mias Fingern auf meinen und muss dann etwas lachen. "Das beschäftigt dich schon eine Weile, was? Dabei habe ich noch gar nicht das Pistazieneis rausgeholt." Du hast Pistazieneis für mich? Ich nicke langsam und muss dann erneut lachen. "Ich möchte dich bitten für ein paar Tage auf das Vanilla aufzupassen." Meine Hand auf Mias Oberschenkel dreht sich leicht, sodass ich ihre Hand in meine nehmen kann. Dabei sehe ich zu Mia und dann wieder zu Brenda. "Ich möchte mit Mia nach Paris. Daher reden wir hier von mehreren Tagen. Vielleicht so zehn?" Wir müssen immerhin jeweils einen Tag An- und Abreise einrechnen. Dann hätten wir noch eine Woche in Paris, plus einen Tag. "Würdest du das für uns tun?" Jetzt ist da wieder die Aufregung. Ich möchte wirklich gern mit Mia nach Paris. Ganz davon abgesehen, dass wir darüber gesprochen haben, dass ich ansonsten allein nach Frankreich reisen werde. Ich will nicht ohne sie dorthin.
Der Blick wandert von meiner Freundin zwischen Tristan und mir hin und her bis er schlussendlich auf mich gerichtet bleibt. Willst du gerne mit ihm nach Paris? Ich nicke. Warum bittet er mich darum und nicht du? Ein Teil von mir hat mit dieser Frage bereits gerechnet. Ich drücke sanft seine Hand unter dem Tisch, doch das ist wohl gar nicht nötig, um ihm zu signalisieren, dass ich diese Frage beantworte, auch wenn er das ebenso gut könnte. Immerhin habe ich ihm vor geraumer Zeit auch gesagt, dass ich Brenda fragen könnte, aber er wollte sie lieber selbst fragen. Dennoch respektiert er, dass Brenda mir die Frage gestellt hat und lässt mich selbst antworten. Das ist nicht selbstverständlich. "Weil Tristan dich darum bitten wollte. Wie du weißt, wollte ich schon immer mal nach Paris und während wir uns kennengelernt haben, ist der Plan entstanden, dass wir gemeinsam dorthin fliegen könnten, damit er mir das Land zeigen kann..." Ich komme nicht dazu weiter auszuholen, denn da unterbricht sie mich schon. Schon gut. Schon gut. Dupont... ich verstehe schon. Sie lacht kurz auf. Du wolltest mich also darum bitten, hm? Brenda sieht Tristan mich erhobener Augenbraue an. Dieses Biest lässt uns zappeln. Bringt ihr mir was mit? Ich mach das nur, wenn ihr mir was mitbringt. Uns zappeln lassen und etwas herausschlagen - geschickt.
Natürlich kommt diese Frage von Brenda. Mia hatte zu mir gesagt, dass sie Brenda einfach fragen könnte. Doch das wollte ich nicht. Ich wollte dies machen. Ich möchte Mia gern Paris zeigen, vielleicht ein bisschen das Umland. Ich kenne die Stadt und das Land. Es ist ein Teil von mir und bedeutet mir sehr viel und das möchte ich mit Mia teilen. Das ist mir wichtig. Genau deswegen wollte auch ich Brenda fragen. Brenda. Ich muss lachen, als Billy sie wieder einmal ermahnt. Doch dieses Mal geht Brendas Blick nicht zu ihrem Mann. Sie schaut weiterhin zwischen Mia und mir hin und her. "Natürlich bringen wir dir etwas mit. Das ist doch selbstverständlich." Die Antwort scheint Brenda zu gefallen, denn sie grinst breit. Ich werde in meinen Kalender schauen müssen, ob ich wirklich kann. Nun ist es Mias Blick, der Brenda zum Lachen bringt. Ist ja gut. Ist ja gut. Macht eure Reise. Zehn Tage bekomme ich hin. Mein Herz überschlägt sich fast und ich drücke Mias Hand fester. "Danke. Wirklich. Tausend Dank!" Jetzt können wir anfangen zu planen. Oh, auch darauf freue ich mich schon riesig. Ich werde direkt morgen Reiseführer kaufen. Und jetzt iss auf, Mia. Ich möchte mein Eis. Ich lache auf und mein Blick geht zu Mia. "Wir reisen nach Paris." Das wird unserer erster Urlaub. Am liebsten würde ich sofort losmachen.
