Erst muss sie leise lachen und dann wiegt sie schmunzelnd ihren Kopf ein bisschen hin und her - das geht, weil sie ihn für die ganzen Küsse natürlich etwas angehoben hat. "Zugegeben stehe ich auf alles an dir, aber..." Sie betont das aber! "...auf deine Nase stehe ich schon besonders doll." Um ihre Worte noch zu unterstreichen, drückt sie ihm sanft einen Kuss direkt auf die Nasenspitze. Wenn sie sich nicht täuscht, ist es ihr tatsächlich gelungen ihn abzulenken und sie bettet ihren Kopf zufrieden wieder auf dem Kissen. Sie bewegt ihn noch etwas, dann liegt sie da wie vorher und kann ihn angucken. "Gibt es irgendwelchen neuen Tratsch? Irgendetwas, schlüpfriges oder so?" Sie meint natürlich aus ihrer beider Heimatstadt, aber das wird ihm klar sein. "Manchmal schreibt mir meine Mom etwas oder erzählt es, wenn wir telefonieren. Es scheint immer irgendetwas vor sich zu gehen. Das ist mir früher gar nicht so aufgefallen.", lacht sie ganz leise. "Oh, ist zum Beispiel Tom noch mit Emma zusammen? Was ein Skandal."
"Tom und Emma sind zusammen?" Dann muss er lachen, als sie ihn sanft gegen seinen Oberarm haut. Ja, das hat sogar er mitbekommen. "Sie sind noch zusammen. Aktuell geht das Gerücht um, dass Emma schwanger ist und keiner weiß, ob es von Tom ist oder noch von Vince. War das erste, was meine Mutter mir erzählt hat." Tatsächlich hat er ausnahmweise sogar aufgepasst, weil er wusste, dass Elia der Tratsch gefallen würde. "Oh und... wir wussten es alle... Kyle ist tatsächlich schwul. Auch wenn er sich nicht offiziell geoutet hat! Was so viel heißt, er stand nicht auf dem Marktplatz und hat es laut verkündet. Aber er hat seinen Freund das erste Mal mit in die Stadt gebracht. Sein Name ist Mario und ich finde ihn super. Die beiden waren Freitag mit uns unterwegs. Ich mochte es, dass es einfach so normal war. Keine dummen Fragen. Das hat meine Mom dann am nächsten Tag übernommen." Er verdreht seine Augen. "So in Richtung: wer ist denn die Frau in der Beziehung? Bla bla... Aber!" Er blickt etwas stolz drein. "Ich habe es ihr erklärt, dass das wirklich nicht mehr zeitgemäß ist und auch eigentlich niemals war und ich glaube sie hat es verstanden. Sie hat das dann auch direkt deiner Mutter am Telefon erzählt. Ich befürchte, dass der Pride Monat dieses Jahr in die Stadt einzieht, weil sie jetzt einen Schwulen hat." Schmunzelt zwinkert er ihr zu. Sie wissen alle, dass Kyle nicht der einzige queere Mensch in dem Ort ist. "Unsere Mütter haben überlegt Regenbogenflaggen aufzuhängen. Ich habe kurz überlegt, ob ich ihnen "I stand with Kyle"-Shirts schenke. Aber ich glaube er würde dann nie wieder mit mir sprechen."
