Als sie mir sagt, dass ich sie liebe, muss ich lächeln. Ich finde, dass sie das total toll macht. Außerdem hat sie wirklich einen sehr niedlichen amerikanischen Akzent. Das werde ich ihr auch irgendwann sagen. Doch nicht heute. "Je n'ai jamais aimé quelqu'un autant que toi." Meine Worte sind ebenfalls nur ein Flüstern und während ich sie spreche, geht mein Blick zu ihr. Ich sehe wie ihr Kopf nachdenkt und versucht die Worte zu übersetzen. Hat sie das vorher schon getan oder hat sie es versteckt und tut dies jetzt nicht mehr. "Ich habe noch nie jemanden so geliebt wie dich." Ich weiß nicht, ob ein anderer Mann sie mehr geliebt hat als ich. Ich kann es mir nicht vorstellen. Ganz und gar nicht. Aber das ist total egal. Sie hat mir gerade gesagt, dass sie sich noch nie so geliebt gefühlt hat. Ich gebe ihr das Gefühl geliebt zu werden und das lässt mein Herz schon wieder schneller schlagen. Sie kann fühlen, was ich fühle. Ich habe mich einem Menschen noch nie so nah gefühlt wie ihr. Und wahrscheinlich unterschätzt sie diesen "Geschenk", das sie mir gemacht hat, indem sie mir verraten hat, dass sie Französisch lernt. Mir bedeutet das unglaublich viel. Immerhin ist dieses Land und alle was damit zu tun hat, ein wichtiger Teil von mir. Ich bin sehr stolz darauf und ich liebe den französischen Teil in mir genauso wie den amerikanischen. Sie möchte auch ein Teil davon sein. Und was noch schön ist: ich kann ihr helfen diese Sprache zu lernen. Wenn sie diese wirklich lernen will, dann kann ich ihr jetzt dabei helfen. Ich wische ein letztes Mal ganz vorsichtig unter ihrem Augen entlang, als sie nach meiner Hand greift. Ganz gebannt beobachte ich wie sie diese zu ihren Lippen führt und kleine Küsse verteilt. Jeden einzelnen spüren ich durch meinen gesamten Körper zucken. Sie hat so eine krasse Wirkung auf mich. Erst dann lässt sie mich los. Ich stecke das Taschentuch in meine Hosentasche, denn ich will keine weitere Sekunde von ihrer Seite weichen. Spielst du es noch einmal für mich? Wieder muss ich lächeln und sie hätte gar kein bitte hintendran hängen müssen. Leicht nicke ich. "So oft du willst." Dennoch bewegen wir uns nicht sofort, sondern sehen uns noch einige Sekunde an, bevor wir uns voneinander lösen. Ich setze mich auf den Hocker und lasse direkt Platz für sie. Sie setzt sich neben mich und ich lächle sie an. Ein kleinen Zwinkern kann ich mir nicht verkneifen und dann lacht sie. Oh, wie sehr ich ihr Lachen liebe. Das ist meine liebste Musik. Wir berühren uns und das ist auch gut so. Ich möchte sie berühren und von ihr berührt werden. Und dann fange ich an zu spielen, dieses Mal auch selbstbewusster und ich erlaube es mir zwischendurch mal zu ihr zu sehen, damit ich ihre direkte Reaktion mitbekomme.
Auch beim zweiten Mal klingt dieses Stück noch nach Liebe. Es klingt sogar noch schöner als beim ersten Mal. Ob es so ist wie mit unseren Küssen, dass ich jeden Kuss als den schönsten Kuss, den wir jemals geteilt haben, empfinde? Meine Augen schließen sich von ganz allein und wieder sind da all diese Gefühle. Wieder sind da Erinnerungen, die mich zum Lächeln bringen. Wieder sind da auch Erinnerungen, die mich zum Zeitpunkt des Erlebens traurig gemacht haben. Aber sie gehören zu unserer Geschichte und haben uns dort hingeführt, wo wir heute sind und nirgends, wirklich nirgends wäre ich jetzt lieber. Hier mit ihm auf diesem Klavierhocker zu sitzen, während sich unsere Seiten berühren und er mir das schönste Stück, das ich jemals gehört habe, vorspielt ist der perfekte Ort und die perfekte Zeit für mich. Obwohl ich ihn nicht ablenken möchte, strecke ich meine Hand aus. Bisher haben meine Hände in meinem Schoß geruht, doch nun bette ich die eine auf seinem Oberschenkel, um ihn noch ein bisschen mehr zu berühren. Sofort beginnen meine Finger zu kribbeln und ich öffne meine Augen, um einen Blick auf diese zu werfen. Es ist nur ein flüchtiger Moment, doch er lässt mich lächeln und als ich meinen Blick auf ihn richte, auf sein Profil, dreht er seinen Kopf und lächelt mich an. Mein Herz schlägt mindestens genauso schnell in meiner Brust, wie seine Finger das Klavier gerade dazu bringen diese Töne von sich zu geben, welche sich derart intensiv für mich anfühlen. Ich richte meinen Blick nach vorne und beobachte seine Hände dabei wie sie spielen und erinnere mich, während ich ihm zu jeder Sekunde sehr aufmerksam lausche – nicht nur mit meinen Ohren, sondern auch mit meinem Herzen – an Augenblicke, in welchen mich seine Hände berührt haben. Momente, in denen sich unsere Finger heimlich gefunden haben, wie zum Beispiel auf dem Festival, oder in denen sie sich miteinander verschränkt haben, wie als wir am Abend seines Konzerts am Fluss spazieren gegangen sind und das Wasser all die Lichter der Stadt widergespiegelt und gefunkelt hat. Als er endet, nimmt er seine Hände vom Klavier und bettet die eine auf der meinen und legt die andere in seinen Schoß. Kurz ist mein Blick ihnen gefolgt, doch dann findet er zurück zu seinen Augen. „Nochmal.“, flüstere ich lächelnd.
