Was? Mein Blick mutet ganz gewiss überrascht an, denn genau das bin ich in diesem Moment. "Ist das...?" Ein leises Lachen schlüpft über meine Lippen, während er sich wieder aufrichtet und eien Baskenmütze auf seinen Kopf setzt. Es ist wirklich eine Baskenmütze. Ich schließe schmunzelnd hinter mir die Tür und während ich das tue, wird mir auch bewusst, dass es fransösische Musik ist, die da gespielt wird. "Bonjour." Essen. Französisches Essen. Champanger. Ich lasse leise lachend meine Tasche neben mir sinken nachdem ich den Schlüssel wieder hinein getan habe und gebe dann ein begeistertes "Oui." von mir. Es läuft französische Musik. Er trägt eine Baskenmütze. Es gibt französisches Essen und Champanger. Ich lasse meinen Blick schweifen und entdecke eine französische Flagge. Dann entdecke ich nebst dem Essen auch noch die Servietten und lache nun leise hinter vorgehaltener Hand - womit ich nicht mein Lachen verstecken will, sondern was eher Ausdruck meiner Überraschung ist. "Du bist verrückt." Ich schüttle amüsiert meinen Kopf und lasse meinen Blick aus großen Augen von der Flagge hin zu dem Tisch und wieder zu ihm wandern. Ich freue mich gerade mehr als ich es zum Ausdruck bringen kann, denn ich bin völlig hin und weg. Er hat sich solche Mühe gegeben. "Was machst du nur?" Ich schmunzle ihn an und dann fällt mir wieder ein, dass er noch mehr gesagt hat. Aber was nochmal? Ich war zu abgelenkt von all der Mühe und seiner Baskenmütze. "Könntest du den letzten Satz bitte noch einmal wiederholen, ma chérie?" Doch nachdem er es wiederholt hat, beiße ich mir schmunzelnd auf die Unterlippe und zucke als Zeichen meiner Ratlosigkeit mit meinen Schultern. "Hilf mir bitte."
"Okay. Jetzt weiß ich wieso du so darauf stehst, wenn ich französisch spreche." ma chérie hat mir sehr gefallen. Leise lache ich und gehe erst einmal zu ihr. "Erst wenn ich einen Kuss bekomme." Meine Hände legen sich an ihre Hüften und ich steh auf das Grinsen, das auf ihren Lippen liegt. Wir kommen uns beide entgegen und küssen uns. Vielleicht dauert dieser Kuss etwas länger als ein üblicher Begrüßungskuss, doch das stört mich nicht. Ich löse mich wieder von ihr, greife nach ihrer Hand und führe sie zu dem Tisch. Ich nehme ein Glas Champagner und dann eine Erdbeere. "La fraise." Ich lasse sie in das Glas fallen und reiche es ihr dann. "Comme vous l'aimez. bekommst du hin." Sie hat das Glas genommen und rafft etwas ihre Schultern als sie über den Satz nachdenkt. Es ist niedlich wie sie in den Lernmodus schaltet und wie sie sich dann konzentriert. Ist aimez mögen? Ich nicke leicht.Wie du es magst? Mein Grinsen wird breiter und ich nicke erneut. "Ganz genau. Wie du es magst. Dir haben die Erdbeeren das letzte Mal gefallen, also habe ich wieder welche besorgt." Nun greife ich auch nach meinem Glas, lasse eine Erdbeere hineinfallen und hebe es zwischen uns. "Ich dachte wir planen ein bisschen unseren Urlaub." Sie stößt mit mir an und wir trinken einen kleinen Schluck. "Aber erst die Sachen auspacken. Sonst können wir leider nicht anfangen." Versteht sich von selbst. Sie muss in französische Stimmung kommen.