"Oh mein Gott!" Elia klingt total erfreut, denn das ist sie auch. Es macht sie gerade so, so glücklich das zu hören. Sie hatte nie super viel mit Kyle zu tun, aber man kennt sich ganz gut. Sie lächelt Finn strahlend an und lauscht wie gebannt seinen Worten. Zugegen muss sie dann sehr lachen als er das mit ihren Müttern erzählt. "Er würde wirklich nie wieder mit dir reden.", schmunzelt sie. "Aber super toll, dass du mit deiner Mutter geredet hast und dass sie dann auch mit meiner geredet hat. Mal gucken, ob sie mir das wiederum beim nächsten Mal erzählt." Es würde sie nicht wundern. "Ich stelle mir gerade vor, wie die beiden die Flaggen an unseren Häusern aufhängen und dann allen anderen in der Nachbarschaft erklären was es damit auf sich hat und wie man zu verhalten hat und alles. Du hast Monster erschaffen. Ich bin mir ganz sicher." Nun lachen sie beide. "Ich freue mich echt sehr für Kyle. Und Mario ist cool, ja?" Er erzählt ihr noch gerade so viel, dass sie zufrieden ist. Sie hat auch nicht erwartet, dass er die Schuhgröße, den Namen der Lehrerin in der vierten Klasse oder sein Lieblingsessen kennt. "Gut. Aber kommen wir nochmal zurück zu Emma. Also es ist nicht klar, ob es von Vince ist oder von Tom? Wenn sie denn überhaupt schwanger ist. Ob Tom weiß, dass es auch von Vince sein könnte oder ist das wieder ein offenes Geheimnis, das die ganze Stadt kennt und nur die Betroffene oder der Betroffene nicht?" Das wäre wirklich nicht das erste Mal. Nachdem er ihr auch alles darüber erzählt hat und seufzt sie leise. "Ach, jetzt will ich auch mal wieder nach Hause." Für einen kurzen Moment ist sie wieder ruhig, aber dann fällt ihr noch eine Frage ein. "Wissen, außer unseren Familien, noch mehr Menschen, dass wir uns hier getroffen haben?"
"Ich bin überzeugt davon, dass Emma nicht schwanger ist. Und wenn, dann..." Er zuckt leicht mit seinen Schultern, was im Liegen gar nicht so einfach ist. "Ich hoffe es ist von Tom. Dann haben alle ihre Ruhe." Elia und er sehen sich beide einen Moment. Sie denkt genau dasselbe wie er: vielleicht ist auch ein dritter Mann der potenzielle Vater. Emma hat das mit der Treue noch nie so ernst genommen. "Wie du dir denken kannst, haben unsere Mütter das allen erzählt." Langsam nickt er. "Also meine Leute wussten es von ihren Müttern." Das war zu erwarten. Natürlich wird es jetzt zum Vorteil für alle queeren Menschen auf der Welt sein, dass ihre Mütter die frohe Kunde verbreiten. Aber das ist nicht immer von Vorteil. "Ich saß Freitag noch lange Zeit mit Mike zusammen." Mike war sein engster Freund in der Schule gewesen. Er lebt nicht mehr direkt in Harpers Ferry, aber im Nachbarort. "Ich habe ihm erzählt, dass wir beide..." Wieder muss er lachen, weil sie nie definiert haben, was zwischen ihnen ist. Was sie auch nicht müssen. "Dass wir beide so etwas wie eine Beziehung führen." Ein Schmunzeln wandert auf seine Lippen. "Seine Antwort war: Elia Quinn? Die war doch total verknall in dich. Anscheinend wussten es alle außer ich." Nun ist er es, der ihr einen kleinen Kuss gibt. "Er freut sich sehr für uns und er hat auch gesagt, dass du das nächste Mal mitkommen sollst. Du gehörst dann jetzt zur Gang. Also zur Finn-Mike-Gang." Die beiden Männer waren früher unzertrennlich. Oft waren sie nur zu zweit unterwegs, wenn ihnen alles andere wieder zu viel geworden ist. Sie haben sich nicht aus den Augen verloren, aber irgendwie nur wirklich Kontakt, wenn Finn in Harpers Ferry ist. Doch das ist für beide okay. "Unsere Mütter werden durchdrehen, wenn sie von uns erfahren."