Wir reisen nach Paris. hallen seine Worte noch durch meine Gedanken, während ich artig meine Pizza esse - Bissen für Bissen bis ich nicht mehr kann. Ich freue mich mehr als ich es gerade zum Ausdruck bringen kann. Ich bin dafür viel zu überwältigt, denn wir reisen wirklich nach Paris! Wir reisen gemeinsam nach Paris! Nach Paris! In meinem Kopf hallt immer wieder der Name dieser Stadt wider, weil ich mich so sehr freue. "Fertig!", murmel ich hinter vorgehaltener Hand, weil ich noch nicht aufgekaut habe. Branda seufzt ein Endlich! Ich werfe ihr einen garstigen Blick über den Tisch hinweg zu, was sie wiederum lachen lässt. Tristan steht noch vor mir auf, aber kaum ist mein Mund leer, folge ich ihm, um die Pizzakartons zu entsorgen und ihm dann mit dem Eis zu helfen. Du brauchst mir nicht zu... "Ich weiß, dass ich das nicht brauche." Ich stubse sanft mit meiner Schulter gegen seinen Oberarm. Wir stehen gemeinsam vor der Küchennische und ich lächle von der Seite zu ihm hinauf. "Aber ich möchte gerne." Ich reiche ihm Schüsseln und er befüllt sie. Dann räume ich das Eis wieder weg und er holt dafür schon einmal die Löffel hervor. Wir sind inzwischen ein sehr gut eingespieltes Team, dass fällt mir immer wieder auf. "Wir reisen nach Paris, Babe.", flüstere ich ihm freudestrahlend zu. "Das wird großartig!" Ich strecke mich zu ihm hinauf, um ihn noch aufzuhalten bevor er sich mit zwei Schüsseln auf den Weg macht, um ihm noch einen kleinen Kuss zu geben. Hört auf euch zu küssen und bringt mir mein Eis. Wir lachen beide und ich nehme die anderen beiden Schüsseln, um ihm dann zurück zu Brenda und Billy zu folgen.
Wir funktionieren wirklich sehr gut zusammen. In der Küche stehen wir uns nicht im Weg, auch wenn die Zeile nur sehr klein ist. Jeder scheint zu wissen, was er machen soll. Das gefällt mir. Ich habe die Löffel auf die Schüsseln verteilt und greife mir zwei - die von Billy und Mia - da hält diese mich auf. "Oh ja. Das wird es." Grinsend komme ich ihr entgegen und erwidere den Kuss sehr liebevoll. Das Lächeln auf meinen Lippen will gar nicht mehr aufhören. Doch dann müssen wir den Kuss lachend lösen. "Ist ja gut." Ich gehe voraus und reiche Billy sein Schoko-Eis. Mia bekommt Zitrone. Brenda bekommt ihr Pistazien-Eis, das sie nachher auch mitnehmen muss Mia stellt mir mein Mango-Eis hin. "Danke dir." Ich schenke Mia noch ein lächeln und dann setzen wir uns wieder. Wisst ihr schon wann ihr fliegen wollt? Ich schüttel meinen Kopf. "Nein. Aber auf jeden Fall vor Oktober. Da geht das Semester los. Ich denke es würde gut passen, wenn Trudy Mia ihren Laden gibt. Bevor sie sich dann in alles reinstürzt." Ich muss etwas grinsen. Ich weiß nicht, ob Mia so ist, doch ich kann es mir gut vorstellen. Muss ich dann in Zukunft auf zwei Lokale aufpassen? Bevor Mia etwas sagen kann, antworte ich. "Ja. Und wir werden uns dran erinnern, wenn du euer Kind mal loswerden willst." Habe ich gerade zugesagt, dass wir das Kind von Brenda und Billy hüten würden? Ja. Ich habe damit kein Problem. Ich habe oft auf meine kleine Schwester aufgepasst. Und Mia wird dieses Kind sowieso vergöttern. Gut gespielt. "Du darfst mich nie unterschätzen, Brenda." Ich grinse und esse mein Eis.