"Die Sachen?", frage ich nun noch überraschter nach. Mein Blick wandert sofort wieder über den Tisch und erst jetzt sehe ich, dass da auch zwei hübsch verpackte Päckchen liegen. Ich war so überrascht und habe mich so über die Dekoration gefreut, dass ich gar nicht darauf geachtet habe was genau auf dem Tisch ist - nebst den Servietten. Meine Zungenspitze streift meine Lippen und ich schmecke darauf nicht nur einen Hauch Champanger, sondern auch noch seinen Kuss. "Für mich?", frage ich lächelnd nach - inzwischen ist mein Blick wieder auf ihn gerichtet. Als er nickt, stelle ich das Glas behutsam auf dem Tisch ab, um dann nach dem ersten Päckchen zu greifen. Es fühlt sich an wie ein Buch und als ich es auspacke, zwischendurch immer mal wieder zu ihm schauend, entdecke ich, dass ich gar nicht so falsch lag. "Oh!", gebe ich freudig von mir. "Ein Reiseführer!" Ich kann nicht widerstehen und muss die Seiten einmal blättern lassen. Natürlich werde ich mich jetzt nicht sofort hinsetzen und mir jede einzelne Seite angucken, denn das wäre unhöflich, aber ich freue mich schon über alle Maßen darauf das zu tun. Ich trete wieder einen Schritt näher an ihn heran, strecke mich auf Zehenspitzen zu ihm hinauf und blicke ihm geradewegs in die Augen. "Danke, Tristan." Ich gebe ihm einen sehr liebevollen Kuss und löse mich in diesem Moment nur von ihm, weil ich neugierig auf das andere Päckchen bin. Ich lege den Reiseführer neben meinem Glas zur Seite und öffne dann auch noch das zweite Päckchen. "Was?" Es braucht nur eine Sekunde und dann wird mir klar, was er mir noch schenkt - eine Baskenmütze. Ich strahle ihn an und gehe dann ganz schnell mit der Mütze in der Hand in sein Badezimmer um sie aufzusetzen. Hat er das Geräusch der Begeisterung gehört, dass ich gerade von mir gegeben habe als ich sein Geschenk aufgesetzt und mich im Spiegel gesehen habe? Ich war nur ein paar Sekunden weg und stolziere nun zurück zu ihm. "Wie sehe ich aus?" Ich lache leise und lasse ihn gar nicht erst antworten. "Fantastique!"
"Zum Glück hattest du mich gefragt, ob du dir einen kaufen sollst." Ich muss etwas lachen und gebe ihr noch einen Kuss. Ich wollte ihr den so gern schenken und nach ihrer Frage hatte ich ein bisschen Angst, dass sie sich doch einen holt. Sie ist immer so gern vorbereitet - was ich sehr scharf finde. Ja, ich habe eine Vorliebe für Vorbereitungen und Ordnung. Ich beobachte sie grinsend, während sie die Mütze auspackt und nippe an meinem Glas. Leise lache ich auf, als sie direkt ins Bad rennt. Oh und den Ton, den sie da gerade von sich gegeben hat, gefällt mir sehr gut. Sie scheint sich wirklich zu freuen. Als sie zurückkommt, beiße ich mir auf meine Unterlippe. Natürlich steht es ihr. Gibt es etwas, das an dieser Frau nicht gut aussieht? Ich will ihr gerade antworten, als sie es selbst tut und mich damit erneut zum Lachen bringt. "Tu es la plus belle femme que j'ai jamais vue." Ich gehe auf sie zu und als sie einen Arm um meinen Nacken legt, lege ich einen um ihre Hüfte. In meiner anderen Hand halte ich noch mein Glas. "Du bist die schönste Frau, die ich je gesehen habe." Ich übersetze es ihr und beuge mich dann grinsend um zu ihr hinunter und gebe ihr einen kleinen Kuss. "Plus tard, au lit, je veux que tu ne portes que ce béret." Ich flüstere die Worte gegen ihre Lippen und sie wird am Tonfall hören, dass diese eher zu Kategorie schmutzig gehören. Auch wenn es die einzelnen Worte nicht sind. Sanft zwicke ich sie in ihre Unterlippe, nur um sie direkt wieder zu küssen. "Da du sicherlich seit heute Mittag nichts mehr gegessen hast, sollten wir uns jetzt auf das Baguette stürzen. Und ja, ich habe an jedes Klischee gedacht." Leise lache ich gegen ihre Lippen. "Mon merveilleux papillon."