...so etwas wie eine Beziehung... Sie schmunzelt bei seinen Worten ebenso wie er, aber sagt dazu nichts. Sie hört ihm stattdessen weiter zu und muss dann leise lachen. "Verstehst du nun, warum ich dachte du wüsstest es? Ich war mir so sicher. Ich dachte echt, es könnte gar nicht anders sein. Sonst hätte ich das doch nie so einfach beiläufig zwischen anderen Nachrichten geschrieben." Nein, das hätte sie wirklich nicht. Sie hätte nicht gelogen, wenn es zur Sprache gekommen wäre, aber sie hätte es vermutlich nicht erzählt und halt schon gar nicht so. "Ohhh!" Sie schaut ihn aus großen Augen an. "Ich fühle mich sehr, sehr geehrt." Sie würde einen Knicks andeuten, aber da sie beide liegen und sie nicht vor hat daran etwas zu ändern, müssen ihre Worte reichen. Auch seinen weiteren Worten hört sie aufmerksam zu und dann ist da wieder das schmunzeln. Es vergehen zwei, drei Sekunden, dann fragt sie: "Wir sind ein uns, hm?" Es ist eine Frage, die sich so anhört als könnte man durchaus darauf antworten, es aber auch einfach lassen beziehungsweise so stehen lassen. "Unsere Mütter werden wirklich vollkommen durchdrehen. Dann hängen sie wohl auch noch Flaggen mit unseren Gesichtern auf oder so. Wir dürfen ihnen nie... oh shit! Zu spät. Wir haben deiner Mutter schon ein Foto von uns geschickt."
"Das kannst du auch. Wir nehmen nicht jede auf." Tatsächlich hatte Mike mal eine Freundin, die dann mit ihnen rumhängen durfte. Sonst wurde nie jemand zur Gang zugelassen. Sie kann sich also wirklich geehrt fühlen. Dann bringt sie ihn zum Lächeln und er antwortet ihr lächelnd. "Ja. Wir sind ein uns." Das beschreibt das zwischen ihnen eigentlich perfekt. Sie sind ein uns. Ein wir. Doch dann lauscht er ihr weiter und kann sich vorstellen, dass es wahrscheinlich Tassen mit ihren Gesichtern geben wird. Doch dann sieht er sie einen Moment einfach an. "Es fiel mir wirklich schwer es meiner Mom nicht zu sagen. Nicht wegen meiner Mom. Aber mein Leben ist so geprägt von dir, dass ich gar nicht viel erzählen konnte, ohne dass es ausgefallen wäre." Langsam nickt er. "Wir sollten es unseren Eltern sagen. Nicht heute, nicht morgen. Aber bald. Ich will das nächste Mal mit dir zusammen nach Hause fahren und dann nicht so tun müssen als wären wir nur irgendwie Freunde und mich dann nachts heimlich in dein Schlafzimmer schleichen. Wir wissen beide, dass die Gefahr groß ist, dass dein Vater mich vom Dach schießt." Elias Vater hatte irgendwie schon immer eine Waffe. Sie ist wohl noch von seinem Vater. Er hat sie nie benutzt. Doch er hatte sie damals geholt, nachdem Jonathan durchgedreht war.
Für den Bruchteil einer Sekunde weiten sich ihre Augen, weil ihr sofort klar ist, dass er vollkommen Recht hat. "Das würde er!" Sie gibt die Worte halb keuchend halb lachend von sich. "Wenn er danach erkennen würde, wen er da vom Dach geschossen hat, täte es ihm ganz sicher leid, aber halt erst danach." Sie blickt ihn amüsiert an. "Es wäre wirklich schade um dich. Also wirklich wirklich!" Sie nickt so gut sie das in ihrer Position kann. "Also werden wir es ihnen sagen. Aber nicht über das Telefon. Etwas so wichtiges..." Sie sieht seinen Blick und lächelt. "...ja, du bist wichtig! Also so etwas wichtiges würde ich meinen Eltern niemals anders mitteilen als persönlich. Das heißt wohl, wir müssen zusammen hinfliegen und es ihnen dann sagen." Ihr Blick mutet im nächsten Moment fragend an. "Wenn das für dich in Ordnung ist. Mein Weg muss nicht deiner sein. Ich möchte dich nicht unter Druck setzen." Das ist ihr wichtig. Sie möchte auf seine Bedürfnisse genauso eingehen, wie sie sich wünscht, dass er auf ihre eingeht.