Ohne das ich einen Grund dafür nennen könnte, höre ich den beiden einfach gerne dabei zu wie sie miteinander reden, wie sie sich verspielte Schlagabtausche liefern und gemeinsam lachen. Oder ist der Grund vielleicht einfach, dass die beiden mir unglaublich wichtig sind? Natürlich will ich Billy nicht ausschließen, aber er ist in unserer Runde wohl der schweigsamste - zumindest gerade. Er scheint sehr zufrieden sein Eis zu essen und sich ebenso anzuhören, wie die beiden unserer beider Zukunft verplanen. Er scheint meinen Blick auf sich gespürt zu haben, denn im nächsten Augenblick zwinkert er mir zu. Ich lächle ihn an und esse dann noch einen Löffel von meinem Eis. Es ist wundervoll fruchtig frisch - genau so wie ich es mag. Das habe ich schon gemerkt. Die Augenbrauen meiner Freundin wippen einmal auf und ab. Gefällt mir. Wieder werfen Billy und ich uns einen Blick zu. "Ich bin mir nicht sicher, ob es mir Freude oder Angst bereitet, wie gut ihr euch versteht." Angst. höre ich ein leises Murmeln von Billy. Ich senke schnell meinen Blick und lache leise vor mich hin bevor ich mir noch einen Löffel gönne.
Ich muss auch lachen. "Du brauchst keine Angst haben, Billy. Ich bin auf deiner Seite. Aua!" Brenda hat mich wieder getreten. Wir fangen doch hier gerade an uns aufeinander einzulassen und dann kommt sowas von dir? Ich hebe nur meine Schultern. "Du hast Mia. Ihr beide seid gruselig. Das reicht doch, oder?" Ja, reiche ich dir nicht? Nun ist es Brenda, die ihre Augen verdreht und dann erst einmal ihr Eis isst. Da ich meines schon fertig habe, stehe ich auf und hole noch einmal neue Getränke. Brenda bekommt noch einen Wein, Billy noch ein Bier und Mia und mir fülle ich das Wasser auf. "Mike hat erzählt, dass bald wieder ein Konzert im Grunge ist." Ich setze mich gerade wieder und greife nach meinem Wasserglas. "Habt ihr Lust mitzukommen?" Ich würde mich freuen, wenn wir wieder etwas miteinander unternehmen. Der Tag auf dem Festival war wirklich super. Wann ist das denn? "Ich glaube nächste Woche?" Mein Blick geht zu Mia und sie nickt. Bist du da auf Geschäftsreise? Ich glaube nicht. Zur Zeit sind es so viele einzelne Tage. Ich schaue nach. Also ich bin auf jeden Fall dabei! Ich grinse leicht und nicke. "Sehr cool." Mein Blick geht kurz zu Brenda. Was? Ich grinse nur und schüttel leicht meinen Kopf. "Nichts, nichts." Dieses Mal wird sie mich nicht daran hindern Mia zu küssen.
"Ich hoffe, du kannst.", sage ich zu Billy. Natürlich ist mir bekannt wie viel er immer arbeiten muss und das sowohl er als auch Brenda immer mal wieder darunter leiden, wenn die Geschäftsreise Überhand nehmen. In letzter Zeit war er wieder sehr oft unterwegs, aber Brenda hat mir erzählt, dass es in nächster Zeit wieder etwas weniger werden soll. "Wäre echt schön, wenn wir alle zusammen tanzen gehen könnten." Weil ich der beste Tänzer von uns allen bin? Genau das ist der Grund. Brenda und ich müssen leise lachen. Sollte es klappen, dass die beiden mit ins Grunge kommen und sollte Billy wirklich tanzen, wird Tristan wissen warum. Ihr seid gemeine Geschöpfe! "Ey! Gar nicht." Billy lehnt sich verschwörerisch zu Tristan herüber und ich könnte schwören, dass er ihm zuflüstert, dass er sich da eine sehr gemeine Freundin und eine noch gemeinere beste Freundin zugelegt hat. Brenda und ich tauschen vielsagende Blicke aus und essen weiter genüsslich unser Eis. Es dauert dann noch einige Löffel bis auch meine Schale leer ist. Echt schöne Schalen übrigens. stellt Brenda fest, während sie sich ihre anguckt. Ich freue mich sehr, dass sie das bemerkt, denn immerhin hat Tristan sie extra für heute gekauft.