„Es ist so lecker!“, seufze ich voller Genuss, nachdem ich einen Bissen Baguette mit Dip hinuntergeschluckt habe. Es ist bereits mein zweiter Bissen und er schmeckt mir noch besser als der Erste. „Wo warst du, um das zu kaufen? Haben wir ein französisches Restaurant in der Nähe und ich wusste es nicht?“ Ich sitze mit meiner Baskenmütze auf dem Kopf und dem Reiseführer neben mir liegend an dem wundervoll gedeckten Tisch und schaue ihn zufrieden an. Im Hintergrund läuft immer noch französische Musik und obwohl ich kein einziges Wort verstehe, genieße ich sehr den Klang und die Melodien. Zusammen mit dem köstlichen Geschmack auf meiner Zunge, der Flagge, den Servietten und dem gutaussehenden Mann am Tisch, der ebenfalls eine Baskenmütze trägt, könnte es sich wohl kaum noch mehr nach einem perfekten Abend für die Planung eines Urlaubs in Frankreich anfühlen. Das er sich solch eine Mühe gegeben hat, nur um mit mir den Urlaub zu planen, lässt mich nicht damit aufhören zu lächeln. Selbst wenn ich kaue, so wie jetzt, blicke ich ihn noch immer lächelnd an. Er macht aus einem normalen Abend, der hundertprozentig auch schön geworden wäre, etwas besonderes und das nicht zum ersten Mal. Da ich meine Beine unter dem Tisch übereinandergeschlagen habe, ist es mir ein leichtes mein Bein zu strecken und sein Schienbein mit meinen Zehenspitzen zu berühren, um ihn zu streicheln. „Du verwöhnst mich. Immer.“ Mit meiner Zungenspitze berühre ich einmal kurz meinen Mundwinkel, weil ich irgendwie das Gefühl hatte, dort noch etwas Dip zu haben, aber ich habe mich getäuscht. „Apropos verwöhnen… was hast du mir da gerade ins Ohr geflüstert?“ Ich beiße mir schmunzelnd auf meine Unterlippe. „Es war etwas schmutziges oder?“
Ich muss erst aufkauen, bevor ich ihr antworten kann. Das Baguette schmeckt wirklich gut und die Dips sind super. In den Laden muss ich wirklich öfters mal fahren. Vielleicht bietet es sich ja nach der Uni an. "Nicht, dass ich wusste. Ich habe Google genutzt und ein kleines französisches Geschäft gefunden. Also bin ich in die Stadt gefahren und habe es mir angesehen. Daher habe ich das Essen, den Champagner und die Servietten." Ihr Blick geht zu der Flagge und dann wieder zu mir. "Die ist aus meinem Schrank. Wir sind ein stolzen Volk. Ich habe auch eine amerikanische dort drin. Die hänge ich am 04. Juli auf." Nun müssen wir beide lachen. Tatsächlich habe ich dort eine drin, aber ich hänge sie nicht auf. Das wüsste sie, denn den letzten 04. Juli haben wir zusammen verbracht. Der Gedanke lässt mich direkt wieder etwas schmunzeln. Wir haben schon einiges erlebt und ich freue mich darauf noch viel mehr mit ihr zu erleben. Unser erster gemeinsamer Urlaub steht an. Ich esse noch etwas von dem Baguette. "Ich dachte, dass ich uns einen Abendflug buche. Dann können wir während des Fluges schlafen und sind morgens in Paris. Der Jetleg wird die Hölle, aber das schaffen wir." Ich schmunzel leicht. "Ansonsten habe ich bisher nur ein paar Ideen. Wir machen alles, was du willst." Ich selbst kenne die Stadt und möchte sie