Er nimmt seine Hand von ihrem Bein und legt sie sehr zärtlich an ihre Wange. Sanft streicht er mit seinem Daumen über ihre Haut und sieht sie lächelnd an. Das ist gerade ein großer Schritt - für sie beide. Sie wollen es ihren Eltern sagen. Er weiß nicht wie das bei ihr ist, doch die letzte Frau, die er seinen "vorgestellt" hatte war Wasserkopf. Das ist eine halbe Ewigkeit her. Sie muss er ja auch nicht vorstellen. Seine Eltern kennen sie. Ihre und seine Eltern sind befreundet. "So machen wir es. Einerseits weil ich selbst so will und andererseits..." Nun muss er wieder lachen. "Sollte ich es meiner Mutter früher sagen, dann wird sie es geheimhalten bis sie kurz davor ist zu explodieren und es dann deiner Mom sagen." Da ihm gerade danach ist, gibt er ihr einen kleinen, aber sehr zärtlichen Kuss. "Also fliegen wir das nächste Mal zusammen nach Hause." Das wird aufregend. "Wir müssen schauen, dass wir dann alle zusammen an einen Tisch bekommen. Aber auch das sollte kein Problem sein." Sie bekommt noch einen Kuss. "Und so muss ich dich wenigstens nicht vermissen." Denn er hat festgestellt, dass es ihm nicht gefällt sie zu vermissen. Das ist ziemlich uncool.
"Es war wirklich nicht cool dich vermissen zu müssen." Das ist ihr in den letzten Tagen mehr als deutlich geworden. Er hat ihr ununterbrochen gefehlt. Es ist ihr bewusst geworden, wie groß sein Anteil an ihrem Leben geworden ist und das in so kurzer Zeit. Nun gut, so wenig ist es gar nicht mehr, aber vergleichsweise zu anderen Zeitspannen. Da kommt ihr ein Gedanke und nach einem kurzen Moment, in welchem sie ihre Worte ordnet, ergreift sie wieder das Wort. "Sind wir zu schnell?" Doch bevor er antworten kann, fügt sie noch weitere Worte hinzu. "Nur weil ich das frage, heißt das nicht, dass ich es so empfinde. Wir reden nur gerade davon, dass wir unseren Eltern sagen, dass wir ein wir sind und das obwohl... obwohl wir uns das bisher selbst eigentlich nicht so wirklich gesagt haben. Anders vielleicht, aber nicht so." Sie reckt sich etwas und haucht ihm kleinen Kuss an sein Kinn. "Das ist gerade ein total wichtiger Moment. Mein Herz schlägt super schnell."
"Meines auch." Sie ist nicht allein mit diesen Gefühlen. Auch er findet das alles super aufregend. Zusätzlich zu diesen ganzen Gefühlen zwischen ihnen. "Es ist unser Tempo. Wir beiden wollen es unseren Eltern sagen und dann machen wir das." Ein Schmunzeln bildet sich auf seinen Lippen. "Und wir mussten uns nie irgendwas sagen, seitdem wir uns wieder getroffen haben. Wir wissen was das zwischen uns ist." Sein Blick findet ihren und er lächelt sie an. "Und sollte mich jemanden fragen, ob du meine Freundin bist, dann werde ich ja sagen. Wenn mich jemand fragt, ob du meine Partnern bist, dann werde ich ja sagen. Auch zu Frau an meiner Seiter, Lebensgefährtin und keine Ahnung was es da noch für Bezeichnungen gibt. Ist mir auch egal. Ich mag es, dass wir kein Gespräch darüber führen mussten, was das zwischen uns ist. Es hat sich entwickelt... und je mehr das mit uns wurde, desto körperlicher wurde es. Auch etwas, das ich sehr mag. Wir hätten auch am ersten Tag miteinander schlafen können und ich hätte mich trotzdem in dich verliebt." Erneut zuckt er mit seinen Schultern. "Wir sind ein wir. Und in unserem Tempo."