Sie hat mich teilweise beobachtet. Ihr Blick lag eine ganze Weile auf meinen Fingern und sie scheint beobachtet zu haben wie sie sich über die Tasten bewegt haben. Nun hält meine Hand die ihre und ich lächle vor mich hin. Mein Blick ruht auf ihr, doch sie sieht zu unseren Händen. Es ist immer noch etwas besonderes ihre Hand zu halten. Ich mochte es von Anfang so sehr. Tatsächlich hatte ich meine Hände meistens in meinen Hosentaschen, wenn wir zusammen unterwegs sind, damit ich nicht automatisch nach ihrer Hand greife. Es gab Momente, in denen wir das getan haben. Ich liebe immer noch den Moment, als es anfing zu regnen und wir Hand in Hand durch den Regen nach Hause gelaufen sind. Tatsächlich findet sich dieser nicht in diesem Stück wieder, denn er hat es vorher schon in mein anderes Stück geschafft. Und noch heute geht mein Blick immer zu unseren Händen, wenn sie nach der meinen greift. Mittlerweilen verstecken wir uns nicht mehr, doch es fühlt sich noch genauso besonders an. Ich will meine Hand gerade drehen und meine Finger mit den ihren verschränken, als sie mich bittet das Stück nochmal zu spielen. Leise lache ich und wir sehen uns einen Moment an. Dann beuge ich mich das Stückchen zu ihr und gebe ihr einen kleinen Kuss, bevor ich meine Hand von der ihren nehme und sie wieder den Weg zu den Tasten finden. Ganz automatisch wandert mein Blick noch einmal über die Notenblätter vor mir und dann spiele ich noch einmal für sie. Wer hätte gedacht, dass dieser Tag noch so schön wird. Als ich mich vorhin von meiner Familie verabschieden musste, war da wieder dieses fürchterliche Gefühl. Eine Mischung aus Vermissen und Sehnsucht. Ich vermisse mein Leben in New York nicht, doch natürlich vermisse ich meinen Vater, meine Schwester und Lizzy. Sogar Magda. Doch das scheint gerade alles vergessen zu sein. Es gibt nur sie, mich und die Musik.
Tatsächlich erfüllt er mir meinen Wunsch und ich kann nicht damit aufhören zu lächeln. Es klingt noch schöner als das Mal davor und das Mal davor. Dieses Mal kribbeln sogar meine Lippen noch seinem Kuss. Wie oft hat er meine Lippen schon dazu gebracht zu kribbeln? Wie oft haben sie sogar Stunden später noch gepocht und waren wund, weil wir Stunden mit zugebracht haben uns zu küssen? Es ist das dritte Mal, dass er das Stück für mich spielt und wieder sind da Gefühle und Erinnerungen. Er hat mir gerade erzählt, was er sich bei dem Stück gedacht hat und welche Gefühle er hineingesteckt hat, welche Erinnerungen er damit verbindet und all diese fühle ich auch. Doch so wie schon beim zweiten Mal, erinnere ich mich auch noch an anderes als beim ersten Mal – so als würde es jedes Mal, dass ich das Stück höre, noch mehr Gefühle als zuvor in mir auslösen. Das ist Kunst, oder? Man kann dasselbe sehen, hören, fühlen, aber auch ganz unterschiedliches. Meine eine Hand ruht noch immer auf seinem Oberschenkel, doch mit der anderen, wie mir gerade bewusstwird, streiche ich über meine Lippen. Als ich mir dessen klar werde, lasse ich meine Hand sinken. Ich kann keine Lieblingsstelle ausmachen. Für mich klingt es im Ganzen wunderschön und ich freue mich schon darauf es wieder und wieder zu hören. Ob er es mir wohl aufnimmt, damit ich es mir auch anhören kann, wenn er mal nicht bei mir ist? Ich werde ihn gleich danach fragen und darum bitten. In diesem Moment möchte ich jedoch nicht sprechen, denn das Stück spricht zu mir und lausche sehr aufmerksam. Als würde es nichts anderes mehr auf der Welt als uns und dieses Klavier geben, erfüllen die Klänge des Stückes alles um uns herum. Anders als beim ersten Mal sieht er immer mal wieder zu mir hinüber und ich erwidere seinen Blick jedes einzelne Mal mit wild schlagendem Herzen. Als er dieses Mal endet, bitte ich ihn nicht darum das Stück noch einmal für mich zu spielen, sondern greife sofort, kaum das der letzte Ton verklungen ist, mit der Hand, die gerade noch auf seinem Bein lag, nach seiner Hand, um unsere Finger miteinander zu verschränken. Das Klavier gibt Töne von sich, die nicht zu dem Stück gehören, als unsere Finger ineinander verschränkt kurz auf den Tasten zum Liegen kommen. Ich lache leise und hebe dann unserer beider Hände an, um seine ein weiteres Mal zu meinen Lippen zu führen und einen Kuss auf seinen Handrücken zu hauchen. „Wenn so ein Leben mit dir aussieht, und ich meine mit den Höhen und Tiefen, die du in diesem Stück zu solch wunderschönen Klängen vereint hast, will ich genau dieses Leben. Mit allem drum und dran.“, erkläre ich leise. „Wie sollte ich jemals wieder etwas anderes wollen und mich mit weniger zufrieden geben, nachdem ich einmal das erlebt habe?“ Ich lache leise und schüttle dabei gedankenverloren den Kopf. „Unmöglich.“