"Du bist nicht mehr allein." Ich lege meine Hand kurz auf Billys Unterarm und muss dann lachen. Mia hatte mir schon erzählt, dass Billy kein großer Tänzer ist. "Daher musst du unbedingt mitbekommen. Soll ich mit beiden allein unterwegs sein? Ich bin noch neu." Ich hoffe wirklich, dass Billy es hinbekommt. Er wird sich morgen spätestens melden, ob es klappt. Dann geht mein Blick zu Brenda, als sie meine neuen Schalen lobt. "Freut mich, dass sie dir gefallen. Es gibt so einen kleinen Keramik-Laden in der Nähe der Uni. Ist sehr bunt. Sie verkaufen selbst gemachte Sachen, aber auch gebrauchten Geschirr. Man kann dort auch Kurse besuchen und sich selbst Geschirr machen." Man sieht zwar, dass die vier Schalen zusammengehören, doch sie sind alle unterschiedlich. Ich habe tatsächlich ein 6er-Set gekauft und ich finde sie wirklich schön. Auch Mia gefallen sie. Tristan? Ist nicht bald deine Verhandlung? Wegen Paris... Mein Blick geht zu Billy und ich nicke. "Ja, Anfang nächster Woche geht es los. Meine Anwältin rechnet aber nicht damit, dass es sich lange zieht. Also sollte es der Reise nicht im Wege stehen." Sollte das passieren, dann drehe ich wirklich durch. Aber ich vertraue meiner Anwältin. Sie ist sich auch sicher, dass ich freigesprochen werde. Sollen wir kommen? Mein Blick geht zu Brenda. "Ähm... ich weiß nicht." Das verunsichert mich nun etwas. Sag einfach Bescheid, okay? Ich nicke und lächle leicht. "Danke euch."
Wieder schlägt mein Herz schneller, denn obgleich es kein schönes Thema ist, haben meine Freunde die Verhandlung nicht vergessen und wissen sogar noch den ungefähren Zeitraum. Wir selbst haben das feste Datum erst vor ein paar Tagen erfahren und ich hatte noch keine Gelegenheit Brenda davon zu berichten. Sie bieten ihm sogar an zu der Verhandlung zu kommen, was mir sehr viel bedeutet. Sollte es noch irgendwelche Zweifel daran gegeben haben, dass sie ihn gerne haben, sollten die spätestens nach heute und aller spätestens nach jetzt ausgeräumt sein. Denn sie hätten sich das nie gemerkt und hätten auch nie dieses Angebot gemacht, wenn sie ihn nicht in ihr Herz geschlossen hätten. "Ja, danke euch, ihr Lieben.", pflichte ich Tristan bei. Ich schenke beiden ein Lächeln. Ist deine Anwältin der Meinung, dass es sich nicht lange zieht, weil du sehr gute Chancen hast oder? Das ist eine berechtigte Frage und ich schaue kurz zu Tristan. Ganz nebenbei nehme ich mein Glas in die Hand, um einen Schluck Wasser zu mir zu nehmen. Es ist herrlich kalt. Ich kann Getränke nicht ausstehen, die bereits Zimmertemperatur oder sogar noch mehr haben.
Ich spüre das Mia mich ansieht und ganz automatisch schaue ich kurz zu ihr. Doch dann geht mein Blick wieder zu Brenda und Billy. "Ja, sie denkt, dass ich gute Chancen habe. Was sehr gut ist, denn dann kann mein Urteil direkt gegen Steven verwendet werden." Was wirklich gut wäre. Und wenn es anders kommt? Natürlich haben wir uns diese Frage auch schon gestellt. Es hängt vom Richter oder der Richterin ab. "Dann werden wir versuchen uns außergerichtlich zu einigen." Sollte meine Anwältin der Meinung sein, dass ich verurteilt werde, dann wird sie mit der Staatsanwaltschaft und Stevens Anwalt sprechen. Das würde mir nicht gefallen, denn ich will nicht, dass der Typ auch nur einen Cent von mir bekommt. Doch das wäre immer noch besser, als wenn sie mich verurteilen würden. Trotz meiner ganzen Probleme bin ich nie auffällig bei der Polizei geworden und ich möchte auch weiterhin keine Vorstrafen haben. Wenn wir etwas tun können, dann sagt Bescheid. Wir könnten auch aussagen. Ich lächle und meine Hand finden wieder ihren Platz auf Mias Oberschenkel. "Danke. Hoffen wir, dass das nicht nötig sein wird." Tatsächlich würde ich mich freuen, wenn Billy und Brenda dabei wären. Allerdings bin ich mir sehr sicher, dass meine Sucht und auch meine Aggressionsprobleme zur Sprachen kommen. Stevens Anwalt ist nicht der schlechteste. Und ich möchte nicht, dass die beiden es jetzt schon erfahren. Irgendwann sicherlich. Aber aktuell wäre es zu früh und ich weiß, dass Brenda Mia beschützen wird - Billy auch. Und ich will nicht, dass sie denken, sie müssten sie vor mir beschützen.