ihr zeigen. Doch sie hat sicherlich Dinge, die sie gern sehen will und vielleicht findet sie ja auch noch welche in dem Reiseführer. Bei ihrer Nachfrage muss ich etwas lachen. "War es." Wir sehen uns einen Moment an und ich sehe ihr deutlich an, dass sie auf eine Antwort wartet. "Ich habe gesagt, dass ich möcht, dass du nachher im Bett nur die Mütze trägst." Ich bewege mich minimal, sodass sie etwas besser mit ihren Fuß an mein Bein herankommt. Sie macht das oft, wenn wir zusammen an einem Tisch sitzen und ich mag das sehr. Ich muss jedes Mal daran denken, als sie das im Park gemacht hat - ganz heimlich. Es löst noch dasselbe Gribbeln in mir aus. "Und... wir müssen über meine Großmutter reden. Ich habe gestern mit ihr telefoniert." Jetzt habe ich ihre Aufmerksamkeit. "Das Gespräch verlief so, dass ich sie anrief und sie nach einer kurzen Begrüßung fragte, wann und wo wir uns sehen. Ich wollte ihr eigentlich sagen, dass ich mit dir erst einmal das ob besprechen möchte, doch ich habe mich nicht getraut." Leicht hebe ich meine Schultern. "Sie würde nach Paris kommen. Sie hat uns aber auch eingeladen die letzten beide Tage am Meer zu verbringen. Sie hat ein kleines Gästehaus und würde uns das herrichten lassen." Langsam nicke ich. "Du kommst da nicht drumherum. Sorry." Ich lache etwas und schenke uns beiden dann erst einmal Champagner nach.
Während ich aufmerksam seinen Schilderungen des Telefonats mit seiner Großmutter lausche, kaue ich nur sehr langsam meinen Bissen – ich bin nun mal sehr gespannt. Er hat mir schon, dass ein oder andere über diese Frau, die ihm sehr viel bedeutet, erzählt und dann war da auch noch die Reaktion seiner Familie als wir essen waren und kurz über Frankreich und unsere Reise dorthin gesprochen haben. Sie scheint unter anderem eine resolute Frau zu sein und so wundert es mich nicht, dass seine Erzählung mit Du kommst da nicht drumherum. Sorry. enden. Zum Glück habe ich meinen Bissen gerade heruntergeschluckt, denn ich muss leise lachen. Ich halte mir vorsichtshalber dennoch meine Hand vor den Mund – sicher ist sicher. „Das habe ich mir irgendwie schon gedacht.“, erkläre ich schmunzelnd. „Und es ist vollkommen in Ordnung für mich. Es freut mich sehr, dass du sie mir vorstellen möchtest.“ Ich strecke meine freie Hand nach der seinen aus und reagiert sofort, sodass ich mit meinen Fingern nach den seinen greifen und sie sanft drücken kann. „Genauso wie es mich freut, dass sie mich kennenlernen möchte. Direkt zweimal.“ Wenn ich das nun richtig verstanden habe – einmal in Paris und dann einmal am Meer. „Noch zwei Tage an der Küste zu verbringen, nachdem wir Paris unsicher gemacht haben, hört sich wundervoll an.“ Ich seufze leise. „Danke, dass du das möglich machst. Wie du weißt, wollte ich schon immer mal nach Paris und ich habe so das Gefühl, dass ich nun das echte Paris kennenlernen werde. Deinetwegen. Und du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr ich mich freue.