Ich kann einfach nicht aufhören zu Lächeln. Wahrscheinlich werde ich heute mit einem Lächeln einschlafen, was ich in letzter Zeit ziemlich oft tue. Ich bin so glücklich, dass ich es selbst kaum glauben. Mein Augen folgen unseren Händen, die gerade noch schwere Töne auf dem Klavier erzeugt haben und sie küsst diese sanft. Sie macht das tatsächlich öfters und es lässt mein Herz schneller schlagen, weil sie so zärtlich zu mir ist. Auch daran habe ich mich noch lange nicht gewöhnt. Oft tut sie das einfach so. Sie streicht zärtlich über meinen Rücken und fährt mit ihren Fingern langsam und sanft durch mein Haar, wenn wir nebeneinander stehen. Jedes Mal bekomme ich davon eine Gänsehaut. Bei ihren Worten muss ich leise lachen. "Zum Glück musst du das nicht. Ich möchte nicht, dass es ein "nach mir" oder "nach dir" gibt. Ich möchte genau das hier. Dieses Leben. Dich." Meine Finger drücken sanft die ihren und mein Blick wandert über ihr schönes Gesicht. Ich liebe ihre Augen, die dieses gewisse Etwas haben. Sie scheinen einen zu druchdringen. Ihr markantes Gesicht, das sie so unbeschreiblich schön sein lässt. Ich strecke meine freie Hand nach ihr aus und lege sie an ihre Wange. Direkt schmiegt sie sich daran und bringt mich damit nur noch mehr zum Lächeln. "Unser Leben wird toll werden, Mia. Dafür werden wir beide sorgen." Wie sollte es auch nicht toll werden? Selbst wenn etwas schief läuft, selbst wenn etwas richtig schief laufen würde... wir würden das hinbekommen. Wir beide - gemeinsam. "Wir sind wirklich ein gutes Team."
"Oh... das sind wir.", stimme ich ihm lächelnd zu und dann beuge ich mich ihm entgegen, um meine Lippen für einen liebevollen Kuss auf den seinen zu betten. Es sind auch solche Augenblicke, die total unscheinbar anmuten, die mir verraten, dass sowohl meine Worte als auch seine Worte von gerade wirklich wahr sein beziehungsweise werden könnten. Was für Augenblicke genau? Solche in denen ich mich bewege, zum Beispiel um mich vorzubeugen, und er von der ersten Sekunde an genau weiß was ich vorhabe und sich mir entgegen bewegt. Wenn sich unserer beider Lippen beinahe gleichzeitig ein kleines Stück weit öffnen bevor wir uns küssen, weil sie sich so noch harmonischer aneinanderschmiegen. Wenn er seinen Kopf nach links bewegt, weil ich meinen nach rechts bewege oder andersherum. Sein Daumen streichelt einmal sanft über meine Wange, während wir uns küssen und als wir uns voneinander lösen, spürt er gewiss in seiner Handinnenfläche, dass sich meine Wangen bewegen, weil meine Lippen sich zu einem Lächeln formen. „Ich kann nicht in Worte fassen wie viel mir all das bedeutet. Dieses Stück. Deine Worte. Alles.“ Ich seufze leise. „Ich habe es gerade schon versucht, aber es ist nicht genug. Ich werde es dir zeigen. Heute, Morgen und in Zukunft.“ Ich gebe ihm noch einen kleinen Kuss, doch dann löse ich mich von ihm und stehe auf. Ich gehe nur die wenigen Schritte bis zu dem Sessel, den er extra für mich neben das Klavier gestellt hat, weil ich es immer so sehr genieße bei ihm zu sein, wenn er spielt. Manchmal arbeite ich. Manchmal lese ich. Manchmal höre ich ihm einfach nur zu. Ich nehme die Erdbeermilch in meine Hand und meine Füße tragen mich zurück zu ihm. Ich setze mich genauso hin wie zuvor und halte ihm dann das Glas mit der köstlichen Erdbeermilch hin, welches sich auch noch kühl anfühlt. Ich halte es ihm so hin, dass er daraus direkt einen Schluck trinken kann und es gar nicht erst in die Hand nehmen muss. „Magst du?“ Ich werde auf jeden Fall einen sehr großen Schluck trinken nach all der Aufregung und nach all den Gefühlen, die gerade meine Welt erschüttert haben. Da ist Erdbeermilch genau das richtige.