Elia lauscht jedem einzelnen seiner Worte und das Lächeln auf ihren Lippen, welches aber auch in ihren Augen schimmert, verrät ihm wohl wie viel ihr diese bedeuten. Ihr Herz schlägt jetzt sogar noch schneller. Das er so empfindet, so denkt und es auch ausspricht macht sie so glücklich. "Okay.", flüstert sie noch immer lächelnd. Vermutlich hört sie damit auch allzu schnell nicht wieder auf. Er ist zurück, sie liegen einander in den Armen und sie tauschen solche Worte - wie sollte sie da nicht lächeln? Wie sollte sie nicht derart zur Schau stellen, dass sie gerade sehr glücklich ist und er es ist, der dafür verantwortlich ist. Das sie ihm so einsilbig antwortet, zeigt auch nur, dass sie mit allem einverstanden ist was er da von sich gegeben hat und es genauso empfindet. Es war ein durch und durch positives Okay. Nun reckt sie sich mehr, schiebt ihr angewinkeltes Bein ganz über ihn und sich hinterher bis sie auf ihm sitzt. Wobei sie nicht wirklich sitzt, denn ihr Oberkörper hat die ganze Zeit den seinen berührt und tut es noch. Sie schmiegt sich ganz eng an ihn und bewegt ihren Kopf noch ein bisschen, damit sie ihr Gesicht über dem seinen schweben lassen kann. Ihr Blick findet zu dem seinen zurück und noch immer lächelnd - war klar - blickt sie ihn einige Sekunden einfach nur an. Dann, ganz langsam, schließt sie ihre Augen und küsst ihn sehr liebevoll.
Ihm sagt dieses Okay alles was er wissen muss. Darum lächelt er nicht weniger. Das tut eh die ganze Zeit, wenn er nicht gerade grinst, schmunzelt oder lacht. Es ist einfach schön wieder bei ihr zu sein. Sie schmiegt sich enger an ihn, doch dann merkt er was sie vorhat und er lässt sie gewähren. Er mag es eh, wenn sie auf ihm sitzt oder liegt. Denn so sind sie sich auch nah und haben meine ihre Hände frei. Das nutzt er auch direkt aus und streicht über ihre Oberschenkel, ihre Seiten und hin zu ihrem Hintern. Ihre Haut streichelt die seine und das tut nach den letzten Tagen wirklich gut. Sein Blick erwidert den ihren und er könnte sie wirklich stundenlang ansehen. Sie ist so unfassbar schön, dass er wirklich nicht genug davon bekommt sie anzusehen. Außer... es lohnt sich wirklich die Augen zu schließen und wenn es darum geht, dass sie sich küssen, lohnt sich das allemale. Und als sie sich ihm noch mehr nähert und ihre Augen sich schließen, schließt er auch die seinen und erwidert ihren Kuss sehr zärtlich. Dabei gehen seine Hände auf Wanderung und streichen langsam ihren Rücken entlang und ganz leise seufzt er gegen ihre Lippen, weil dieser Kuss etwas zu besiegeln scheint. Worte, die gesprochen wurden aber vor allem Gefühle die gefühlt werden.
Seine Berührungen tun nach den letzten Tagen so gut. Alles tut so gut seitdem sie ihn am Flughafen zum ersten Mal wiedergesehen hat. Aber das alleine ist es nicht. Nachdem gerade so wichtige Worte ausgesprochen und beschlossen wurden, fühlen sich seine Berührungen nach mehr an. Dieser Kuss schmeckt nach mehr. Er beruhigt ihr Herz nachdem es die letzten Minuten so schnell für ihn in ihrer Brust geschlagen hat. Sie schmiegt sich bereits so eng an ihn, wie sie nur kann, aber wenn sie könnte, würde sie es noch mehr. Ihre Finger ruhen an seinen Schultern. Sie stützt sich nicht ab. Das muss sie nicht. Deshalb kann sie ihre Fingerspitzen so ein bisschen über seine Haut streicheln lassen, während sie ihn weiter und weiter und weiter küsst. Der Kuss ist nicht wild, so wie vorhin noch als sie an ihrer Haustür übereinander hergefallen sind, sondern sehr liebevoll und zärtlich. Abgesehen von den Gefühlen, die das in ihr auslöst, hat das zum Glück auch den Vorteil, dass es ihr nicht ihre Atmung raubt und sie ihn ohne Unterbrechungen küssen kann.