“ Ich lasse seine Hand wieder los, damit wir beide vernünftig essen können, wenn auch nur äußerst ungern. Immerhin berühre und streichle ich ihn noch mit meinen Zehenspitzen. „Ich werde mir…“ Die Finger meiner freien Hand haben den Reiseführer aufgeschlagen und ich blicke hinein – natürlich überfliege ich nur die Fotos, während ich durchblättere, weil gerade keine Zeit ist zu lesen. „…die Zeit nehmen, mir alles angucken und dann würde ich mich total freuen, wenn wir unsere Ziele vielleicht ein wenig mischen könnten. Auf meiner Wunschliste stehen bisher nur Sehenswürdigkeiten, wie bei jedem Touristen, aber du kennst die Stadt ganz anders. Aber eines steht schon fest: Ich möchte den Eifelturm sehen. Da führt kein Weg dran vorbei.“
"Paris könnte ich ihr vielleicht noch ausreden." Doch dann überlege ich kurz. "Obwohl. Sie lässt sich nichts ausreden." Wieder muss ich leise lachen und mein Blick geht zu unseren Händen. "Und natürlich möchte ich, dass sie dich kennenlernt. Sie würde es nie zugeben, aber sie ist aufgeregt. Und sie scheint sich sehr zu freuen. Ansonsten würde sie uns nicht zu sich holen." Ich werde dann die nächsten Tage alles planen und die Flüge buchen. Am liebsten würde ich sofort losfahren. Ich freue mich einfach so sehr darauf. Ich freue mich auf die Zeit mit ihr allein, ihr Paris zu zeigen und mit ihr Urlaub zu machen. Wir können ausschlafen, wir können die ganze Nacht durch die Stadt laufen. Einfach mal die Zeit vergessen. Mein Blick folgt ihrer Hand und ich esse weiter - damit ich ihre schnell wieder nehmen kann. Wissend, dass ich weit vor ihr fertig sein werde. Sie blättert nebenbei schon in dem Reiseführer, was mich lächeln lässt. "Natürlich. Ich hatte dir doch bei unserem Essen schon versprochen, dass ich dich darunter küssen werde." Es gibt Touristendinge, die muss man einfach machen. "Wir werden auf jeden Fall ins Musée de l'Orangerie gehen. Dort sind die Les Nymphéas de Claude Monet ausgestellt. Wenn du die Mona Lisa sehen willst, dann gehen wir auch gern ins Louvre. Aber du wirst enttäuscht sein." Ich grinse leicht und esse noch einen Happen. "Wir gehen im La Fleur essen." Das hatte mein Vater bei dem Essen schon erwähnt und ich hatte eh vor sie dorthin auszuführen. "Es ist ein sehr schickes Restaurant. Allerdings möchte ich gern, dass wir dir ein Kleid in Paris kaufen." Oh, sie wird sicher mit mir schimpfen, wenn ich sie nichts bezahlen lasse. "Notre Dame werden wir leider nur von außen sehen können." Aber dessen war sie sich sicherlich schon bewusst. "Und wir werden einen Abend ins Moulin Rouge gehen. Das ist wirklich cool." Ich schmunzel immer noch. Ich kann es wirklich kaum erwarten. "Vieles kann man miteinander verbinden. Ich möchte nicht zu viel planen. Ich möchte nach dem Frühstück mit dir aus dem Haus gehen, vielleicht auf einen Markt oder einfach an der Seine entlang." Doch dann weiten sich meine Augen einen Moment. "Und einen Abend gehen wir tanzen. Es gibt einen unglaublich coolen Club." Ich darf nicht vergessen sich bei seinem Kumpel zu melden, damit sie reinkommen. "Ich würde am liebsten sofort los." Wieder muss ich lachen und greife dann nach meinem Dessert.