"Du musst überhaupt nichts sagen." Ich weiß, dass sie es mir zeigen wird. Sie hat es mir doch schon gezeigt. Nicht nur heute, sondern immer. Mit all ihren kleinen und großen Taten für mich. Schon allein die letzten Tage hat sie mir wieder einmal bewiesen wie viel ich ihr bedeute. Und ich weiß, dass sie das auch in Zukunft machen wird. Sie liebt mich und das zeigt sie mir jeden Tag aufs Neue. Selbst wenn sie das gar nicht wahrnimmt. Als sie aufsteht, folgt mein Blick ihr. Ich mag es so sehr, wenn sie sich durch meine Wohnung bewegt. Das war schon in der ersten Nacht hier so. Sie war mein erster Besuch hier. Langsam hat sie sich durch die Wohnung bewegt, sie hatte ihre Jacke ausgezogen und ich weiß noch wie ein Träger ihres Kleides von ihrer Schulter gerutscht ist. Sie hat das Klavier mit ihren Fingern gestreichelt - ganz sanft. An dem Abend wusste ich noch nicht, dass diese Finger noch viel sanfter zu mir sein werden. Mein Blick geht zu der Erdbeermilch und dann wieder zu ihr. "Solltest du nicht erst einmal etwas davon trinken?" Immerhin habe ich diese für sie gemacht. Ich wollte mich heute um sie kümmern und jetzt soll ich zuerst trinken. Ihr Blick sagt mehr als Worte es jemals könnten und ich beuge mich etwas vor, meine Lippen schließen sich um den Strohhalm und ich trinke einen Schluck. Nicht viel. Es ist ihre Erdbeermilch. Außerdem trinke ich meistens eher kleine Schlücke. Außer wir hatten Sex. Oder nach dem Fußball. Meine Lippen lassen wieder von dem Strohhalm ab und ich muss etwas grinsen. "Na, hat dir das gefallen?" Liebevoll knuffe ich sie mit meinem Ellenbogen in ihre Seite. "Jetzt trink schon. Ich habe sie für dich gemacht." Außerdem hat sie geweint. Ihr Hals ist sicher total trocken. Ich lege eine Hand wieder auf die Tasten und spiele und ein paar Tonfolgen. "Mein Klavier in New York klingt noch viel schöner. Es gibt ganz klare Töne von sich und es fühlt sich an als würde der gesamte Raum aus Musik bestehen." Ich kann es kaum erwarten, dass es hier sein wird. "Ich möchte, dass das hier dann in deinen neuen Laden kommt."
„Aber… dein Stück hat sich bereits jetzt für mich so angefühlt als würde der ganze Raum, gar die ganze Welt aus Musik bestehen.“, flüstere ich sofort und wenn man ganz genau hinhört auch ein bisschen wehmütig. Ich möchte, dass das hier dann in deinen neuen Laden kommt. Ich richte meinen Blick von ihm auf das Klavier und bewundere nicht nur die Tasten, sondern das gesamte Instrument – zumindest die Teile, die ich von meiner Sitzposition aus sehe. Ich erinnere mich an das Gespräch zwischen ihm und seinem Vater in dem Restaurant. Es ging darum, dass er seinen Flügel aus New York gerne hierher nach San Francisco holen möchte. Ein sehr deutliches Zeichen dafür, wie ernst es ihm damit ist hier sein Leben zu verbringen. Ein solches Zeichen braucht es für mich nicht nach all den Gesprächen, die wir darüber geführt haben. Es fühlt sich dennoch schön an. Doch schon im Restaurant sowie auch jetzt, macht ich bei dem Gedanken ein bisschen Wehmut in mir breit. Irgendetwas betrübt mich bei dem Gedanken, dass dieses Klavier nicht mehr Teil dieser Wohnung oder auch unserer gemeinsamen Wohnung sein wird. Hier haben wir uns nach dem Grunge geküsst. Ich strecke meine Hand aus und streichle hauchzart, vorsichtig und geradezu respektvoll über die Tasten, ohne einen Ton auszulösen. Hier hat er mir vorgespielt, was er nach unserem Lachen im Regen in sein Stück eingefügt hat. Hier haben wir uns geliebt. Hier habe ich ihn