Keine Ahnung wie lange sie dort liegen, sich aneinander schmiegen und küssen. Das Vermissen scheint ihnen beiden so einiges aufgezeigt zu haben und die Worte die gerade gesprochen wurden, waren auch mehr als eindeutig. Doch dann muss er den Kuss mit einem Ächzen lösen. "Tank." Ein kleines Lachen kommt von seinen Lippen und sie müssen sich tatsächlich voneinander lösen, weil Tank sich zwischen ihnen drängt. Das macht er jedes Mal, wenn Finn auf der Seite liegt - denn dann kann er sich ja nicht auf ihn legen. "Schon gut, schon gut." Er sieht nochmal zu Elia, schmunzelt und dreht sich dann auf den Rücken. Es dauert dann ein paar Minuten bis Tank es sich so auf Finn bequem gemacht hat, damit Elia noch genaug Platz hat. Meistens ist es andersherum - erst Elia, dann Tank. Doch anscheinend bekommen die beiden das jetzt auch so herum hin. Sie schmiegt sich an ihn und er krauelt Tank zwischen den Ohren. Seinen anderen Arm hat er um Elia geschlungen. Das fühlt sich verdammt toll an. "Erzähl mir was hier so los war. Du hast eine neue Nachbarin?!"
Tank hat wirklich Glück, dass sie ihn so liebt, denn ansonsten würde sie Finn nicht so bereitwillig mit ihm teilen. Mit niemand anderem würde sie das tun - ganz gleich ob Tier oder Mensch. Doch so ist es gerade sehr schön. Sie liegen in ihrem bequem Bett, eng aneinander gekuschelt und genießen, dass sie wieder vereint sind. "Genau." Sie löst ihren Blick von Tank und blickt wieder von der Seite, ein bisschen von schräg unten hinauf zu seinem Gesicht - also dem von Finn. "Sie scheint sehr nett zu sein. Ich habe sie am Tag des Umzuges getroffen, aber nur kurz mit ihr gesprochen und dann gestern nochmal.", erzählt sie. "Hätte ich den Umzug nicht mitbekommen oder sie gestern getroffen, hätte ich aber gar nicht gewusst, dass jemand eingezogen ist. Also natürlich wäre mit irgendwann das Schild an der Klingel aufgefallen, aber ich meine eigentlich, dass ich wirklich so gar nichts von ihr höre. Keine Schritte, kein Möbelrücken, kein Bohren oder so. Ich hab so das Gefühl, dass sich die Renovierungs- und Sanierungsarbeiten gelohnt haben. Der Vermieter hatte erzählt, dass auch einiges zwecks Dämmung getan wurde, aber ich dachte dabei an Fenster und so. Mir soll es recht sein." Natürlich findet sie es sehr gut, wenn man einander nicht hört. "Sie lebt schon einige Jahre in San Francisco, hat sie erzählt. Sie ist damals wegen einem Mann hergezogen, aber den gibt es in ihrem Leben nicht mehr. Sie ist aber so verliebt in die Stadt, dass sie geblieben ist. Ja, das hat sie mir alles und noch viel mehr in nur fünf Minuten erzählt. Ich glaube sie redet gerne." Elia lacht leise. "Aber das ist in Ordnung. War sehr nett mit ihr zu reden. Wir wollen, wenn sie sich in der Wohnung eingelebt hat, mal gegenseitig unsere Wohnungen zeigen und einen Wein trinken und ein bisschen reden. Also in Ruhe und nicht so zwischen Tür und Angel."