Während ich esse, hänge ich wie gebannt an seinen Lippen. Alles was er da aufzählt klingt interessant und so als würde ich es unbedingt gemeinsam mit ihm machen wollen. Ich will auch die Mona Lisa sehen, das ich ihm auch sage, denn nur weil er sie enttäuschend findet, muss das nicht auf mich zutreffen. Ich würde sie so gerne im Original sehen und überhaupt den Louvre besuchen. Was ist ein Besuch in Frankreich ohne den Louvre? Schon allein damit man nachher sagen kann, dass man dort war? Nein, darum kommt er nicht herum. Das Moulin Rouge steht auch auf meiner Liste. Ich bin so gespannt, wie sich alles in der Realität anfühlt. Viele meiner Erwartungen sind natürlich von Büchern und Filmen geprägt. Ich bin mir der Tatsache bewusst, dass es ganz anders aussehen, sich ganz anders anfühlen kann. Aber ich möchte trotzdem all das machen, wovon er gerade erzählt hat und noch mehr. "Oh... für einen Spaziergang an der Seint brauche ich neben meiner Baskenmütze auch noch einen Hut. Einen großen.", lacht ich leise bevor ich mir meinen letzten Happen von dem Bagutte in den Mund stecke. Ich visiere jedoch schon das nächste an, weil es alles einfach zu lecker ist. Ich esse gerade maßlos zu viel, was mir selten passiert, weil ich meinen Hunger sehr gut einschätzen kann, aber wenn etwas so lecker ist kann ich nicht widerstehen - ähnlich wie bei ihm. Ich schmunzle bei dem Gedanken, dass er lecker ist und als er fragt, warum ich schmunzle, schüttle ich nur den Kopf und sage "Nichts, nichts." Dann muss ich lachen und tue das hinter vorgehalgtener Hand. "Verstehe ich. Geht mir auch so. Bisher hat es sich mehr wie ein Traum angefühlt, aber seit gerade..." Ich lasse meinen Blick schweifen. "Danke für diese wunderschöne Überraschung. Wir fliegen wirklich nach Frankreich." Ich greife mit meiner freien Hand nach meinem Champangerglas und nippe kurz daran. "Hast du Angst davor, dass wir so viel Zeit miteinander verbringen werden?" Ich sehe ihn wieder an nachdem ich mein Glas abgestellt habe. "Das wäre in Ordnung, Tristan."
Okay, okay. Wir werden ins Louvre gehen. Sie soll alles sehen, was sie sehen möchte und ich kann verstehen, dass sie auch dorthin will. Es hat auch keine Sekunde gedauert, bis ich nachgegeben habe - mit einem kleinen Schmunzeln auf den Lippen. Sie wird es sicher lieben. Mia ist ein Mensch, der alles erst einmal liebt. Das macht sie ja auch so besonders. "Du bekommst einen großen Hut." Ich sehe sie schon vor mir, auch wenn ich keine Ahnung habe, was für einen Hut sie tragen wird. Paris wird ihr unglaublich gut stehen, dessen bin ich mir sehr sicher. Ich esse meinen Nachtisch auf und lehne mich dann zurück. Sie isst heute mehr als sonst - das ist mir auch schon aufgefallen. Als sie sich bedankt, muss ich lächeln. "Ich dachte es wäre eine gute Idee uns ein bisschen einzustimmen und vielleicht ein bisschen was zu planen." Und natürlich auch die Vorfreude zu steigern. Diese war das erste Mal griffig, als Brenda zugestimmt hatte, dass sie auf das Vanilla aufpasst. Das war schon einmal dieser Wir fliegen nach Frankreich-Moment. Jetzt ist das wieder so ein. Bei ihren nächsten Worten runzel ich aber meine Stirn und muss dann lachen. "Nein, das habe ich nicht. Ich freue mich sogar darauf. Die Uni geht bald wieder los und mit meinen ganzen Terminen, dem Lernen und und und... Da werden wir nicht mehr die Zeit haben so viel Zeit miteinander zu verbringen. Daher werde ich jede Sekunde genießen." Leicht schmunzel ich und trinke noch einen Schluck aus meinem Glas. "Hast du Bedenken? Es wäre okay. Und wenn du möchtest, dann kannst du auch gern mal alleine losziehen und die Stadt erkunden. Damit hätte ich kein Problem." Manchmal braucht man Abstand. Bei ihr hatte ich bisher allerdings nicht das Bedürfnis danach. Vielleicht weil ich mit ihr laut und still sein kann? Sie lässt mich lernen, mich spielen, mich lesen. Manchmal sprechen wir kaum miteinander und werfen uns nur immer mal wieder Blicke zu. Es wird niemand zu etwas gezwungen. Diese Beziehung ist besonders. Sehr besonders.