Stunde um Stunde dabei beobachtet, wie er geübt hat. Hier hat er mir soeben das wunderschönste Stück der ganzen Welt vorgespielt. Dieses Klavier fühlt sich an als wäre es ein Teil von uns. Ich lasse meine Hand sinken und führe stattdessen meine andere Hand mit dem Glas voller Erdbeermilch an meine Lippen beziehungsweise hebe ich es so hoch, dass der Strohhalm meine Lippen berührt und ich ihn in den Mund nehmen kann. Noch immer ruht mein Blick auf dem Klavier, während ich einen großen Schluck nach dem anderen von der kühlen, sehr leckeren Erdbeermilch trinke. „Es… wird sich sehr schön machen im Projekt.“, erkläre ich, nachdem ich den papierenen Strohhalm wieder freigegeben habe. Da ich noch keinen Namen für meine neue Lokalität habe, nenne ich es immer nur Projekt. Wobei ich tatsächlich schon eine Idee hatte, die mir seit einigen Tagen im Kopf herumspukt. Mal sehen. „Bitte verstehe das nicht falsch, aber ich kann es nicht als Geschenk annehmen und frage dich deshalb, was du dafür haben möchtest.“ Sein Blick mutet geradezu schockiert an. „Nein, lass mich bitte ausreden. Wir müssen es versichern. Es ist ein Schatz! Es muss versichert sein. Ich frage dich deshalb aus Liebe zu dir und zu dem Klavier. Ich möchte, dass es geschützt ist.“
Genau weil dieses Klavier so eine schöne Rolle in unserer Geschichte spielt, möchte ich, dass ins Projekt kommt. Zwei Flügel zu besitzen wäre total sinnlos, doch ich möchte es nicht verkaufen oder spenden. In der kurzen Zeit, die ich es jetzt besitze, hat es mit vielen tollen Erinnerungen gefüllt und diese möchte ich behalten. Ich möchte darauf spielen, wenn das Projekt eröffnet wird. Ich möchte noch viele Abende darauf spielen. Oder nach Feierabend, wenn es ein langer Tag war. Es wird uns weiterhin begleiten - nur an einem anderen Ort. An einem Ort, den auch wir zu einem gewissen Stück schaffen werden. Ich habe ihr gesagt, dass ich ihr helfen und sie unterstützen will und sie hat dies angenommen. Daher passt der Flügel doch perfekt in das Projekt. Und der neue Flügel kommt in die neue Wohnung, wo wir neue Erinnerung sammeln werden. "Ich möchte zur Eröffnung darauf spielen." Ihr Blick geht kurz zu ihr und ich lächle leicht. "Und so hast du immer ein Stück von uns bei dir." Natürlich hat sie noch das Vanilla und wird nicht jeden Tag im Projekt sein. Aber wenn, dann ist es da. Doch dann schockiert sie mich wirklich. Sie will mir etwas dafür geben? Bitte was? "Mia. Denkst du wirklich, dass ich etwas von dir annehme? Wirklich?" Nun muss ich tatsächlich etwas lachen. "Und es ist ja auch für mich gut. So kann ich spielen, wenn ich dich besuche." Meine Hand legt sich auf ihre Schulter und streicht langsam ihren Arm entlang. "Es ist versichert. Ich werde die Versicherung anpassen lassen, damit auch in dem Laden alles gut ist. Bitte. Ich möcht es nicht verkaufen und es wäre schwachsinnig zwei Klaviere zu haben. Wenn es im Projekt steht, dann bleibt es ein Teil von uns. Ich kann darauf spielen. Du kannst es sehen, es berühren. Ich schenke es nicht dir, sondern deinen Visionen, die ich so großartig finde, dass ich unbedingt ein Teil davon sein will. Und das kann ich nun einmal am Besten hinter dem Klavier." Mein Blick geht zu diesem und ich streiche mit meiner Hand über das dunkle Holz. "Die Alternative wäre, dass ich es verkaufe. Das willst du doch nicht, oder?" Niemals würde ich das Klavier verkaufen. Eher würde es in dieser Wohnung stehenbleiben. Doch das muss ich ihr ja jetzt nicht sagen. "Bitte Mia."
Das willst du doch nicht, oder? Ich atme einmal tief durch, doch was mich sonst immer beruhigt, wenn ich aufgewühlt bin, führt in diesem Moment nicht dazu. Ich sehe von ihm wieder zu dem Klavier. Die weißen und schwarzen Tasten, von denen ich keine Ahnung habe wie sie heißen oder welche Noten sie auslösen. Das dunkle Holz, dass den Raum so mit Wärme füllt, wenn Sonnenstrahlen durch das Fenster brechen. „Dann verkauf es mir, Tristan.“ Wieder strecke ich meine Hand aus und dieses Mal berühren sie die Tasten nicht nur, sondern spielen die wenigen Töne, die er mir vor einiger Zeit beigebracht hat. Sie sind das einzige, das ich auf einem Klavier spielen kann. Er erinnert sich bestimmt gar nicht mehr daran. Er erinnert sich bestimmt gar nicht mehr an all die Erinnerungen, die mir so lieb und teuer sind. Diese Gedanken sind ungerecht und stimmen nicht. Hör auf! Er hat gerade sehr viele schöne Worte gesagt und Gedanken, die er sich scheinbar schon gemacht hat, was sehr aufmerksam ist, mit mir geteilt. Er hat mit allem was er von sich gegeben hat vollkommen Recht und dessen bin ich mir voll und ganz bewusst. Wirklich! Dennoch beobachte ich meine Finger dabei wie sie ein weiteres Mal die Notenfolge spielen und als ich ende atme ich ein weiteres Mal tief durch. Mein Kopf dreht sich wieder in seine Richtung und ich lächle ihn an, auch wenn es ein Lächeln ist, von dem man nicht sagen kann, ob es glücklich oder traurig ist. „Ich meine das ernst, Tristan. Verkauf es mir. Ich will es.“ Meine Zungenspitze streift meine Lippen. „Und ich will darüber bestimmen was damit passiert.“ Das ist mein ernst und das sieht man mir wohl auch an. Es ist nicht so, dass ich übermäßig ernst oder sogar aufgebracht oder böse aussehe oder bin, aber das Zusammenspiel aus meinem Blick und meinen Worten, macht wohl deutlich, dass ich meine was ich von mir gebe.
"Du kannst es noch." Sie spielt die Töne, die ich ihr vor einer Weile begebracht habe. Es fühlt sich einerseits an, als wäre es vor Ewigkeiten gewesen und irgendwie auch, als wäre es gestern gewesen. Die Zeit ist manchmal sehr trickreich und lässt sich selten nur greifen. Ich habe auch das Gefühl, als würde ich sie schon Jahrelang kennen. Ihre Worte lassen mich seufzten. Ich hatte irgendwie gedacht, dass sie sich freuen würde. Ich fand die Idee schön es ihr für das Projekt zu schenken. Am liebsten würde ich ihr widersprechen, denn ich will ihr das Klavier nicht verkaufen. Ich fühle mich nicht wohl dabei. Ich durfte die Kaffeemaschine auch nicht bezahlen, obwohl sie diese verkaufen wollte. Allerdings will ich deswegen auch nicht ewig rumdiskutieren. Ihr Lächeln, ihr Blick und ihre Worte machen mir auch mehr als deutlich, dass sie da ebenfalls nicht diskutieren will. Also zucke ich nur leicht mit meinen Schultern. "Wenn du unbedingt willst. Dann gib mir irgendwas dafür." Ich gebe wirklich alles, dass man mir die Enttäuschung nicht anhört. Das fühlt sich so seltsam an. Sie ist meine Partnerin. Wir wollen in eine gemeinsame Wohnung ziehen. Natürlich ist mir klar, dass wir morgen kein gemeinsames Konto eröffnen. Doch ich hätte nicht gedacht, dass sie mir wirklich etwas für dieses Klavier bezahlen will.
Mein Blick wandert von dem Klavier zurück zu ihm. Dieses Mal dreht sich sein Kopf nicht in meine Richtung und sein Blick findet auch nicht den meinen. „Tristan?“ Noch immer schaut er auf seine Hände hinab, die nicht das Klavier berühren, sondern in seinem Schoß ruhen. „Bitte.“ Ich sauge meine Unterlippe zwischen meine Zähne und halte sie für einen Moment gefangen, nachdem ich leise und sanft dieses eine Wort geflüstert habe. Als er nun doch seinen Kopf in meine Richtung dreht und mich ansieht, schimmert in seinen Augen genau das, was ich nach dem Klang seiner Worte vermutet habe: Enttäuschung. Wir sehen uns einen langen Moment einfach nur an. Sag ihm einfach was du empfindest. Ihr seid doch immer ehrlich zueinander. Er wird es verstehen. Meine Atmung ist ruhig, aber sie fühlt sich mühselig an – so als würde ein großer, schwerer Steinbrocken auf meiner Brust ruhen. „Mir gefällt die Vorstellung dich im Projekt an dem Klavier sitzen zu sehen und spielen zu hören.“, beginne ich langsam. „Ich sehe es vor mir, wie du die Kunden mit deinen Klängen betörst oder auch wie du darauf spielst, während ich noch die letzten Handgriffe tätige nach einem langen Tag.“ Wäre die Stimmung nicht so, wie sie gerade ist, würde er jetzt wohl sagen, dass er mich niemals allein die letzten Handgriffe tätigen lassen, sondern mir immer zur Hand gehen würde. Doch er schweigt und sieht mich weiterhin an. „Der Gedanke immer etwas im Projekt zu haben, das mich an dich und uns erinnert, ist wunderschön. Dass mich auch daran erinnert, dass du immer bei mir bist. Dass du mich jetzt schon auf dem Weg hin zu dem Projekt begleitest und das auch in Zukunft beziehungsweise dann in der Gegenwart tun wirst. Dass es nicht nur mein Projekt ist, sondern etwas, dass wir gemeinsam realisieren werden, beziehungsweise dann realisiert haben. So wie wir unsere gemeinsame Zukunft realisieren und leben werden.