"Nein, die habe ich nicht." Ich schüttle meinen Kopf, um meine Worte noch zu unterstreichen. "Ich wollte nur sichergehen beziehungsweise auf genau das hinaus, was du nun auch gesagt hast. Es wäre absolut kein Problem für mich, wenn du die Stadt auch mal alleine unsicher machst. Du hast doch bestimmt Freunde da oder nicht?" Meine Stirn legt sich in Falten. "Zumindest glaube ich mich daran zu erinnern, dass du so etwas erzählt hast. Ich dachte, vielleicht möchtest du auch mit denen Zeit verbringen. Du hast sie lange nicht gesehen." Es ist nicht so als hätte ich etwas dagegen seine Freunde dort kennentzlernen, ganz und gar nicht, aber ich möchte nicht einfach so annehmen, dass er mich ihnen vorstellen oder etwas gemeinsames unternehmen will. Er soll sich nicht eingeengt fühlen oder dergleichen. "Oh... bevor ich es vergesse: Sagst du mir nochmal, wie die Straße heißt in der wir wohnen werden? Mir ist vor ein paar Tagen bewusst geworden, dass ich das gar nicht weiß. Aber hier und da plane ich gerne Ausflüge und dann gucke ich auch immer nach wie man dorthin kommt oder wieder nach hause kommt oder... oh man!" Nun muss ich selbst lachen. "Das ist so spießig!" Ich schüttle über mich selbst amüsiert den Kopf. "Ich mein das auch gar nicht jeden Tag. Ich will lieber das, wovon du gerade erzählt hast. Also... ich komme aus der Nummer nicht mehr raus oder?" Erst lache ich noch und dann esse ich auf. Er hat sogar schon seinen Nachtisch gegessen. Heute bin ich mal wieder extrem langsam.
Leicht neige meinen Kopf und muss grinsen. "Ja, ich habe Freunde dort. Und wenn es passt, dann werden wir sie treffen. Ein paar kommen sicher mit in den Club. Vielleicht treffen wir mal ein oder zwei zum Essen." Ich habe nicht hunderte Freunde dort. Wirkliche Freunde, mit denen ich engen Kontakt habe, sind nur ein paar Menschen. "Die meisten, die ich dort kennen, sollte ich eigentlich gar nicht sehen und schon gar nicht ohne dich." Sie weiß worauf ich hinaus will. Ich sehe es an ihrem Blick. Ich kenne eine Menge Leute, mit denen ich viel Party gemacht habe. Doch das wäre wirklich nicht der richtige Umgang. Ein paar wenige, deren Umgang mir nicht zum Verhängnis wird, möchte ich tatsächlich gern sehen. Und ich möchte ihnen Mia vorstellen. Dann redet sie weiter und weiter und weiter und sich ein bisschen um Kopf und Kragen. Ich muss lachen. "Alles gut, Baby. Wie du weißt, bin ich auch gern organisiert." Ich zwinkere ihr zu und greife nach meinem Handy und schreibe ihr die Adresse, damit sie sie hat. "Bedenke aber, dass wir jederzeit einen Uber nehmen können oder ein Taxi." Nun muss ich wieder grinsen. "Vielleicht leihen wir uns einen Roller aus und machen damit die Stadt unsicher?" Die Idee hatte ich schon gehabt. So kommen wir auf jeden Fall schneller durch die Stadt und es wird sicherlich Spaß machen. "Und du darfst so viel planen wie du willst, Baby. Wirklich. Wir schauen uns an was du willst. Also plane ruhig alles. Doch vielleicht muss ich dich manchmal von deinem Plan ablenken." Die Worte kennt sie, oder? Ich beiße mir auf meine Unterlippe und hebe meine Schultern. Dann stehe ich auf, um die Platte zu drehen - das letzte Lied ist gerade vorbei. "Können wir noch über etwas reden?" Ich komme wieder zurück zum Tisch und setze mich. Sie probiert gerade ihr Dessert. "Keine Diskussion wegen Geld. Ich werde dich Dinge bezahlen lassen. Versprochen. Aber ich will keine Diskussionen deswegen." Bisher gab es nicht wirklich Diskussionen deswegen. Einmal wegen der Anwälte - eine kleine. Doch ich möchte das gern vorher besprechen, bevor das Thema vielleicht im Urlaub aufkommt.
Mein Blick wandert ganz langsam von meinem Dessert hin zu seinen Augen. Meine rechte Augenbraue habe ich schon hochgezogen und mein Blick mutet sehr wahrscheinlich dementsprechend an - sehr gut. "Was soll das heißen, du lässt mich Dinge bezahlen?"
Sollte er sich fragen, warum dieser Beitrag so kurz ist: Von seiner Antwort hängt ab, wie ich reagiere. Ob ich ihn zum Beispiel umbringe.
"Okay. Falsch ausgedrückt." Ich lächle sie an. "Wirklich. Sieh mich nicht so an. Ich möchte einfach nur nicht, dass wir alles aufschreiben und am Ende 50:50 alles auseinander rechnen. Was ich mit diesem wirklich unglücklich formulierten Satz sagen wollte ist, dass jeder Mal bezahlt. Du ein Essen, ich ein Eis. So wie es jetzt auch ist." Habe ich Angst jetzt etwas falsches zu sagen? Ja. "Okay. Ich möchte die Flüge bezahlen und da möchte ich nicht diskutieren. Ich möchte dich gern einladen zum Essen - richtig teuer und richtig schick. Und ich möchte einfach nicht, dass du dich verpflichtet fühlst und ich möchte nicht, dass du denkst, dass ich alles bezahlen will. Darum habe ich das gesagt." Ich habe mich aufrechter hingesetzt und sehe sie immer noch an. "Ich hoffe, dass du verstehst was ich meine." Es ist wirklich schwierig zu erklären. "Der Satz war wirklich scheiße formuliert. Ich habe nicht richtig darüber nachgedacht."
"Also damit ich das richtig verstehe: Ich darf auch mal etwas bezahen, aber nur die günstigen Sachen und du zahlst dafür das teure und schicke?" Mein Blick ist stur auf den seinen gerichtet. "Dir ist bewusst, dass ich Geld besitze oder?" Meine Augen verengen sich ein kleines bisschen. "Nein, Tristan. Ich verstehe ehrlich gesagt nicht was du meinst. Geld war bisher nie das Thema außer das eine Mal, als du mich gebeten hast etwas bezahlen zu dürfen, weil ich angeblich immer alles bezahlen würde. Dann habe ich darauf geachtet, dass es ausgewogen ist. Ein Geben und ein Nehmen, wie in allen Teilen unserer Beziehung. Wieso sollte das in einem Urlaub auf einmal anders sein? Wieso sollte ich da auf einmal auf 50:50 bestehen, wenn ich es bisher eh für ausgewogen gehalten habe? Hast du das Gefühl, dass du im Alltag mehr bezahlen würdest als ich?" Ich atmet einmal tief durch. "Ich dachte,... Wow!" Ist es, weil er das Haus bezahlt? Ganz sicher. Er hat mich da schon nicht gefragt, ob ich mich beteiligen möchte, aber ich habe es nach einigen Gedanken verstanden, weil ich die Letzte bin, die nicht verstehen würde, dass man sich selbst etwas aufbauen möchte. Aber das jetzt? Wenn es um einen Urlaub geht?