“ Wieder strecke ich meine Hand nach dem Klavier aus, doch dieses Mal nicht nach den Tasten, sondern oberhalb davon nach dem Holz. Sie legt sich darauf und ich spüre das gleichermaßen harte und weiche Holz unter meinen Fingerspitzen. Es fühlt sich warm an. „Als du und dein Vater im Restaurant darüber gesprochen habt, dass ihr deinen Flügel von New York hierher transportieren lassen wollt, habe ich mich sofort für dich gefreut. Du hast mir erzählt, wie viel dir dieser Flügel bedeutet. Wie sehr er dir am Herzen liegt. Aber gleichzeitig habe ich auch Traurigkeit empfunden, denn mir bedeutet dieses Klavier viel. Mir war das gar nicht bewusst. Ernsthaft.“ Kurz bricht der Blickkontakt ab als ich zu dem Instrument schaue, um das sich gerade alles dreht. Doch nur für ein, zwei Sekunden und dann findet mein Blick wieder den seinen. „Es ist ein Klavier. Ein Instrument. Ich kann es nicht spielen. Es gehört mir nicht. Man sollte gar keine Gefühle an etwas binden, dass diese nicht erwidert. Es ist absurd. Vollkommen absurd. Trotzdem bricht mir der Gedanke, dass jemand anderes daran sitzt und es spielt, das Herz.“ Ich atme einmal tief durch bevor ich weiterrede. „An diesem Klavier haben wir uns geküsst. Auf diesem Klavier haben wir uns geliebt. Auf diesem Klavier hast du mir das schönste Stück vorgespielt, dass ich jemals gehört habe. Das sind nur drei der Erinnerungen, die ich damit verbinde. Nur drei, Tristan! Da sind noch so viele mehr.“ Meine Finger bewegen sich geräuschlos über das Holz – ganz so als würde ich es streicheln. Nicht so wie ich ihn streichle, sondern wie man das manchmal bei liebgewonnen Dingen tut. „Ich will, dass du deinen Flügel herholst. Nicht nur, weil er dir viel bedeutet, sondern weil er auch für uns viel bedeutet. Das er hierher kommt ist eines von mehreren Symbolen unserer gemeinsamen Zukunft, oder?“ Meine Stimme, die die gesamte Zeit leise und ruhig anmutet, geht am Ende des Satzes fragend ein bisschen in die Höhe. „Aber dieses Klavier ist… Du hast gerade gesagt, dass du es verkaufen würdest. Du hast gesagt, dass das die Alternative ist.“ Ich schüttle langsam meinen Kopf. „Wenn ich niemand anderes jemals daran spielen sehen will und das bedeutet, dass du es verkaufst, dann muss ich es kaufen. Dann müssen wir in unserer Wohnung Platz für deinen Flügel und mein Klavier finden. Ich gebe es nicht her so wie ich dich nicht hergebe. Ihr gehört beide verdammt nochmal mir!“
Ich sehe sie die ganze Zeit an, während sie spricht und atme dabei sehr bewusst. Ich habe nicht gewusst, dass sie so empfindet. Woher auch? Ich wusste, dass es ihr viel bedeutet, aber nicht, dass es so viel ist, dass es so intensiv ist. Dessen war ich mir tatsächlich nicht bewusst. Meine Hand legt sich auf die ihre, die immer noch über das Holz streichelt. Für einen Moment beobachte ich unsere Finger, doch dann sehe ich sie wieder an. "Ich würde das Klavier niemals verkaufen, Mia. Hörst du? Niemals. Das war nur so daher gesagt. Ich habe das doch nicht ernst gemeint." Wir war bis eben auch tatsächlich nicht klar, dass sie diesen Satz ernst genommen hatte. Hätte ich das eben schon gewusst, dann hätte ich das klar gestellt. Niemals würde ich es in fremde Hände geben. "Mir war auch nicht klar, dass es dir nicht gefallen könnte, dass jemand anderes darauf spielt. Tatsächlich hatte ich bis eben selbst nicht daran gedacht." Ich atme tief ein und sehe wieder zu dem Klavier, denn der Gedanke gefällt mir auch nicht wirklich. Ich hatte einfach nicht daran gedacht. "Ich hatte wirklich nur den Gedanken, dass es bei dir gut aufgehoben ist." Mein Blick geht wieder zu ihr. "Mit all seinen Erinnerungen. Denkst du das ist mir egal? Ganz und gar nicht. Genau deswegen wollte ich es dir für das Projekt geben. Allerdings habe ich nicht weiter gedacht. Ich habe nicht bedacht, dass andere darauf spielen würden..." Meine Finger schieben sich zwischen den ihren und ich drücke sanft ihre Hand. "Wir finden eine Lösung. Vielleicht richte ich mir hier oben ein kleines Studio ein und stelle das New York hierher." Sie wird nicht immer dasein, wenn ich spiele. "Und das hier kommt runter. In unsere Wohnung. Zu uns. Wo es hingehört." Ich lehne meinen Kopf nach vorn und lehne mich leicht gegen ihr Schlüsselbein. "Tut mir leid. Ich wollte dich nicht verletzen. Ich habe einfach...nicht gedacht." Ganz leicht bewege ich meinen Kopf und küsse ihren Hals, bevor ich mich wieder aufrichte, um sie anzusehen. "Ich finde ein anderes Klavier für das Projekt."
„Es wird bei mir auch gut aufgehoben sein.“ So wie du es auch bist und sein wirst. Natürlich sind er und das Klavier nicht miteinander zu vergleichen. Absolut nicht! Der Gedanke kam mir nun, weil es manchmal so ist, dass ein Gedanke oder ein Wort etwas in einem auslösen kann, dass dann zu dem nächsten Gedanken führt. Ich halte seine Hand fest, sehe ihn unentwegt an und lausche auch seinen weiteren Worten sehr aufmerksam. Ich bin nun sehr froh darüber, dass ich ihm meine Gedanken und Gefühle mitgeteilt habe, denn er hat meinen Worten nicht nur gelauscht, sondern geht nun auch auf mich ein, damit wir einen Kompromiss finden, mit dem wir beide glücklich sind. Das fühlt sich schön an. Ungewohnt und sehr schön. „Bitte entschuldige dich nicht, Tristan.“, flüstere ich leise in sein Haar nachdem ich meinen Kopf ein Stückchen gedreht habe. „Ich hätte dir all das sofort erklären und nicht zuerst von dem Verkauf und der Versicherung anfangen sollen.“ Ein leiser Seufzer verlässt meine Lippen. „Ich war mir bis heute gar nicht darüber im Klaren, was mir dieses Instrument bedeutet beziehungsweise was ich damit für Erinnerungen verknüpfe. Erst als wir nun darüber geredet haben wurde mir klar, dass es so ist. Ebenso wie ich niemals das graue Kleid aussortieren werde, was ich bei unserem Kuss im Grunge getragen habe. Oder so wie ich mich niemals von den Büchern trennen werde, die wir bei unserem ersten Besuch im Buchladen gekauft haben.“ Als ich seine Lippen an meinem Hals spüre, schließe ich meine Augen. Seine Küsse, ganz gleich wo, fühlen sich immer so warm und weich an. Sie bedeuten Zärtlichkeit für mich. Meine Lippen zucken deshalb zu einem kleinen Lächeln in die Höhe. „Dir macht es wirklich nichts aus? Du hältst mich nun nicht für verrückt?“
"Oh, wage es dir nur auf die Idee zu kommen dieses Kleid auszusortieren." Ich muss etwas lachen. Nicht nur, weil wir unseren ersten Kuss - ja, das meine ich so - hatten, als sie es getragen hat. Sie sieht einfach umwerfend darin aus. Ich weiß noch, wie ich sie an dem Abend ständig ansehen musste. Der Schlitz, der ihre Beine so betont, wie es sich eng an ihren perfekten Körper schmiegt. Oh, dieses Kleid wird niemals aussortiert. "Und nein, ich halte dich nicht für verrückt. Wirklich nicht. Ich kann es sehr gut verstehen. Wie gesagt, ich hätte es niemals an irgendjemanden verkauft. Es ist unser Klavier. Das war es von dem Moment an, als du das erste Mal hier warst und mit deiner Hand darüber gestrichen hast. Doch anscheinend war mir das eben auch nicht klar." Meine freie Hand legt sich an ihre Wange und ich lächle sie an. "Wir brauchen dann nur noch einen zweiten Sessel." Denn sie soll auch hier ihren Platz haben. Und die Idee von einem kleinen Studio gefällt mir ganz gut. Ich habe bisher nicht drüber nachgedacht, doch ich sollte mich damit wirklich genauer beschäftigen. Das werde ich die nächsten Tage tun. "Ich stehe tatsächlich sehr auf Erinnerungen. Ich liebe das Hemd, das du für mich ausgesucht hast. Weil du es mir ausgesucht hast. Stormhöhe steht ganz vorn im Regal, weil es das erste Buch ist, aus dem ich dir vorgelesen habe. Verdammt, ich habe eine Schachtel voll mit deinen Höschen." Wieder muss ich etwas lachen. "Das Klavier wird toll aussehen im Wohnzimmer und genau da gehört es hin. Es war wirklich dumm von mir, dass ich überhaupt an etwas anderes gedacht habe. Und wehe du widersprichst mir jetzt." Leicht grinse ich und beuge mich zu ihr und gebe ihr einen kleinen Kuss. "Danke, dass du so ehrlich zu mir warst." Das hätte anders ausgehen können. Doch sie war ehrlich und hat mir ihre Gefühle mitgeteilt und ich habe es verstanden. Fuck, wie gut kann eine Beziehung eigentlich sein?